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Landesliga: Alle vier Zollern-Teams wollen zurück in die Erfolgsspur

18.04.2024

Von Marco Schneider, Von Dominik Volk, Von Dieter Frank

Landesliga: Alle vier Zollern-Teams wollen zurück in die Erfolgsspur

© MOSCHKON

Gegen Sulmetingen kam Balingens U 23 zuletzt nicht über ein 0:0 hinaus.

Am zurückliegenden Spieltag gab für die Zollern-Klubs keinen dreifachen Punktgewinn in der Landesliga Staffel 4. Das soll sich an diesem Wochenende ändern.

FC Mengen - TSG Balingen 2 (Samstag, 15.30 Uhr).

Die TSG Balingen 2 strebt beim FC Mengen wieder einen Sieg an. Die spielstarken, aber in den vergangenen Wochen glücklosen Gastgeber gingen zuletzt drei Mal in Folge als Verlierer vom Platz.

Die zähe Punkteteilung vom vergangenen Wochenende gegen Sulmetingen ist in der Kreisstadt inzwischen abgehakt und der Fokus voll und ganz auf die anstehenden Aufgaben gerichtet. „Wir gehen in die entscheidenden drei Wochen, in denen wir die Meisterschaft vorzeitig klarmachen können“, meint Balingens Co-Trainer Ralf Brandstetter. Als erste Hürde wartet der Tabellensiebte FC Mengen. „Es wird ein anderes Spiel als gegen Sulmetingen. Mengen ist eine Mannschaft, die mitspielen will und zwei bis drei gefährliche Spieler in ihren Reihen hat. Auf diese gilt es aufzupassen“, mahnt TSG-Kommandogeber Denis Epstein. Da ist zum einen Alexander Klotz, der mit neun Toren erfolgreichster Schütze der Slawig-Truppe ist. Aber auch David Bachhofer (7 Tore) und Ladislav Varady (5) stellten ihre Treffsicherheit schon unter Beweis. „Alexander Klotz ist ein erfahrener Unterschiedsspieler. Aber wir begegnen der gesamten Mannschaft mit dem größten Respekt, da sie immer geschlossen und sympathisch auftreten“, erklärt Brandstetter.

Im Hinspiel gerieten die Kreisstädter kurz vor dem Seitenwechsel mit 0:1 in Rückstand. Ein Dreierpack durch Landesliga-Toptorschütze Silas Bader (19 Tore) brachte im zweiten Durchgang letztlich den verdienten Heimsieg ein. Doch die Einsatzzeiten des Torjägers werden in der Landesliga aufgrund der Einsätze in der Regionalliga von Woche zu Woche geringer. „Uns fehlen inzwischen Spieler, die zu den Besten gehören, weil sie an die erste Mannschaft abgegeben sind. Das wird uns nicht aufhalten! Jeder Spieler unserer Mannschaft hat eine Qualität, der wir voll vertrauen und die in der Gemeinschaft für ein positives Momentum sorgt“, so Brandstetter.

Mit dem FC Mengen wartet ein Team, das bis dato eine solide Saison spielt und mit 34 Punkten gefestigt im Mittelfeld rangiert. In den vergangenen drei Partien gab es für die Slawig-Elf gegen Laupheim, Albstadt und Hohentengen allerdings nichts zu holen. „Wir haben, wie bereits gegen Albstadt, nicht gut genug Fußball gespielt. In der zweiten Halbzeit war es besser und ich denke ein 2:2 wäre in Ordnung gewesen“, betonte Slawig nach dem 1:2 gegen Kellerkind Hohentengen.

Dass die Gastgeber nach drei Niederlagen in Serie sicherlich alles geben werden, um den Bock umzustoßen und gleichzeitig den Primus zu ärgern, ist bereits vor der Begegnung klar. „Wir haben schon in den letzten Spielen zu spüren bekommen, dass unsere Gegner gegen uns ihren besten Fußball mit dem größten Einsatz spielen. Das sehen wir als Respekt für unsere gezeigten Leistungen an und freuen uns auf die Herausforderung“, so Brandstetter. Ob die TSG 2 den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft macht, wird sich am Samstag in Mengen zeigen.

FC 07 Albstadt - VfB Friedrichshafen (Samstag, 15.30 Uhr).

