Fussball

Balingen stoppt Negativserie: TSG nach Stotterstart besser als Barockstadt Fulda-Lehnerz

28.04.2024

Von Marcus Arndt

Balingen stoppt Negativserie: TSG nach Stotterstart besser als Barockstadt Fulda-Lehnerz

© Moschkon

Nach sechs sieglosen Begegnungen setzte sich die TSG Balingen (im Bild Lukas Griebsch) gegen die Spielgemeinschaft aus Fulda mit 1:0 durch.

Die TSG Balingen kann doch noch gewinnen. Nach sechs sieglosen Spielen in der Fußball-Regionalliga setzte sich der Kreisstadt-Klub am Freitagabend mit 1:0 gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz durch. Verdient!

Es war ein engagierter, ein couragierter Auftritt der Mannschaft von Murat Isik. Der designierte Absteiger brauchte ein paar Minuten, um richtig reinzufinden – machte es aber in der Folge richtig, richtig gut. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den antrittsschnellen Außen der Hessen sortierte sich die TSG, generierte Mitte der ersten Spielhälfte die ersten Chancen und ging schließlich mit einer 1:0-Führung (Eroglu/38.) in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel ließen die Schwaben dann beste Möglichkeiten liegen, scheiterten dreimal völlig frei an SG-Keeper Samuel Zapico Lopez. „Wir können uns nicht beklagen, wenn wir in der zweiten Halbzeit mit 0:3 oder 0:4 hinten liegen“, räumte Sedat Gören unumwunden ein. Der Gästetrainer sah sein Team in Durchgang eins noch besser: „Wir waren sehr gut im Spiel, hatten einige gute Chancen, wo wir eigentlich das Tor machen müssen.“

Gäste starten besser

Ohne Zweifel: Die ambitionierten Barockstädter dominierten die ersten 30 Minuten, „und wir müssen eigentlich mit 2:0 vorne liegen“, führte Gören weiter aus, „das schaffen wir allerdings nicht – das zieht sich schon seit Saisonbeginn durch.“ Der Rückstand: für den 52-Jährigen vermeidbar. „Da sind wir viel zu brav“, fand der erfahrene Übungsleiter aus der Barockstadt, „der Gegner kommt in der Pressingsituation raus. Es war die klare Absprache, wenn solche Situationen zustande kommen, dass wir dann sehr aggressiv gegen den Ball arbeiten. Dass wir vielleicht mal mit gewissen Sachen unterbrechen können. Das haben wir nicht gemacht.“

Unbedrängt flankte Marko Pilic von der rechten Seite auf Jan Ferdinand, der die Kugel am Strafraum routiniert und präzise für Eroglu auflegte. Der TSG-Winter-Neuzugang veredelte mit feiner Schusstechnik. Nach zwei torlosen Spielen ein Brustlöser für die Balinger, welche in der Folge konsequent verteidigten und clever konterten. „Die TSG hat dicht gemacht, wenig zugelassen“, analysierte Gören, „und es läuft wie so oft: Du rennst an, kommst nicht durch und verlierst mit 0:1. In der Kabine wussten wir gar nicht so richtig, was passiert ist, aber so ist eben der Fußball.“

Isik lobt Mentalität

Wer weiß das besser als die Balinger (25 Punkte), welche seit der empfindlichen 0:5-Niederlage bei Kickers Offenbach neben Schott Mainz (24) und dem TuS Koblenz (18) als Absteiger bereits feststehen. Trainer Isik wollte nach dem Achtungserfolg über die top besetzten Hessen dann auch nicht allzu tief in die taktische Analyse einsteigen. „Ich möchte eins hervorheben“, sagte der Balinger Kommandogeber kurz, um dann konkreter werden: „Wie die Jungs heute zusammengestanden sind, welche Haltung sie im Spiel hatten, wie sie um jeden Ball gekämpft haben – das ist in unserer momentanen Situation, auch mit den vielen Ausfällen, nicht selbstverständlich.“

Er sei überglücklich, „dass meine Mannschaft so eine Leistung abgeliefert hat. Das war charakterlich sehr stark.“ Mit Blick auf das Restprogramm mit zwei Auswärtsspielen in Folge (in Koblenz und Mainz) sowie dem Saisonfinale am 18. Mai gegen Kassel in der Bizerba-Arena versicherte der A-Lizenzinhaber: „Wir machen so weiter!“

Die Balinger Personalsituation bleibt angespannt. „Wenn einer zurückkommt, wird es ‚Kike‘ sein“, verriet Isik. Der 49-Jährige forderte nach dem fünften Saisonsieg der Schwaben (10 Unentschieden, 16 Niederlagen): „Wir müssen weiterhin diese Mentalität zeigen. Das ist wichtiger für mich als das Ergebnis.“

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