Zollernalbkreis

Bundeswehr hilft nicht aus: Zollernalb-Klinikum bemüht sich um weitere Beatmungsgeräte

02.04.2020

Von Pascal Tonnemacher

Bundeswehr hilft nicht aus: Zollernalb-Klinikum bemüht sich um weitere Beatmungsgeräte

© Drägerwerk

Ein Intensivbeatmungsgerät der Firma Dräger beim Transport.

Amtshilfe abgelehnt: Die Bundeswehr wird dem Zollernalbkreis keine Beatmungsgeräte zur Verfügung stellen. Das Zollernalb-Klinikum ist bemüht und zuversichtlich, auf anderen Wegen welche zu erhalten.

Beatmungsgeräte für schwer erkrankte Covid-19-Patienten sind neben ausreichend Personal weltweit gleichermaßen existenziell wie auch Mangelware. Auch der Zollernalbkreis und sein Zollernalb-Klinikum bemühen sich aktuell akribisch um weitere Geräte.

35 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit sollen geschaffen werden, hatte Klinikchef Dr. Gerhard Hinger jüngst angekündigt. Bis zuletzt waren es 13. Und die sind zumeist fast ausgelastet, die Klinik steuert so auf einen möglichen Engpass zu, wie die täglichen Belegungszahlen belegen.

Beatmungsgeräte werden meistens gebraucht

Denn: Bei den meisten Covid-19-Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden, ist davon auszugehen, dass sie auch beatmet werden müssen, hatte Hinger gesagt.

Eine Großbestellung sei deshalb aufgegeben worden, auf die man warte. Auch auf eine Zuteilung von Geräten über die Bundesregierung hoffe man.

Landrat Günther-Martin Pauli hatte auch bei der Bundeswehr Amtshilfe beantragt, um so an weitere Beatmungsgeräte zu kommen.

Bundeswehr liefert keine Geräte

Eben diese Hilfe bleibt dem Landkreis – Stand Donnerstag – aber verwehrt, bestätigt das Landratsamt. Eine Begründung liegt diesem nach eigenen Angaben nicht vor.

Die Bundeswehr kann Behörden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben helfen. Diese können dann auf Personal und Material der Bundeswehr zurückgreifen oder bekommen Infrastruktur zur Verfügung gestellt.

Klinik bleibt zuversichtlich

Das Zollernalb-Klinikum bleibt jedoch zuversichtlich. Kliniksprecherin Leonarda Spoto: „Wir führen aktuell intensive Gespräche zur Beschaffung von Beatmungsgeräten und es liegen uns auch bereits konkrete Angebote vor.“

Wie die Kliniksprecherin mitteilt, sei es jedoch nicht möglich, zwei Patienten an ein Beatmungsgerät anzuschließen.

Spoto weiß jedoch eine Alternative für den Notfall: „Sollten die aktuell vorhandenen Beatmungsgeräte nicht ausreichen, kann man sich noch an den Narkosegeräten bedienen.“

Update, 3. April, 16.15 Uhr: Wie das Landeskommando der Bundeswehr auf Anfrage am Freitag mitteilt, ist das Landratsamt bereits vor einigen Tagen über die Entscheidung informiert worden. Als Begründung für die Ablehnung sei genannt worden, dass es bei den beantragten Unterstützungsleistungen um derzeit nicht verfügbare Mangelressourcen handele.

Konkret heiße das: Das beantragte Personal und Material stehe aufgrund eigener geringer Bestände oder anderweitigen Einsatzes gegenwärtig nicht zur Verfügung.

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