Für die Albstädter geht es nach der 0:4-Niederlage beim FC Wangen nun am Samstag (15.30 Uhr) im heimischen Albstadion gegen den VfB Friedrichshafen weiter. Die Gäste spielen in dieser Saison weit unter ihren Möglichkeiten.

Die Serie der Nullsiebener von fünf Siegen am Stück riss beim 0:4 in Wangen. Dabei musste man Kräfteverschleiß durch die Englische Woche und relativ hohen Temperaturen Tribut zollen. „Wir sind sehr gut in das Spiel gestartet, hatten in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz und auch die besseren Tormöglichkeiten. Man hat allerdings in der zweiten Spielhälfte gemerkt, dass die Kräfte nachgelassen haben, wir hatten zudem viele angeschlagene Spieler in der Startelf, die durchspielen mussten“, blickt Spielertrainer Samed Akbaba zurück.

Sein Pendant Armin Hotz, der in Wangen berufsbedingt fehlte, aber gegen Friedrichshafen wieder zur Verfügung steht, weiß: „Irgendwann musste mal der Zeitpunkt kommen, an dem die Serie reißt. Wir haben zuvor fünf Spiele gewonnen und nun eins verloren. Jetzt heißt es Mund abputzen und weitermachen. Mit vollem Elan geht es gegen Friedrichshafen, da wollen wir natürlich die drei Punkte in Albstadt behalten.“ Die Gäste seien besser, als es der aktuell neunte Tabellenplatz aussagt, meint Hotz, der klarstellt: „Wir sollten gar nicht so arg auf den Gegner schauen, sondern müssen schauen, am Samstag unser Spiel durchzudrücken, dann werden wir auch die drei Punkte bei uns behalten, da bin ich mir recht sicher.“

Doch das Team vom Bodensee war zuletzt dreimal in Serie siegreich und reist daher mit deutlichem Rückenwind auf die raue Alb. „Ich erwarte auf jeden Fall ein Spiel auf Augenhöhe. Keine Frage, Friedrichshafen kommt nach drei Siegen in Serie wohl mit breiter Brust nach Albstadt. Aber wir sind trotz der Niederlage in Wangen sehr gut drauf, haben zuvor fünf Spiele in Folge gewonnen, zuletzt gegen Wangen allerdings unglücklich verloren. Die Stimmung ist aber weiterhin sehr gut im Team.“, sagt Akbaba.

Und zur taktischen Ausrichtung sieht er vor der Partie ebenfalls wenig Unterschiede zwischen dem achtplatzierten FC 07 Albstadt (33 Punkte) und dem unteren Tabellennachbarn aus Friedrichshafen (30). „Beide Mannschaften wollen und können Fußball spielen, sie sind zudem offensiv ausgerichtet, wir freuen uns auf die Begegnung“, so Akbaba, der wieder auf Vincenzo Laurato und Kaan Altinsoy zurückgreifen kann. Dagegen steht hinter den Einsätzen von Nicolas Gil Rodriguez (Leistenverletzung) und Lewin Moser (Schienbeinverletzung) ein Fragzeichen. Endgültig hat man in Albstadt Rang zwei, den Heimenkirch (41) belegt, noch nicht abschrieben. „Da bin ich ehrlich, weil in der Liga im oberen Drittel immer noch alles sehr eng beieinander liegt, blicken wir noch mit einem Auge auf den Aufstiegs-Relegationsplatz“, sagt Akbaba.

TSV Straßberg - TSV Heimenkirch (Samstag, 15.30 Uhr).

Mit dem TSV Heimenkirch gastiert am Samstag der Tabellenzweite beim TSV Straßberg. Eine schwierige Aufgabe, die auch bei einem Blick in die Hinserie keine guten Erinnerungen bei den Schmeien-Kickern weckt.

Nach dem 1:0-Derbysieg gegen den TSV Harthausen wollte der TSV Straßberg mit Mut und frischem Selbstvertrauen in die Partie gegen den SV Baindt gehen – am Ende setzte es für Stefan Bach und seine Mannschaft beim 0:3 die sechste Niederlage im laufenden Kalenderjahr. „Ein Rückschritt, den ich mir selbst nicht erklären konnte“, fasst Stefan Bach zusammen. Nach diesem Dämpfer berief der Spielertrainer zu Beginn der Woche eine mannschaftsinterne Aussprache ein, in der „offene Punkte klar geregelt“ wurden. „Jetzt zählt nur noch das, was auf dem Platz passiert. Ich bin optimistisch, dass diese Maßnahme Früchte tragen wird“, betont der Straßberg-Coach.

