Zollernalbkreis

Laschet CDU-Chef, Merz Wirtschaftsminister? Was die Zollernalb-CDU dazu (nicht) sagt

17.01.2021

Von Pascal Tonnemacher

Laschet CDU-Chef, Merz Wirtschaftsminister? Was die Zollernalb-CDU dazu (nicht) sagt

© Laurence Chaperon/Tobias Koch

Friedrich Merz (rechts) hat die Wahl zum neuen CDU-Chef gegen Armin Laschet verloren und sich anschließend als Wirtschaftsminister angeboten. Was sagt die Zollernalb-CDU dazu?

Armin Laschet ist neuer Chef der Bundes-CDU – Friedrich Merz verliert diese Wahl, bietet sich aber als neuer Wirtschaftsminister an. Was sagt die Merz-unterstützende CDU im Zollernalbkreis dazu, allen voran Thomas Bareiß, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium von Peter Altmaier?

Wenn schon nicht neuer CDU-Chef, dann wenigstens neuer Bundeswirtschaftsminister? Friedrich Merz hat beim digitalen Bundesparteitag der Christdemokraten am Samstag die Wahl gegen Armin Laschet verloren, sich aber anschließend als Ersatz für Peter Altmaier angeboten.

Wir haben am Sonntag die CDU-Größen der Zollernalb um ein Statement gebeten. Eine Anfrage an Thomas Bareiß, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, der Merz am Wochenende als CDU-Chef wählte, blieb unbeantwortet. Eine Antwort gab es bis zum Abend jedoch von zwei anderen Merz-Wählern: Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft.

Es darf nicht nur um Ämter gehen

„Mich hat der Zeitpunkt der Äußerung von Friedrich Merz, für das Amt des Wirtschaftsministers zur Verfügung zu stehen, irritiert“, sagte Schroft. „Dies muss den Eindruck erwecken, als ob es nur um Ämter gehe. Die von unserem ehemaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel immer wieder formulierte Reihenfolge – zuerst das Land, dann die Partei und dann die Person halte ich für richtig.“

Friedrich Merz habe eine hohe Wirtschaftskompetenz und es wäre gut, wenn er diese, in welcher Funktion oder Amt auch immer, einbringen würde. Im Dienste und zum Wohle des Landes, meint Schroft.

Kanzlerin will Kabinett nicht umbilden

Für das gegenwärtige Kabinett habe Bundeskanzlerin Angela Merkel Klarheit geschaffen, sagt Schroft. „Sie sieht keine Notwendigkeit einer Kabinettsumbildung.“

Auch Nicole Hoffmeister-Kraut kritisiert den Schnellschuss von Merz: „Nach erfolgreicher Wahl und geführten Koalitionsverhandlungen wird dann innerhalb der zu bildenden Regierung entschieden, wer welche Aufgabe wahrnehmen wird. Dies ist nach meinem Verständnis der Weg, den die CDU zu gehen hat.“

Bareiß schweigt zu Merz‘ Angebot

Keine Notwendigkeit in seinem Pressestatement auf das Angebot Merz‘ einzugehen, sieht offenbar der mehrfach von uns angefragte Merz-Unterstützer Thomas Bareiß.

Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium sagt über Laschet, „dass er das neue Amt sehr gut machen wird. Ich schätze die Zusammenarbeit mit ihm sehr. Er hat bewiesen, dass er unterschiedliche Strömungen und Meinungen der Partei zusammen bringen kann.“

Die CDU Baden-Württemberg habe, wie die CDU-Delegierten aus dem Zollernalbkreis, mehrheitlich Friedrich Merz unterstützt, „aber es nützt jetzt nichts zurück zu schauen“, meint Bareiß in einer Pressemitteilung.

CDU soll sich geschlossen den Aufgaben widmen

Schroft hofft zudem, „dass sich die CDU nun nach einem langen parteiinternen ‚Wahlkampf‘ geschlossen den wichtigen Themen der Zeit widmet.“

Annette Widmann-Mauz, die erneut ins CDU-Präsidium gewählt wurde, wird dabei konkreter: „Wir wollen die Partei der Mitte bleiben, dabei gleichzeitig moderner werden und den Wandel gestalten.“

Und fügt hinzu: „Ich freue mich sehr, dass sich die Delegierten mit Armin Laschet für einen erfahrenen Ministerpräsidenten und hervorragenden Teamplayer entschieden haben, der weiß wie man die Breite der Volkspartei CDU erfolgreich zusammenhält.“

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