0 Uhr: Kommentar zur Landtagswahl im Wahlkreis Balingen

Die CDU schwächelt, aber überraschenderweise nicht im Wahlkreis Balingen. Was das für Nicole Hoffmeister-Kraut als bedeutet, ist ungewiss. Klar ist: Eine grün-rot-gelbe Koalition wäre schlecht für die Region. Ein Kommentar von ZAK-Redaktionsleiter Klaus Irion zur Landtagswahl.

23 Uhr: Freie-Wähler-Kandidat ist zufrieden

Klaus Wirthwein sagt in einem Pressestatement: „Wir hatten im Vorfeld der Wahl viele positive Reaktionen von den Wählerinnen und Wählern. Die Unzufriedenheit mit den anderen Parteien war deutlich zu spüren. Auch die Kompetenz unserer Kandidaten und unsere Programmatik kam bei den Bürgern gut an. Mit dem Schwung der letzten Wochen haben wir Tag für Tag ein besseres Resultat erhalten. Ich persönlich bin mit dem Ergebnis richtig zufrieden. Das Ergebnis gibt einen Motivationsschub. Wir haben viele engagierte neue Mitglieder gewonnen, die auch kommunalpolitisch verankert sind. Auf dieser Basis werden wir die Partei landesweit weiter aufbauen.“

22.45 Uhr: Die Wahlanalyse aus Balinger Sicht

Entgegen dem Landestrend: Die CDU hat bei Balinger Wählern die Nase knapp vor den Grünen. Eine ausführliche Analyse der Zahlen.

22.30 Uhr: Die Wahlanalyse aus Albstädter Sicht

Dämpfer für den Grünen-Kandidat: Erwin Feucht ist dieses Mal in Albstadt nicht der Stimmenkönig bei der Landtagswahl. Aus Sicht des CDU-Stadtverbands ist die landesweite Schlappe der Christdemokraten nicht schönzureden. Wie die weiteren Parteien abgeschnitten haben und was sie am Wahlabend sagen.

21.30 Uhr: Linken-Kandidat Hausner enttäuscht über Landesergebnis

Marco Hausner, Die Linke, erreichte 2,4 Prozent im Kreis und sagt: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht enttäuscht wäre vom landesweiten Abschneiden von Die Linke. Wir hatten uns vorgenommen, die fünf Prozent zu knacken, das haben wir nicht erreicht. Immerhin geht der Trend ein wenig nach oben. Nun müssen wir hart daran arbeiten, bei der Bundestagswahl dieses Ziel zu erreichen. Mit einer kleinen SPD nur eine linke Kraft im Landtag – das ist zu wenig. Was mein persönliches Abschneiden im Zollernalbkreis betrifft, damit bin ich schon eher zufrieden. Wir stehen besser da als vor fünf Jahren. Mir soll das Motivation sein, noch mehr zu kämpfen, um künftig noch präsenter zu sein.“

21 Uhr: AfD-Kandidat Hörner hat gute Chancen auf Zweitmandat

AfD-Kandidat Hans-Peter Hörner sagt zum Ergebnis: „Mein persönliches Abschneiden stimmt mich zufrieden, auch wenn ich mit etwas mehr gerechnet hätte. Trotzdem liegt es, Stand jetzt, 20.30 Uhr, wohl über dem Landesdurchschnitt. Ich glaube, es könnte noch mehr sein, wenn auch lokal der Wahlkampf gerechter gewesen wäre. So haben alle Parteien außer die AfD sich nicht an die Spielregeln gehalten, was das Plakatieren in manchen Gemeinden anging. Die anderen starteten damit gut zwei Wochen früher, obwohl nicht erlaubt. Gegenwärtig sieht es so aus, dass der Regierungsbezirk Tübingen drei AfD-Kandidaten in den Landtag bringt. Hier liege ich auf Rang eins und habe damit gute Chancen ins Landesparlament einzuziehen. Sollte dem so sein, werde ich selbstredend meine ganze Kraft zum Wohle des Landes und auch des Zollernalbkreises einbringen.“

20.50 Uhr: CDU räumt im Wahlkreis Balingen ab – im Gegensatz zum Landesergebnis

Hier kommt das vorläufige Endergebnis für den Wahlkreis Balingen. Mittlerweile sind alle 192 Wahlbezirke ausgezählt. Die Wahlbeteiligung liegt bei 61,5 Prozent.

