Bitz

„Oscar-Prämierung der grünen Branche“: Schaugarten einer Bitzer Firma gehört zu „Gärten des Jahres“

11.03.2024

von Pressemitteilung, Janine Lehleiter

„Oscar-Prämierung der grünen Branche“: Schaugarten einer Bitzer Firma gehört zu „Gärten des Jahres“

© Peter J. Kierzkowski

Freuen sich bei der Preisverleihung (von links): Falk Thomann, Jochen Thomann und Jonas Thomann zusammen mit Klaus Ploberger, ORF-Gartenmoderator und Autor (Zweiter von rechts).

Der Schaugarten der Firma Thomann Garten- und Landschaftsbau aus Bitz, der bei der Gartenschau Balingen im vergangenen Jahr zu bestaunen war, gehört zu den Auserwählten. Am 20. Februar wurde die diesjährige Preisverleihung „Gärten des Jahres 2024“ in der Baumschule Ebben in Cuijk in den Niederlanden gefeiert. Jedes Jahr prämiert eine hochkarätige Jury die im vorgeschalteten Wettbewerb eingereichten Privatgärten aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.

Schon zum fünften Mal habe die Firma Thomann einen Beitrag zum Wettbewerb für den „Garten des Jahres“ eingereicht. „Alles, was unter den Gartenvertretern Rang und Namen hat“, versuche laut Jochen Thomann, dem Eigentümer der Bitzer Gartenbaufirma, sein Glück, zu einem der 50 schönsten Gärten erkoren zu werden. Die Konkurrenz schlafe also nicht. „Da kann man nicht mit einer normalen Thuja-Hecke ankommen. Wir wollen zeigen, was wir können“, so Jochen Thomann.

Meist Privatgärten

Zunächst sei der Gärtnermeister aber nicht auf die Idee gekommen, der Jury – bestehend aus Expertinnen und Experten aus der Gartenbau- und Landschaftsarchitektur-Branche – die für die Gartenschau entworfene Grünanlage mit dem Namen „Garten der Erinnerung“ vorzuschlagen. Denn er habe nicht gewusst, dass auch Schaugärten und nicht nur Privatanlagen am Wettbewerb teilnehmen können.

Doch der Verlag „Callwey“, der anlässlich der Prämierung jedes Jahr einen Bildband als Hommage an die „Gärten des Jahres“ veröffentlicht, sei auf ihn zugekommen. „Ein Besucher oder jemand vom Verlag hat wohl unseren Garten auf der Gartenschau gesehen und er sei fantastisch gewesen“, erzählt Jochen Thomann. Das habe ihn bestärkt, am Wettbewerb teilzunehmen.

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Gesagt, getan – mit ausdrucksstarken Fotos und einem Text ging die Bewerbung raus. Erfolgreich, denn der Schaugarten überzeugte, ist nun auf vier Seiten im neuen Buch veröffentlicht und gehört offiziell zu den 50 schönsten „Gärten des Jahres“ 2024. „Das ist die Oscar-Prämierung in der grünen Branche. Das ist für uns tatsächlich ein Ritterschlag“, freut sich der Chef der Gartenbaufirma aus Bitz.

Naturnah und fantasievoll

„Die meisten Gärten hierzulande sehen irgendwie ähnlich aus, fast so, als ob es einen deutschen Standardgarten gäbe. Gleich grün mit Rasen und ein paar Sträuchern, gleich leblos, gleich langweilig“, bedauert Jochen Thomann. Daher sei es ihm ein Anliegen gewesen, auf der Gartenschau in Balingen zu zeigen, dass es auch naturnah und fantasievoll geht.

