Balingen

Ohne Bierzelt aber mit neuem Veranstalter: Balinger Volksfest kommt 2024 zurück

16.11.2023

Von Paul Braun

Ohne Bierzelt aber mit neuem Veranstalter: Balinger Volksfest kommt 2024 zurück

© Ralf Biesinger

2022 war das letzte Jahr, in dem das bekannte Göckelesmaier-Zelt auf dem Balinger Messegelände gastiert hat (Symbolfoto).

Eines vorweg: Das Balinger Volksfest wird 2024 wieder stattfinden. Vom 29. Mai bis zum 3. Juni wird es auf dem Messegelände wieder Boxautos, Schießbuden, Wilde Maus und Co. geben. Dann zum ersten Mal mit einem neuen Generalunternehmer als Veranstalter: Göckelesmaier adé, hallo Hutzelmann. Wie Karl Maier, Göckelesmaier-Geschäftsführer, auf seiner Website informiert, gibt die Firma die Planung und Durchführung des Festes „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ ab.

Sein Nachfolger heißt Michael Hutzelmann. Der 39-Jährige ist Schausteller in siebter Generation und wahrscheinlich am besten bekannt durch die gebrannten Mandeln und andere Süßigkeiten, die seine Familie seit Jahrzehnten herstellt. Er ist mit seiner Familie seit Beginn des Balinger Volksfestes dabei.

Bei einem Pressegespräch am Donnerstag im Balinger Rathaus informieren Maier und Hutzelmann, gemeinsam mit Bürgermeister Ermilio Verrengia, dem Stadthallenchef Matthias Klein und seinem Stellvertreter Jörn de Haan über das Projekt.

Gartenschau war nicht der Grund für Ausfall dieses Jahr

2022 fand das letzte Balinger Volksfest, nach einer zweijährigen Corona-Unterbrechung, statt. Damals sei, so Verrengia, „alles gut gelaufen“. Dass der „Rummel“ in diesem Jahr nicht stattfinden konnte, sei übrigens nicht die Schuld der Gartenschau gewesen. „Wir hatten das alles schon geplant, das hätten wir gewuppt bekommen“, erklärt der Bürgermeister.

Göckelesmaier hört wegen Terminproblemen auf

Maier klärt auf: „2023 gab es schlicht keine Möglichkeit, das Fest abzuhalten. Die terminliche Lage auf dem Gelände war das Problem.“ Göckelesmaier nimmt jedes Jahr an zahlreichen Volksfesten teil und veranstaltet sogar einige davon – dementsprechend voll ist aber auch der Kalender von Karl Maier. Der erklärt: „Nicht nur 2023 war die terminliche Lage schwierig. Es war schon immer eng.“ Mit Volksfesten in Stuttgart, Göppingen, Balingen und Heilbronn, die alle recht nah aneinander liegen sei es auch in Zukunft sehr eng geworden. Da die Termine in Stuttgart und Heilbronn fix seien, habe man recht wenig Spielraum bei den Terminen in Göppingen und Balingen.

„Haben in Balingen immer unser Geld verdient“

Maier erklärt, um alle Termine wahrnehmen zu können, „hätten wir das Zelt in Stuttgart innerhalb von einer Woche wegreißen müssen, um rechtzeitig in Balingen anfangen zu können. Das wollte ich meinem Team nicht zumuten.“

Finanzielle Gründe habe es für den Göckelesmaier-Rückzug nicht gegeben. „Wir haben in Balingen immer unser Geld verdient“, erklärt der Geschäftsführer.

Die geografische Lage hingegen habe auch eine Rolle bei der Entscheidung gespielt: „Göppingen ist deutlich näher an Stuttgart und meinem Lager in Schorndorf“, erklärt Maier, warum Balingen und nicht Göppingen wegfällt. „Außerdem kommen wir von dort aus besser nach Heilbronn.“

Hutzelmann ist würdiger Nachfolger

Daher sei die Pause in diesem Jahr gelegen gekommen, um Maier die Zeit zu geben, der Stadt Balingen einen geeigneten Nachfolger vorzuschlagen. Karl Maier kennt Michael Hutzelmann und dessen Familie schon lange. Über Hutzelmann sagt Maier: „Er ist jemand, der von Anfang an dabei ist, sich auskennt, voll reinwirft und Erfahrung bei der Organisation von Festen hat.“ Ein Konkurrenzdenken ist bei den beiden Geschäftsleuten nicht zu erkennen. „Wir saßen heute seit 10 Uhr in Karls Büro und er hat mir jede Frage beantwortet, die ich habe“, führt Hutzelmann aus.

Bierzelt fällt weg...

Sein Ausblick auf das Fest nächstes Jahr: „Im Vergleich zum Vorjahr wird sich wenig ändern.“ Die einzig große Veränderung werde sein, dass es kein Bierzelt mehr geben wird. Auf die Frage, warum das so ist antwortet der 39-Jährige platt: „Weil ich keins habe“ – und lacht. Natürlich werde aber für Bewirtung gesorgt sein. Als Ersatz für das große Festzelt soll es einen Biergarten mit teils überdachten Sitzplätzen geben.

...der Rest bleibt gleich

Abgesehen davon bleibe alles beim Alten. Die Anzahl der Fahrgeschäfte, die Fläche et cetera. Ebenfalls wird es den Familientag mit vergünstigten Preisen wieder geben und auch das Feuerwerk am Abschlusstag sollen die Besucherinnen und Besucher nicht missen müssen.

Hutzelmann blickt auf 20 Jahre Rummel-Erfahrung zurück. Seine Familie veranstaltet bereits den Schweizer Feiertag in Stockach und das Schlossseefest in Salem und traut sich daher auch das größere Balinger Volksfest zu.

Ausfall hat viele enttäuscht

Auch die Stadthallen-Chefs Klein und de Haan trauen ihm das zu und betonen die gute Zusammenarbeit mit Maier und nun Hutzelmann. Bürgermeister Verrengia freut sich jedenfalls, dass das Volksfest wieder da ist.

Der Ausfall dieses Jahr habe viele enttäuscht. „Da konnte die Gartenschau nur ein bisschen darüber hinwegtrösten.“ Alles in allem können sich die Menschen aus Balingen und Umgebung also im nächsten Jahr wieder auf einen „Rummel“ – wenn auch leicht abgeändert – freuen.

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