Bitz

Vermisster aus Bitz: 80-Jähriger tot in Waldstück bei Hechingen-Boll aufgefunden

28.12.2023

Von Milijana Magarewitsch

Vermisster aus Bitz: 80-Jähriger tot in Waldstück bei Hechingen-Boll aufgefunden

© Hannah Irion

Zahlreiche Einsatzkräfte sowie Privatpersonen waren mehrfach auf der Suche nach dem Vermissten (Archivfoto).

Der vermisste 80-Jährige aus Bitz ist am Mittwochvormittag tot in einem Waldstück bei Hechingen-Boll aufgefunden worden. Das teilte die Polizei mit.

Nun ist es traurige Gewissheit: Der seit Ende September vermisste Bitzer wurde tot aufgefunden. Die Polizei hat die Öffentlichkeitsfahndung nach dem vermissten 80-Jährigen zurückgenommen, da er in einem Waldstück von einem Waldarbeiter bei Hechingen-Boll aufgefunden wurde. Es gebe keine Hinweise auf Fremdeinwirkung, informierte die Polizei.

Nicht mehr zurückgekehrt

Der 80-Jährige hatte sich wohl zu einem Spaziergang aufgemacht, von dem er nie mehr zurückkehren sollte. Es gab unterschiedliche Gründe, warum sowohl offizielle als auch private Suchen bis zum vergangenen Mittwochvormittag nicht von Erfolg gekrönt waren.

Zum einen war davon auszugehen, dass der Vermisste sich in einem schwer zugänglichen Gebiet aufgehalten habe, aber auch der Suchradius konnte nicht gänzlich definiert werden. Denn ob der 80-Jährige gut zu Fuß oder auch nicht und inwiefern er durch die ihm fehlenden Medikamente eingeschränkt gewesen sei, war zuerst nicht ganz klar.

Die Suche nach vermissten Personen ist wie ein komplexes Puzzle, bei dem der Faktor Zeit oft ein großes Handicap darstellt. Zusätzlich spielen auch andere Umstände, wie die Krankheitssituation, das Wetter und die Dunkelheit eine Rolle. Im Fall des vermissten Bitzers waren durchschnittlich 260 Personen vor Ort, wobei auch etwa 20 Rettungshundestaffeln zum Einsatz kamen.

Nach drei Tagen dann der Schlussstrich. Die Ressourcen und Möglichkeiten seitens der Rettungskräfte schienen ausgeschöpft. Zurück blieben ein unbefriedigender Zustand und ein schaler Nachgeschmack.

Hoffnung schwand zunehmend

Familie und Freunde wollten die Hoffnung dennoch nicht völlig aufgeben und stellten private Suchaktionen, welchen sich teilweise bis zu 60 Personen anschlossen, auf die Beine. Aber auch hier musste die bittere Pille geschluckt werden: Der 80-Jährige blieb verschwunden. Der Sohn des nun Verstorbenen spricht von Erleichterung. Ja, das dürfe man in diesem Fall, sagt er. Erleichterung darüber, dass sein Vater inzwischen gefunden wurde und man ihn würdevoll bestatten könne.

Wie der Senior in das fast 20 Kilometer entfernte Waldstück bei Hechingen gelangt sei, bleibt schleierhaft. „Vielleicht ist er doch, wie anfangs vermutet, in ein Auto gestiegen. Und wenn es sich beim Fahrer um einen Ortsfremden gehandelt hat, dann weiß dieser wahrscheinlich bis heute nicht, wer da auf seinem Beifahrersitz Platz genommen hat“, so der Sohn. Aber das sei reine Spekulation. Fakt ist, dass der Vermisste schon länger im Forst gelegen hat. Der Verwesungsgrad ließe Rückschlüsse darauf zu, so erzählt es der Sohn. Die Polizei hätte Kontakt zu ihm aufgenommen und ihm mitgeteilt, dass ein Leichnam gefunden wurde.

Ein Ende ohne Leid

„Als ich gefragt wurde, ob man den – ebenfalls gefundenen – Schlüssel zur Absicherung in der Haustür ausprobieren dürfte, war es mir eigentlich zu 99,9 Prozent klar, dass es sich um meinen Vater handeln muss“, erzählt er. Worum nun seine Gedanken kreisen? Dass sein Vater sich nicht gequält und nicht habe leiden müssen. Und dass der Tod friedlich und schnell eingetreten sei.

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