Meßstetten

Oberdigisheimer Schlägerei zwischen zwei Familien war wohl eine geplante Abrechnung

22.05.2024

Von Nicole Leukhardt

Oberdigisheimer Schlägerei zwischen zwei Familien war wohl eine geplante Abrechnung

© Klaus Irion

In Oberdigisheim haben sich am Sonntag zwei Familien eine Schlägerei geliefert.

Es war offensichtlich eine geplante Abrechnung: Der Streit zwischen zwei Familien, der schon länger schwelte, war vergangenen Sonntag der Auslöser für eine Schlägerei, die sich in der Oberdigisheimer Ortsdurchfahrt abspielte und Anwohner in Aufruhr versetzte. Die Beteiligten waren zum Teil aus anderen Bundesländern angereist, um den Konflikt in der kleinen Meßstetter Teilgemeinde auszutragen.

Zehn der 18 Streithähne im Alter zwischen 16 und 65 Jahren, die an der handfesten Auseinandersetzung in der Widumstraße beteiligt waren, trugen Blessuren davon. Nachdem zahlreiche Notrufe bei der Polizei eingegangen waren und mehrere Polizeistreifen an den Ort des Geschehens geeilt waren, brachten vier Rettungswagen und zwei Notärzte die Verletzten in Krankenhäuser. Einige Beteiligte begaben sich selbst in Behandlung.

Doch keine Messer im Spiel

Wie nun bekannt wurde, seien Messer, wie es in den Notrufen und auch in der ersten Mitteilung des Polizeipräsidiums Reutlingen geheißen hatte, nicht im Spiel gewesen. Dies hätten die weiteren Ermittlungen ergeben. Dass „alle möglichen Gegenstände“ im Streit zum Einsatz gekommen waren, bestätigt Pressesprecher Michael Schaal jedoch.

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Zum Hintergrund der Streitigkeiten und zu deren Motiv möchte die Polizei keine Angaben machen. „Es handelt sich um rein familieninterne Dinge, die Nachbarschaft oder andere Personen sind und waren zu keiner Zeit gefährdet“, versichert Schaal. Die Beteiligten der handfesten Auseinandersetzung hätten verschiedene Staatsangehörigkeiten. Wie der ZOLLERN-ALB-KURIER aus sicherer Quelle erfahren hat, handelt es sich unter anderem um Angehörige verschiedener Balkanstaaten.

Beteiligte kommen für Schlägerei nach Oberdigisheim

Korrekt sei indes, dass ein Teil der Gruppe Bezug zu Oberdigisheim hat, „der Ort ist kein Zufall gewesen“, so Schaal. Auch, dass ein anderer Teil der Gruppe aus anderen Bundesländern, beziehungsweise Landkreisen angereist war, um den Streit vor Ort auszutragen, bestätigt der Pressesprecher. Nicht bestätigen wollte Michael Schaal, dass es sich bei dem anderen Bundesland um Nordrhein-Westfalen handelt, wie andere Quellen sagen.

Die Polizei ermittelt aktuell gegen einige der Beteiligten wegen gefährlicher Körperverletzung. Dass es sich bei der Auseinandersetzung um einen Streit im Millieu der Clan-Kriminalität zwischen Großfamilien handelte, könne man jedoch ausschließen, so Schaal.

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