Fußball

Landesliga im Blick: Zollern-Teams kassieren bittere Pleiten

14.04.2024

Von Matthias Zahner, Von Dieter Frank, Von Dominik Volk

Landesliga im Blick: Zollern-Teams kassieren bittere Pleiten

© Eibner

Der FC 07 Albstadt (im Bild Semih Cetin) verlor in Wangen.

Während sich Primus Balingen 2 mit einem 0:0-Remis begnügen musste, setzte es für die übrigen Landesligisten aus dem Zollernalbkreis Niederlagen. Albstadt Siegesserie ging in Wangen zu Ende, Straßberg und Harthausen kassierten die nächsten Dämpfer.

Wangen - Albstadt 4:0 (2:0).

Die Siegesserie des FC 07 Albstadt ist gerissen. Am Samstag mussten sich die Blau-Weißen nach fünf „Dreiern“ am Stück beim FC Wangen mit 0:4 geschlagen geben. So eindeutig wie das Ergebnis war der Spielverlauf allerdings nicht.

Die Gäste mussten im Allgäu auf zahlreiche Leistungsträger verzichten. Neben Spielertrainer Armin Hotz (beruflich verhindert), Nicolas Gil Rodriguez (Leistenprobleme), Kaan Altinsoy (privat verhindert) und Vincenco Laurato (krank) fiel auch Lewin Moser (Fußwunde) kurzfristig aus. Dennoch hatten die Gäste von der Zollernalb zu Beginn in Wangen leichte Feldvorteile. „Wir sind sehr gut in das Spiel gestartet, hatten insgesamt in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz, auch die besseren Tormöglichkeiten“, analysierte FC-07-Spielertrainer Samed Akbaba. Tamer Matur hatte die erste gute Gelegenheit für die Albstädter: Der 29-Jährige umspielte zwei Gegenspieler, sein Schuss aus 25 Metern traf aber nur die Latte (13. Minute). Nur drei Zeigerumdrehungen später verfehlte Denis Mazrekaj mit seinem Kopfball den FCW-Kasten nur knapp. Der Führungstreffer für den Gast lag in der Luft, doch Wangen machte das 1:0.

Schiedsrichter Tobias Brugger hatte ein Foul von Filip Bradara im eigenen Sechzehner an einem Wanger gesehen und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Keeper Chris Leitenberger ahnte zwar die Ecke, doch Okan Housein verwandelte sicher zum 1:0 (21.). „Diesen Strafstoß kann man zwar, muss man aber nicht geben“, meinte Akbaba. Mazrekaj verpasste danach das 1:1 und die Allgäuer stellten noch vor der Pause den Spielverlauf auf den Kopf. Magnus Pfeifer Schuss aus rund 25 Metern landete oben rechts im Albstädter Toreck – das 2:0 (45.). Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel konterte der Gastgeber nach einem Albstädter Ballverlust: Luca Spöri war zur Stelle und verwandelte aus halbrechter Position unhaltbar zum 3:0 (48.). Mit zunehmender Dauer ließen die Kräfte beim FC 07 nach.

„Wir hatten viele angeschlagene Spieler, die leider heute durchspielen mussten, weil viele Akteure gefehlt haben“, sagte Akbaba, der zudem auf die Englische Woche verwies. „Das hat man in der letzten halben Stunde gemerkt“, gestand Akbaba. So setzten die Wangener durch Yannick Huber in der 73. Minute mit 4:0 den Schlusspunkt und beendeten damit die Albstädter Serie. „Unterm Strich war der Sieg für Wangen verdient. Wir können aber trotzdem nach fünf Dreiern in Serie stolz auf uns sein“, sagte der Spielertrainer.

FC 07 Albstadt: Leitenberger; Andreas Hotz, Akbaba, Anicito (67. Crincoli), Güngör, Mazrekaj, Banda (46. Villing), Matur (73. Schneider), Cetin, Bradara, Aliaj.

Tore: 1:0 Housein (21./Elfmeter), 2:0 Pfeiffer (45.), 3:0 Spöri (48.), 4:0 Huber (73.).

Schiedsrichter: Tobias Brugger (Illerrieden).

Zuschauer: 200.

Heimenkirch - Harthausen 2:0 (1:0).

Der TSV Harthausen steht weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz der Landesliga Staffel 4: Beim TSV Heimenkirch verlor die Mannschaft von der Scher mit 0:2. Die Allgäuer festigten hingegen mit dem „Dreier“ den zweiten Rang.