Im ersten Aufeinandertreffen mit dem TSV Heimenkirch setzte es für den TSV Straßberg eine herbe 0:5-Pleite, die bereits nach 45 Minuten beim Spielstand von 0:3 besiegelt war. „Wir möchten auf jeden Fall ein anderes Gesicht zeigen, Grundtugenden und die fußballerische Mentalität auf den Platz bekommen und dann versuchen, Punkte zu holen“, erklärt Bach. Dass die Schmeien-Kicker mit den Spitzenteams mithalten können, bewies nicht zuletzt der gute Auftritt gegen die TSG Balingen 2. „Wir haben dort gezeigt, zu was wir imstande sind. Heimenkirch ist als Tabellenzweiter natürlich ein Kaliber, aber sie sind nicht unschlagbar“, weiß Bach.

Trotz der optimistischen Aussichten kehren neben den schwachen Ergebnissen der vergangenen Wochen auch Personalsorgen um wichtige Säulen im Straßberger Spiel ein. Kapitän Nico Heckendorf und Felix Strobel sind angeschlagen, Connor Hertrich wird wohl aufgrund einer Oberschenkelverletzung ausfallen. „Die Jungs, die am Samstag dabei sind, werden bereit sein. Wir gehen auf den Platz um zu gewinnen“, erzählt Bach optimistisch. Am Samstag wird sich im Schmeien-Stadion zeigen, ob der TSV dem Spitzenteam Paroli bieten kann und die nächsten Punkte auf der Habenseite verbucht.

TSV Harthausen - SV Mietingen (Sonntag, 15 Uhr).

Nach zwei Auswärtsniederlage in der Vorwoche ziert der TSV Harthausen weiter das Tabellenende in der Landesliga. Nun empfangen die Scher-Kicker am Sonntag den Fünften der Rangliste aus Mietingen.

Der TSV Harthausen schwebt weiterhin in akuter Abstiegsgefahr. Auch vergangenes Wochenende gab es beim zweitplatzierten TSV Heimenkirch nichts zu holen (Endstand: 0:2) für die Elf von Spielertrainer Akin Aktepe. Der Knackpunkt dabei: die Effizienz. „Der Gegner war einfach kaltschnäuziger als wir“, so Aktepe, der seiner Mannschaft im Defensivverhalten eine „gute, strukturierte“ Leistung bescheinigte. Doch Fußball ist nun mal ein Ergebnissport, in dem das primäre Ziel ist, selbst Tore zu erzielen. Da der TSV dies in der laufenden Saison erst 16-mal geschafft hat, steuert er Richtung Abstieg. Und nun wartet die nächste Top-Mannschaft auf die Scher-Kicker: Am Sonntag gastiert der Mitaufsteiger aus Mietingen in Harthausen. Die Oberschwaben rangieren derzeit an fünfter Stelle, ließen dem TSV in der Hinrunde beim 2:0 keine Chance. Aktepe weiß: „Die Spieler dort haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Die Mannschaft hat aus der Vergangenheit gelernt und ist nun viel gestandener.“

Klar also, dass die Mietinger von Coach Philipp Lang die Favoritenrolle innehaben und wohl nach dem unerwarteten 1:1 gegen Abstiegskandidat Ochsenhausen vergangene Woche mit neu geschärften Sinnen antreten werden, soll der Relegationsplatz in Sichtweite bleiben. Unter der Woche gab es nun noch eine 1:3-Pleite gegen Laupheim. Auf der anderen Seite hingegen steht Harthausen langsam mit dem Rücken zur Wand – sieben Punkte beträgt der Abstand zu einem sicheren Nichtabstiegsplatz. „Wir brauchen drei Punkte und genau so müssen wir spielen“, fordert Aktepe, der von seinem Team vor allem verlangt, „mehr für das eigene Spiel mit Ball“ zu tun. Auch wenn sich durch die Umstrukturierung der Landesligen trotz Abstiegsplatz noch die ein oder andere Tür Richtung Klassenerhalt öffnen könnte, sollte man sich auf der Scher darauf nicht verlassen – denn der letzte Platz wird sicher nicht reichen.

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