Fussball

TSG Balingen trennt sich 2:2 vom FSV Frankfurt: Ein Unentschieden, das keinem hilft

01.12.2023

Von Matthias Zahner

TSG Balingen trennt sich 2:2 vom FSV Frankfurt: Ein Unentschieden, das keinem hilft

© Okan Barut/Jan Huebner

Die TSG Balingen war am Freitagabend in Frankfurt zu Gast.

Die TSG Balingen hat am Freitagabend einen Punkt beim FSV Frankfurt geholt. Die Partie am Bornheimer Hang endete 2:2 (1:0). Das Remis war am Ende für beide Kellerkinder im Abstiegskampf der Regionalliga Südwest zu wenig.

TSG-Interimstrainer Denis Epstein veränderte die Startelf im Vergleich zur 2:3-Niederlage am vergangenen Samstag gegen Mainz 2 auf drei Positionen. Henry Seeger, Kaan Akkaya und Lukas Ramser standen von Beginn an auf dem Feld. Dafür nahmen Jan Ferdinand, Adrian Müller und Levis Schaber zunächst auf der Bank Platz. Erstmals im Regionalliga-Kader: U-23-Kapitän Jonas Kurz, der kurz vor Schluss noch zu seinem Debüt kam. Wie erwartet, kam ein Einsatz für Innenverteidiger Jonas Vogler (Muskelverletzung) noch zu früh.

Chancen im Minutentakt

In Frankfurt hätten Balinger einen Blitzstart hinlegen können. Nach nicht mal einer halben Minute war Seeger auf und davon. Der 26-Jährige wollte auf Sturmpartner Jonas Meiser querlegen, doch ein Frankfurter Abwehrspieler klärte die Situation, in der mehr drin war für die Gäste. Es ging munter weiter am Bornheimer Hang. TSG-Keeper Marcel Binanzer hielt glänzend gegen Malik Mc Lemore (2. Minute). Die anschließende Ecke landete im Rückraum bei Önur Ünlücifci, der abzog. Sein Schuss wurde noch an den Pfosten abgefälscht - Glück für die Schwaben. Und es blieb eine ereignisreiche Anfangsphase. Ramsers Distanzschuss konnte FSV-Schlussmann Henry Bremer nur zur Seite abwehren. Der Ball kam zu Akkaya, der in die Mitte flankte, wo Pedro Almeida Morais per Kopf wieder die Großchance auf das 1:0 verpasste (4.).

Frankfurter Konter führt zum 1:0

In der achten Minute wurde Seeger mit seinem aussichtsreichen Versuch geblockt, die Balinger forderten Handelfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Niclas Zemke ertönte nicht. Kurz darauf stand der Unparteiische erneut im Mittelpunkt: Seeger wurde aus Zemkes Sicht nicht im, sondern außerhalb des FSV-Strafraums zu Boden gerissen. Den fälligen Freistoß setzte Moritz Kuhn über den Frankfurter Kasten. Die vergebenen Möglichkeiten sollten sich rächen. Der schnelle Mc Lemore bediente nach einem Bornheimer Konter den mitgelaufenen Jihad Boutakhrit, der präzise zum 1:0 ins lange Eck traf (10.). Der abermalige frühe Rückstand machte den Balingern überhaupt nichts aus. Almeida Morais stand nach einem schnell ausgeführten Freistoß allein vor Bremer, schob den Ball aber am kurzen Pfosten vorbei (14.).

Binanzer auf dem Posten

Die Gäste versteckten sich auch in der Folge nicht und stellten weiter das spielbestimmende Team. Nach und nach wurden allerdings die Gastgeber mutiger, die TSG zog sich nun mehr zurück und wartete auf die Angriffe der Hessen. Es dauerte bis zur 29. Minute, bis wieder etwas Nennenswertes passierte. Ünlücifci prüfte Binanzer, der aber auf seinem Posten war. Anschließend verflachte die Partie, was angesichts des hohen Tempos, das die beiden Teams in der ersten halben Stunde angeschlagen hatten, nicht überraschte. Kurz vor dem Seitenwechsel verzog noch Frankfurts Sho Sannomiya (40.) - danach war Pause in der PSD-Bank-Arena.

Ausgleich und prompter Rückstand

Anders als im ersten Durchgang nutzten die Schwaben die erste Chance nach nur wenigen Sekunden. Ramser schickte Almeida Morais, der den herauseilenden Bremer aus spitzem Winkel im kurzen Eck erwischte - das verdiente 1:1 (46.). Die Bornheimer schlugen aber postwendend zurück. In aller Ruhe durfte der FSV kombinieren; Mc Lemore tunnelte Binanzer und stellte den alten Abstand wieder her - das ging zu einfach für die Blau-Schwarzen (53.). Epstein wechselte offensiv, brachte zunächst Silas Bader für Seeger (62.) und sechs Minuten später Ferdinand für Ramser (68.). Balingen drängte auf den erneuten Ausgleich, probierte es mit hohen Bällen in den FSV-Sechzehner; Frankfurt verteidigte aber alles weg.

Gelbe Karten nach Rudelbildung

Dann wurde die Partie hitzig. Nach einem Scharmützel und anschließender Rudelbildung bekamen Akkaya und Timo Hildmann die Gelbe Karte (70.). Die TSG riskierte jetzt notgedrungen mehr, kam aber zunächst nicht entscheidend vor das Gehäuse der Hessen. Langsam aber sicher lief den Kreisstädtern die Zeit davon. Dann wurde Morais von Hildmann in der Frankfurter Box ungeschickt gefoult. Der Balinger war gerade auf dem Weg Richtung Seitenauslinie gewesen, nahm deshalb den Kontakt aber gerne an. Ferdinand legte sich den Ball zurecht und verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 2:2-Ausgleich (85.).

Offener Schlagabtausch

Bader hätte kurz darauf zum Mann des Abends werden können, doch Bremer hatte etwas dagegen (86.). Die Schlussphase war ein offener Schlagabtausch. Beide waren mit dem Unentschieden nicht zufrieden. Binanzer musste in der 90. Minute gegen Lucas Hermes nochmal zupacken. Ferdinand traf in der dritten Minute der Nachspielzeit per Dropkick nur den Außenpfosten. Und Kuhn verfehlte das FSV-Tor (90.+4). Danach pfiff Zemke das unterhaltsame Kellerduell ab.

TSG Balingen: Binanzer; Eisele (84. Kurz), Meiser, Wöhrle, Vochatzer, Akkaya, Almeida Morais, Seeger (62. Bader), Ramser (68. Ferdinand), Schmitz, Kuhn.

Tore: 1:0 Boutakhrit (10.), 1:1 Almeida Morais (46.), 2:1 Mc Lemore (53.), 2:2 Ferdinand (85./Elfmeter).

Schiedsrichter: Niclas Zemke (Püttlingen).

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