Mit seinem 140 Quadratmeter großen Schaugarten will der Gartenplaner auch Mut machen, sich von überzogenen Ordnungsvorstellungen zu verabschieden: „Die Natur hat ihre eigene Ordnung. Diese zu durchschauen, zu nutzen und zu respektieren, ist das eigentliche Geheimnis naturnaher Gartengestaltung.“

Jochen Thomann schwärmt von diesem Projekt und erklärt: „Planung und Bau dieses Gartens war mir eine Herzensangelegenheit, sind es doch meine eigenen glücklichen Kindheitserinnerungen, aber auch Erinnerungen an die eigenen Kinder, die in unserem Hausgarten, der ehemaligen Streuobstwiese des Großvaters, aufgewachsen sind.“

„Oscar-Prämierung der grünen Branche“: Schaugarten einer Bitzer Firma gehört zu „Gärten des Jahres“

© Olaf Kühl

Das Herzstück des Schaugartens ist ein uriges Baumhaus.

Doch es gehe nicht nur um die eigenen Erinnerungen, die eigene Familiengeschichte, die der kleine Schaugarten erzählt. Ebenso solle er zum Nachdenken über wichtige Themen unserer Zeit wie das Artensterben und den Klimawandel anregen. Mit der Verwendung regionaler und gebrauchter Materialien zeigt der Garten gleichzeitig, wie Upcycling funktioniert und der CO2-Fußabdruck verringert werden kann.

Uriges Baumhaus als Herzstück

In einer Pressemittelung informiert der Gartendesigner ausführlich und bildhaft über die Ausstattung des prämierten Schaugartens, den man mittlerweile nicht mehr in natura, sondern nur noch auf Bildern und Videos genießen kann: Herzstück des Gartens sei ein uriges Baumhaus, umgeben von Apfelbäumen, Wildsträuchern und heimischen Blütenpflanzen. Gezimmert aus groben Brettern und Balken könne man sich hier auf Höhe der Baumkronen wunderbar in seine eigene Welt zurückziehen. Von dort blicke man auf ein kleines Bächlein, das die „wilde Wiese“ durchzieht.

„Oscar-Prämierung der grünen Branche“: Schaugarten einer Bitzer Firma gehört zu „Gärten des Jahres“

© Olaf Kuehl

Ein geschwungener Weg führt durch den „Garten der Erinnerung“ zu einem lauschigen Sitzplatz im Schatten eines Apfelbaums.

Den geschwungenen Weg aus rohem regionalem Kalkstein säumen Stauden und Gräser. Gemächlich führe er einen durch den Garten zu einem lauschigen Sitzplatz im Schatten eines Apfelbaums. Klar, dass Apfelbäume auch die Hauptrolle in der Bepflanzung übernehmen, und zwar vier circa 25-jährige Hochstämme der Sorten „Roter Boskoop“, „Kaiser Wilhelm“, „Hosteiner Cox“ und „Gravensteiner“, die auf der Schwäbischen Alb gängig sind.

Die Staudenpflanzung bestehe aus heimischen Wildstauden und Präriestauden, um die Blütezeit in den Spätsommer hinein zu verlängern. Wildblumen wie Storchschnabel, Wiesenkerbel und Salbei seien zusammen mit den Stauden der Prärie wie Sonnenhut und Prachtscharte zu einer „wilden Wiese“ vereint. „Die Matrix in dieser Bepflanzung übernimmt ‚Molinia arundinacea Transparent‘ (Hohes Pfeifengras) und wirkt ab dem frühen Herbst wie ein Weichzeichner über der Staudenwiese. Unbeschreiblich schön ist auch der Winteraspekt dieser Bepflanzung und zudem pflegeleicht“, begeistert sich der Gärtnermeister.

Tier- und Insektenwelt im Blick

Eingefasst werde dieses Idyll mit einer Wildhecke aus Eingriffeligem Weißdorn („Crataegus monogyna“) – hervorragendes Vogelnistgehölz und wichtige Nahrungspflanze für Insekten und Vögel. Heckenelemente aus insektenfreundlichen und dekorativen Zieräpfeln „Evereste“ ziehen sich entlang des kleinen Bächleins, bis eine alte Bretterwand die Aufgabe des Sichtschutzes übernimmt.

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