20.45 Uhr: Hoffmeister-Kraut zeigt sich gerührt über Wahnsinnsergebnis

CDU-Kandidatin Nicole Hoffmeister-Kraut, die ihr Mandat deutlich verteidigen konnte, zeigt sich gerührt und überwältigt von ihrem Wahlergebnis: „Es ist für mich ein besonderer Moment – der Höhen und Tiefen. Ich hoffe, dass man versteht, dass ich mich über meinen persönlichen Wahlerfolg sehr freue. Ich bin überwältigt und ganz arg gerührt. In der Region habe ich eine gute Arbeit gemacht. Es freut mich, dass die Menschen das anerkennen und mich unterstützen. Ich möchte mich weiter einsetzen für unsere Region, unseren ländlichen Raum – damit wir weiter für eine gute, sichere Zukunft stehen. Ich werde mit Leib und Seele alle in unserem Wahlkreis vertreten. Das Ergebnis auf Landesebene ist nicht zufriedenstellend und ganz klar eine Niederlage. Wir müssen die Gründe analysieren und die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Ich gratuliere den Grünen und Winfried Kretschmann zum überzeugenden Wahlerfolg.“ Sie wünsche dem Ministerpräsidenten, dass er „klug und weise“ in die Koalitionsgespräche geht – äußert sich aber nicht zu Personalfragen und ob sie sich weiter eine grün-schwarze Regierung wünscht. „Man wird sehen, wo der größte gemeinsame Nenner ist. In der Krise ist eine stabile Regierung immer von Vorteil.“

20.30 Uhr: Ratlosigkeit bei virtueller Grünen-Wahlparty

Die Stimmung bei der virtuellen Wahlparty der Grünen war am Sonntagabend, zumindest was das Ergebnis von Erwin Feucht im Zollernalbkreis betraf, gedämpft und von Ratlosigkeit geprägt. „Ich bin natürlich nicht zufrieden“, fasste Erwin Feucht kurz zusammen. Man müsse das Ergebnis aber natürlich akzeptieren und in den nächsten Tagen analysieren. Am späten Abend, es ist 22 Uhr, öffnet Erwin Feucht bedrückt die Tür. „Dass der Zollernalbkreis so gegen den Landestrend votiert hat, tut weh, sehr weh“, sagt er. Besonders bedauert er, dass nun wieder keine grüne Stimme aus dem Zollernalbkreis im Landtag vertreten sein wird. Gerade die lokalen Themen wie Plettenberg oder Schlachthof hätten eine landesweite Beachtung verdient und würden nun ins Hintertreffen geraten. Grünen-Bundestagsabgeordneter Chris Kühn, der sich ebenfalls zuschaltete, verwies auf den „Ministerbonus“, den Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut in die Waagschale habe werfen können. Feucht liegt bei 26,4 Prozent der Stimmen, Hoffmeister-Kraut bei 32,4 Prozent. Der Omnipräsenz der Ministerin, so führte Kühn als Erklärungsversuch weiter aus, die Hoffmeister-Kraut habe zeigen können, hätten die Grünen mit den im Zollernalbkreis zur Verfügung stehenden Mitteln einfach nicht so viel entgegen setzen können. „Trotzdem habt ihr einen großartigen Wahlkampf gemacht“, betonte Kühn. Große Freude hingegen herrschte über das „historische Ergebnis“ der Grünen auf Landesebene. Dort, so habe „Winfried“ ausrichten lassen, werde man in den nächsten Tagen Sondierungsgespräche führen, selbstverständlich nicht mit der AfD. Seine Niederlage, sagt Feucht, ist das eine, was ihn aber weiter erschüttert ist „die hohe Akzeptanz der AfD im Zollernalbkreis“. Man müsse sich darüber Gedanken machen, wie unbelehrbar doch manche seien.

20.20 Uhr: „Mit meinem Abschneiden bin ich zufrieden“ (Dirk Egger, FDP)

Auch FDP-Kandidat Dirk Egger hat sich zum Wahlergebnis geäußert. „Ich bin mega zufrieden, wie meine Partei landesweit abgeschnitten hat. Ein schönes zweistelliges Ergebnis, das für die FDP das beste Ergebnis seit 50 Jahren darstellen sollte, wenn die Zahlen in etwa so bleiben, wie es jetzt, Stand 20.15 Uhr, ist. Mit meinem persönlichen Abschneiden im Wahlkreis Balingen bin ich auch zufrieden. Der vierte Platz hinter Grüne, CDU und AfD ist ein solides Ergebnis, das ich seit 2011, als ich zum ersten Mal angetreten war, kontinuierlich verbessern konnte. Dass ich in meinem Heimatort Meßstetten bei über 13 Prozent gelandet bin, erfreut mich besonders. Zur künftigen Regierungsbildung möchte ich nur sagen, dass ich ein Freund davon bin, FDP-Inhalte einzubringen. Sollte das in einer Koalition gelingen, ist es schön. Den klaren Regierungsauftrag haben die Grünen, welche nun auf mögliche Partner zugehen müssen. Eine Deutschland-Koalition unter Führung der CDU ist also eher unwahrscheinlich.“

