Fussball

Saisonfinale gegen Hessen Kassel: TSG Balingen verabschiedet sich

16.05.2024

Von Matthias Zahner

Saisonfinale gegen Hessen Kassel: TSG Balingen verabschiedet sich

© Jan Huebner/Scherbaum

Läuft am Samstag wie viele weitere seiner Mitspieler letztmals für die TSG Balingen auf: Tim Wöhrle.

Zum vorerst letzten Mal bestreiten die Fußballer der TSG Balingen am Samstag (14 Uhr) eine Regionalliga-Partie. In der heimischen Bizerba-Arena stehen gegen den KSV Hessen Kassel Spieler-Verabschiedungen im Vordergrund.

In dieser Woche wurde bekannt, dass Marcel Binanzer, Moritz Kuhn, Kaan Akkaya, Jonas Vogler, Henry Seeger, Lukas Griebsch, Yannick Brugger und Luca Campanile die Balinger verlassen. Im April hatte der Kreisstadt-Klub die Abgänge von Tim Wöhrle, Lukas Ramser und Aron Viventi verkündet – weitere könnten folgen. „Die Mannschaft wird am Samstag letztmals so zusammenspielen“, sagt TSG-Cheftrainer Murat Isik. Dies sei einer der Gründe, warum es „lohnenswert wäre, das Spiel zu gewinnen“. Ein weiterer Grund: die Bilanz. „Dann wären es drei Siege aus den letzten vier Spielen und wir hätten in 14 Spielen 17 Punkte geholt. Das wären immerhin drei Punkte mehr als in den 20 Spielen vorher“, rechnet Isik vor. „Das würde bedeuten, dass die Jungs schon eine Reaktion gezeigt hätten.“ Der Nürtinger meint damit, eine Reaktion auf den Trainerwechsel im Januar, den die Verantwortlichen vollzogen hatten.

„Kollektivversagen“ beim 0:7 in Mainz

Der Schachzug schien zu Beginn des Pflichtspieljahres aufzugehen, doch ein auch durch Verletzungen resultierender Negativlauf ließ den Traum vom Klassenerhalt platzen. Nach dem 0:5 in Offenbach vor vier Wochen stand der Abstieg rechnerisch fest. Danach folgten Siege gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (1:0) und die TuS Koblenz (5:2) sowie am Samstag die höchste Niederlage der Balinger Regionalliga-Geschichte. Isik spricht auch noch ein paar Tage nach dem 0:7 beim TSV Schott Mainz von einem „Kollektivversagen“. Sein ersatzgeschwächtes Team habe keine Zweikämpfe gewonnen, wenig Laufbereitschaft gezeigt, die Einstellung habe nicht gepasst, bemängelt der Trainer. Kurz gesagt: „Wir haben alles vermissen lassen.“

„Nicht gehört worden“

Vielleicht waren die Balinger auch überrascht von den Qualitäten des Mitabsteigers aus Mainz. „Wir haben angesprochen, dass es auf dem Kunstrasen ein ganz anderes Spiel werden wird. Da bin ich wohl zum ersten Mal nicht gehört worden“, meint Isik. „Die Jungs haben an diesem Tag nicht das auf den Platz gebracht, was uns bisher immer ausgezeichnet hat. Gegen Fulda und Koblenz waren wir diszipliniert und effektiv. Jetzt haben alle Basics und Grundtugenden gefehlt.“ Diese fordert der Coach zum Saisonabschluss von seiner Truppe ein. „Wir wollen den unbedingten Willen sehen, das Spiel für uns zu entscheiden“, sagt der 48-Jährige.

Annel fordert eine „couragierte Leistung“

Personell sieht die Lage bei den Balingern etwas besser als zuletzt aus. Sascha Eisele und Lukas Ramser sind nach ihrer Gelbsperre gegen den Tabellenachten aus Kassel wieder dabei. Auch Nyamekye Awortwie-Grant, der in Mainz krankheitsbedingt passen musste, kann auflaufen. „Es kann sein, dass der ein oder andere Zuschauer denkt, dass die Luft raus ist. Dennoch hoffen wir, dass noch mal viele Zuschauer kommen – dass man honoriert, dass die Jungs der Region auch schöne Spiele und Erlebnisse geschenkt haben“, sagt TSG-Geschäftsführer Jonathan Annel. „Es werden uns einige Spieler verlassen. Natürlich muss man versöhnlich aus der Runde rausgehen und sollte eine gute und couragierte Leistung bringen, so wie es in den zwei Wochen vor dem Mainz-Spiel der Fall war – ungeachtet, wie es dann ausgeht.“

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