Der designierte Absteiger aus der Kreisstadt geht mit einer dezimierten Truppe in die finale Saisonphase in der Südwest-Staffel – auch im Freitagabend-Spiel gegen die Fuldastädter musste TSG-Coach Murat Isik auf zwei Positionen umbauen. Neben Routinier Jan Ferdinand rückte Youngster Samuel Schneider in die Startelf der „Roten“.

Verunsicherung spürbar

Nach fünf Niederlagen in Serie war die Verunsicherung bei den Schwaben spürbar, während die SG aus Fulda-Lehnerz gestärkt in das Duell mit der kriselnden TSG ging. Die Gören-Truppe dominierte die ersten Minuten in der Bizerba-Arena, generierte die besseren Möglichkeiten. Bereits nach 38 Sekunden sorgten die Gäste für den ersten Aufreger, doch Dennis Owusu scheiterte völlig frei. Auch in der Folge konterten die Hessen immer wieder gefährlich.

Ferdinand verpasst TSG-Führung

Die Schwaben mühten sich nach den deutlichen Niederlagen in den vergangenen Wochen um defensive Stabilität. Das funktionierte – und nach einer Ramser-Ecke hatte Ferdinand die Riesenchance zur Führung. Im Kollektiv blockte die SG den Schuss des Albstädters ab (10. Minute). Keine 60 Sekunden später parierte TSG-Torhüter Marcel Binanzer bravourös gegen Marius Köhl. Mit dem Top-Scorer der Hessen hatten die Balinger große Probleme.

Gefühlt hatte der Tabellenfünfte weiter den Daumen drauf, störte früh und provozierte immer wieder Balinger Ballverluste. Die Isik-Truppe hatte Schwierigkeiten im Spielaufbau, kam nur noch selten ins letzte Drittel. Anders die SG, welche immer wieder ihre schnellen Außen in Szene setzte. Owusu und Köhl machten mächtig Alarm, im letzten Drittel fehlte aber auch den Gästen die Präzision. Glück für die Schwaben, dass Binanzer einen Köhl-Freistoß aus 17 Metern noch um den Pfosten lenkte (29.).

Traumtor von Eroglu

Auf der Gegenseite passierte weiterhin wenig. Halim Eroglu kam aus spitzem Winkel zum Abschluss, wurde von Kristian Gaudermann aber noch entscheidend gestört (34.). Aber die Balinger wurden nun mutiger und wurden belohnt. Eine Pilic-Flanke verlängerte Ferdinand überlegt auf Eroglu, der das Spielgerät aus 18 Metern in den Winkel zimmerte (38.). Der Absteiger drückte, drängte, drängelte weiter – hatte Pech bei einem Vochatzer-Volley (40.) und einem Ramser-Schuss (43.). Zu Pause blieb es beim 1:0 für den Außenseiter.

Schneider mit großer Chance

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Ereignisdichte hoch. Binanzer war weiterhin ein unglaublich wichtiger Faktor und gab seinen Vorderleuten die notwendige Sicherheit. Diese waren gegen einen physisch starken Kontrahenten nun auch präsenter in den Zweikämpfen. Die Balinger zeigten bekannte Flutlicht-Qualitäten, hatten die Riesenchance auf das 2:0 (58.). Frei vor Gästetorhüter Samuel Zapico Lopez schloss Schneider zu überhastet ab.

Von den Hessen kam in dieser Phase nicht mehr viel – auch weil es die TSG richtig gut machte. Diese fand den richtigen Mix aus Spielkontrolle und Risiko. Bitter für Balingen, dass Lukas Griebsch und Marko Pilic vor dem Kasten Nerven zeigten (71.). Doch auch die finale Drangphase der Barockstädter überstanden die Balinger, welche den knappen Vorsprung über die Zeit brachten.

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Griebsch, Vochatzer, Müller, Schneider (73. Bader), Ramser, Schmitz, Ferdinand (79. Seeger), Eroglu, Pilic.

Tor: 1:0 Eroglu (38.),

Schiedsrichter: Vincent Schandry (Königstein).