20.10 Uhr: „Das Wahlergebnis macht mich traurig“ (Annegret Lang, SPD)

SPD-Landtagskandidatin Annegret Lang bilanziert: „Dieses Ergebnis hatte sich ja bereits abgezeichnet. Ich hatte mir vorgenommen, ein zweistelliges Wahlergebnis zu erzielen. Das ist leider nicht gelungen, und das macht mich natürlich traurig. Das Zweitmandat im Wahlkreis zu erreichen, war für die SPD noch nie eine Selbstverständlichkeit und rückt nun natürlich in weite Ferne. Leider konnten wir offenbar die Menschen mit unseren Themen nicht erreichen. Bedrückend finde ich, dass das Ergebnis der AfD zwar im Landestrend rückläufig, im Zollernalbkreis aber fast gleich geblieben ist. Auch wenn es hier immer schwierig ist für die SPD – wir machen weiter, und ich werde meine Energie auf jeden Fall weiter in die Gemeinderatsarbeit stecken.“

19.50 Uhr: Fast alle Städte und Gemeinden im Wahlkreis Balingen sind ausgezählt.

So haben Albstadt, Meßstetten und Geislingen gewählt.

18.50 Uhr: Mehr als die Hälfte der Wahlbezirke sind ausgezählt

Der Stand im Wahlkreis Balingen nach 116 von 192 ausgezählten Wahlbezirken.

18 Uhr: Die erste Prognose fürs ganze Land ist da

Laut der landesweiten Prognose von Infratest dimap schaffen es die Grünen auf 31 Prozent, die CDU auf 23 Prozent. Dahinter die SPD mit 12, dicht gefolgt von der AfD und der FDP mit jeweils 11,5 Prozent.

16.45 Uhr: Pandemie hält offenbar nicht von der Wahl ab

Blick in ein Wahllokal in Tailfingen: Dort, im Wieslesweg, zählen sie ein Drittel Briefwähler, aber auch viele Menschen, die meist schön verteilt ins Wahllokal kommen. Vor dem Hintergrund der Pandemie hatten sie dort mit weniger Wählern gerechnet, Schlangen sind selten. Sicherheitspersonal sorgt auch in Albstadt für einen reibungslosen Ablauf.

13.30 Uhr: Corona dürfte für Briefwahl-Rekorde sorgen

Baden-Württembergs Landeswahlleiterin Cornelia Nesch rechnet angesichts der Corona-Pandemie mit deutlich mehr Briefwählern als vor fünf Jahren. Das sagte Nesch dem „Spiegel“.

12 Uhr: Forschungsgruppe Wahlen befragt Wähler in Heselwangen

Kristine Judersleben und Georg Dietter aus Haigerloch befragen in Heselwangen Wähler für das Forschungsgruppe Wahlen. Die Ergebnisse fließen heute Abend in die ersten Hochrechnungen des ZDF ein. Zahlreiche Wählerinnen und Wähler würden sich beteiligen, sagen die beiden. Ein Novum: In Balinger Wahllokalen sind auch Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes präsent. Dabei handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme der Stadt mit Blick auf mögliche Maskenverweigerer oder Störer. Mehr zum Thema hier im ausführlichen Artikel.

10.15 Uhr: Die ersten Stimmen sind abgegeben

Seit 8 Uhr haben die Wahllokale geöffnet. Zu früher Stunde gab es noch keinen Riesenandrang, erste Wähler waren aber bereits unterwegs – wie hier in der Turnhalle der Ebinger Schalksburgschule, vor der sich gegen 9.30 Uhr bereits eine kleine Schlange gebildet hatte. Nur zwei Wählerinnen oder Wähler dürfen, streng coronakonform, gleichzeitig pro Wahlraum rein.

Im Wahlkreis 63 Balingen stehen 13 Bewerber zur Wahl: Erwin Feucht (Grüne), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Hans-Peter Hörner (AfD), Annegret Lang (SPD), Dirk Egger (FDP), Marco Hausner (Die Linke), Christine Koch-Kuhring (ÖDP), Anne Judersleben (Die PARTEI), Klaus Wirthwein (Freie Wähler), Dragan Nešović (die Basis), Moritz Rothacher (Klimaliste BW), Andreas Steiner (WiR2020) und Stefan Buck (Einzelbewerber).

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