Nachdem die Scher-Kicker unter der Woche beim Gastspiel in Straßberg knapp mit 0:1 unterlagen, änderte Spielertrainer Akin Aktepe seine Anfangsformation auf zwei Positionen: Philip Koch und Finn Locher starteten für den verletzten Matthias Endriß und Lukas Maier, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Besonders der Endriß-Ausfall traf das Schlusslicht schwer, mit dem Ex-Albstädter in vorderster Front hatte der Aufsteiger im Angriff zuletzt deutlich strukturierter und widerstandsfähiger agiert. Sein Fehlen machte sich auch im Westallgäu bemerkbar, nach vorne ging kaum etwas. Aber auch der Tabellenzweite tat sich schwer. So entwickelte sich ein chancenarmes Spiel, das sich hauptsächlich zwischen den Sechzehnern abwickelte.

„Heimenkirch hatte zwar in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz, bis auf zwei Kopfballchancen nach Ecken ließen wir aber nicht viel zu“, berichtete Aktepe. Und dennoch lag seine Elf zum Pausenpfiff zurück: Nach einem eigenen Standard lief Harthausen kurz in einen Konter, den Heimenkirchs Markus Hutterer zur Führung veredelte (45. Minute). Bitter: Zuvor wurde ein Tor von Finn Locher aufgrund eines vermeintlichen Handspiels zurückgepfiffen. „Im zweiten Durchgang haben wir dann alles probiert, konnten uns aber keine richtigen Chancen herausspielen“, meinte Aktepe. Heimenkirch verwaltete die Führung und konterte die Scher-Kicker kurz vor Schluss erneut aus. Nils Oelmayer machte mit dem 2:0 den Sack zu (90.). „Alles in allem war es ein verdienter Sieg für Heimenkirch, weil sie einfach mehr fürs Spiel gemacht haben“, resümierte Aktepe. Seine Mannschaft ist mit zwölf Punkten weiterhin Tabellenletzter.

TSV Harthausen: Kosic; Fabian Maier, Rösch, Dahlke, Abt (67. Allseits), Balci, Losekamm (73. Lukas Maier), Heberle, Aktepe, Koch (81. Schuth), Locher.

Tore: 1:0 Hutterer (45.), 2:0 Oelmayer (90.).

Schiedsrichter: Mehmet Arar (Grimmelfingen).

Zuschauer: 150.

Baindt - Straßberg 3:0 (2:0).

Der TSV Straßberg steckt in der Landesliga weiter in der Krise. Beim SV Baindt verloren die Schmeien-Fußballer mit 0:3 (0:2). Für den Tabellenzehnten war es die sechste Niederlage im achten Spiel in diesem Kalenderjahr.

Am Mittwochabend hatten die Straßberger den ersten „Dreier“ in 2024 eingefahren. Gegen den TSV Harthausen gewannen die Rot-Weißen knapp mit 1:0. Den Schwung aus dem Derbyerfolg wollte die Mannschaft von Spielertrainer Stefan Bach ins Gastspiel beim SV Baindt mitnehmen. Der Aufsteiger stand vor der Partie auf dem vorletzten Tabellenplatz, hatte zudem am vergangenen Wochenende das Kellerduell beim TSV Harthausen mit 0:3 verloren. Entsprechend klar war die Zielsetzung. „Wir fahren nach Baindt, um dort nachzulegen“, hatte Bach vor dem Spiel gesagt. Doch es sollte ganz anders kommen. „Wir haben auch in der Höhe völlig verdient verloren“, resümierte der TSV-Coach nach dem 0:3. Die Straßberger wollten das Kellerkind aus Baindt hoch anlaufen, doch dafür habe die Laufbereitschaft gefehlt, kritisierte Bach. „In der ersten Halbzeit haben wir gar nichts auf die Kette bekommen. Dann liegst du zur Pause völlig verdient mit 0:2 zurück. Es kann sogar noch höher stehen. Wir haben alles vermissen lassen.“

Zum zweiten Abschnitt passte Bach die Formation an, stellte auf zwei Spitzen um. Der Spielertrainer unterstütze Pietro Fiorenza im Sturm. „Wir hatten dann ein paar gute Minuten und drei gute Abschlüsse“, berichtet der 36-Jährige. Nach einem eigenen Eckball kassierten die Straßberger dennoch den dritten Treffer. Ein Baindter lief vom eigenen bis zum gegnerischen Sechzehner und legte quer auf Philipp Boenke, der zum 3:0 einschob (63. Minute). „Unsere Umschaltbewegung war nicht vorhanden. Da war kein Wille zu sehen“, sagte Bach.

TSV Straßberg: Christopher Kleiner; Binder (71. Holzmann), Heckendorf, Tim Wissenbach, Bach, Fiorenza, Göz (46. Wizemann), Bischoff, Strobel (60.Hack), Plankenhorn (71. Riester), Jehle.

Tore: 1:0 Kneisl (21.), 2:0 Fischer (33.), 3:0 Boenke (63.).

Schiedsrichter: Alexander Mack (Nersingen).

Zuschauer: 111.

Balingen 2 - Sulmetingen 0:0.

Die U23 der TSG Balingen kam nicht über eine Nullnummer hinaus.

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