Hechingen

Mit einem Jahr Verzögerung: Staatsanwaltschaft Hechingen endlich in neues Gebäude umgezogen

16.04.2024

Von Olga Haug

Mit einem Jahr Verzögerung: Staatsanwaltschaft Hechingen endlich in neues Gebäude umgezogen

© Julia Siedler

Das alte Vermessungsamt in der Fürstin-Eugenie-Straße ist kaum wiederzuerkennen. Von hier aus ermittelt nun die Hechinger Staatsanwaltschaft.

Seit Montag arbeitet die Staatsanwaltschaft Hechingen im neuen Domizil in der Fürstin-Eugenie-Straße, im ehemaligen Vermessungsamt. Lieferschwierigkeiten und gestiegene Kosten störten mitunter den Zeitplan massiv.

„Wir fühlen uns gut“, sagt Oberstaatsanwalt Karl-Heinz Beiter erleichtert darüber, dass es nun endlich geschafft ist. Seit Montag arbeitet die Hechinger Staatsanwaltschaft offiziell in ihrem neuen Domizil in der Fürstin-Eugenie-Straße – wenn auch mit einem Jahr Verspätung. Es waren vor allem Lieferschwierigkeiten, die das Projekt, das 2019 in Angriff genommen worden war, verzögerten.

Am Ende waren es fehlende Türen, die den Einzug verhinderten. Jetzt sind sie da – „und sind umso schöner“, lacht Staatsanwalt Beiter im Gespräch mit unserer Zeitung.

PV-Anlage muss noch aufs Dach

Somit ist der Innenausbau komplett fertig, bestätigt Marcus Wandel, Leiter des Landesamtes für Vermögen und Bau in Tübingen, der das Projekt zusammen mit Kollegin Birgit Bader, Leiterin der Abteilung Bezirksbau, federführend leitete. Mitte Mai wird die feierliche Übergabe zelebriert. Bis dahin haben Wandel und Bader aber noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: Die PV-Anlage muss aufs Dach. Auch hier seien Lieferschwierigkeiten das Problem. „Diesen oder spätestens nächsten Monat wird sie montiert“, bekräftigt Wandel im Gespräch mit unserer Zeitung.

400.000 Euro teurer

Unterm Strich ist das Projekt rund 400.000 Euro teurer geworden als geplant – laut Kalkulation aus dem Jahr 2019. Ursprünglich hatte das Land mit rund 6,5 Millionen Euro Gesamtbaukosten gerechnet. Angesichts der schwierigen Bauzeiten und des Angriffskrieges auf die Ukraine sei das aber durchaus ein gutes Ergebnis, meinen Wandel und Bader unisono.

Energetische Standards und barrierefrei

Nichtsdestotrotz sorgten auch die Finanzen für Verzögerungen, musste das Projekt doch eine zusätzliche Haushaltsrunde drehen. Rund 5 Jahre – von der Planung bis zur Ausführung – hat das Projekt in Anspruch genommen. Am Ende scheinen jedoch alle zufrieden zu sein. Marcus Wandel spricht gar von einem „super Projekt“. „Super“ deshalb, weil das Gebäude aus den 1970er-Jahren eine gute Substanz habe, eine energetische Sanierung also problemlos möglich gewesen sei. „Ein schönes Gebäude“, betont Wandel, das im Zuge der Sanierung nun nicht nur energetischen Standards entspreche, sondern auch barrierefrei nach heutigen Gesichtspunkten sei. Hierfür wurde unter anderem ein Aufzug eingebaut, erklärt Wandel.

„Super“ sei an dem Projekt auch der ökologische Ansatz, betonen Wandel und Bader. Sanieren vor Abriss und Neubau, so das leitende Motto. Auch die Staatsanwaltschaft habe sich sehr für den Erhalt des Gebäudes eingesetzt, betont Wandel. Es sei seiner Ansicht nach generell besser, zu sanieren als abzureißen.

Nach dem großen Umzug vergangene Woche und der EDV-Installation in den jüngsten Tagen können die Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft jetzt die rund 1200 Quadratmeter voll nutzen.

Blessuren von Umzug werden korrigiert

Dem ein oder anderen Handwerker werden sie in den kommenden Tagen aber wohl noch über den Weg laufen: Blessuren, die der Umzug hinterlassen hat, sollen noch ausgebessert werden, erklärt Wandel.

Umzug des Ausbildungszentrums kann starten

Auch an anderer Stelle der Justiz wird der Umzug mit Freude beäugt: Das Ausbildungszentrum am Landgericht Hechingen musste sich die vergangenen 8 Monate in Geduld üben. Seit September vergangenen Jahres werden dort 10 Azubis zu Justizfachangestellten ausgebildet (wir berichteten). Das Ausbildungszentrum konnte bisher nicht wie geplant in die Räume der Staatsanwaltschaft ziehen und musste zum Ausbildungsstart vorerst am Landgericht selbst untergebracht werden.

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