Burladingen

Kreuzfelsenweg bei Burladingen: Wo schon sogenannter Affenschmalz die Aussicht genoss

23.06.2021

von WFG Zollernalb

Kreuzfelsenweg bei Burladingen: Wo schon sogenannter Affenschmalz die Aussicht genoss

© WFG Zollernalb

Malerische Ausblicke sind fester Bestandteil des Kreuzfelsenwegs bei Burladingen.

Wer den Kreuzfelsenweg bei Burladingen erkundet, genießt nicht nur sehenswerte Ausblicke auf die Stadt, sondern taucht auch tief in vergangene Zeiten der Region ein. Woche 7 unserer Serie #ZAKerleben.

Sensationelle Ausblicke, verbunden mit einer spannenden Zeitreise. Das verspricht der rund neun Kilometer lange, abwechslungsreiche Kreuzfelsenweg zwischen der Stadt Burladingen und ihrem Stadtteil Ringingen.

Die wichtigsten Daten zum Kreuzfelsenweg finden Sie auf einen Blick weiter unten im Artikel.

Die Tour startet am Bahnhof Burladingen, von wo aus der Weg zum „Warmlaufen“ gleich mal bergauf Richtung Schulzentrum führt. Möglicherweise ein wenig schnaufend kommen wir rechts an der Marienkapelle vorbei und wandern weiter bergauf über den Kreuzfelsen in den Wald hinein.

Beim Abzweiger Hohenburladingen links haltend folgen wir dem Weg Richtung Aussichtspunkt Kreuzfelsen, vorbei an der ehemaligen Burg Hohe Wacht.

Diese war vermutlich die erste Höhenburg der Edelfreien von Burladingen. Erhalten ist von der Burg, die um 1100 entstanden und Mitte des 13. Jahrhunderts abgegangen sein soll, leider lediglich ein Teil eines Turmstumpfes.

Eintauchen in die Geschichte

Hinter dem felsigen Berggipfel mit dem Rest des teilweise abgestützten Turmes, erstreckt sich etwas tiefer das übrige Burggelände als verebnete Fläche Die Lesefunde (also archäologische Funde, die ohne gezielte Grabungsarbeiten gemacht wurden) vom Hang darunter belegen sie als den einstigen Wohnbereich der Burg.

Da Schuttwälle von Gebäuden oder Fundamentreste einer Untermauerung fehlen, wird von einer Burganlage ohne Ringmauer und Steinbauten ausgegangen, mit Ausnahme des Turmes.

Jedoch wurden gebrannte Wandlehmbrocken als Reste von Fachwerkbauten gefunden.

Kreuzfelsenweg bei Burladingen: Wo schon sogenannter Affenschmalz die Aussicht genoss

© WFG Zollernalb

So verläuft der Kreuzfelsenweg bei Burladingen.

Wo wir gerade so schön im Entdeckermodus sind, machen wir auch gleich noch einen kurzen Abstecher in die Höhle Höllenstein, eine kleine begehbare Karsthöhle, in der vorgeschichtliche Funde aus der Keltenzeit entdeckt worden sind.

Eine Taschenlampe bringt etwas Licht ins Dunkle. Weiter geht der Rundweg zum Aussichtspunkt Kreuzfelsen, dem Namensgeber dieser Tour. Von hier aus haben wir einen traumhaften Blick über Burladingen und ins Fehlatal.

Teile des Alpenpanoramas sichtbar

Ein weißes Kreuz, das Wahrzeichen der Stadt, thront hier oben schon seit 1865. 2017 wurde ihm aber Sturmtief Thomas zum Verhängnis. Es wurde umgeknickt und musste mit Unterstützung der Feuerwehr von der Kolpingsfamilie Burladingen repariert und wieder neu aufgestellt werden.

Auf dieser Wanderung löst ein Fernblick-Highlight das nächste ab. Weiter geht es in Richtung Titusenköpfle, mit 899 Metern einer der aussichtsreichsten Punkte Burladingens.

Kurz vor diesem Aussichtspunkt sollte man sich einen Abstecher Richtung Alpenblick-Schautafel gönnen, um dort bei guter Fernsicht Teile des Alpenpanoramas (Allgäuer Berge) zu bewundern - oder auch einfach nur die herrlichen Wiesen dort zu genießen.

Abstecher zu Ruine möglich

Etwas unterhalb unseres Weges befinden sich die Reste der Ruine Ringelstein, die Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut und bis weit ins 14. Jahrhundert bewohnt wurde.

Sie war Stammburg des Ritters Heinrich von Killer, auch Affenschmalz genannt, der Reiterführer in Italien war. Die Ruine ist eine kleine Anlage, bestehend aus einem einzigen Wohnturm. Die Außenmauern sind heute noch circa sechs Meter hoch erhalten, ein breiter Halsgraben trennt den Burgfelsen vom Hang.

Kreuzfelsenweg bei Burladingen: Wo schon sogenannter Affenschmalz die Aussicht genoss

© WFG Zollernalb

Ein weiterer, schöner Ausblick der Burladinger Kreuzfelsentour.

Durch den kühlen Wald geht die Tour weiter und etwa 200 Meter vor dem Wanderparkplatz Bäbeloch, einer alternativen Einstiegsmöglichkeit dieser Wanderung, halten wir uns bei der Wegabzweigung links. Parallel zur Kreisstraße K7161 laufen wir nun noch etwa drei Kilometer waldgesäumt zurück zum Ausgangspunkt.

Möchten wir aber noch mehr zur lebhaften Geschichte Burladingens erfahren, verlassen wir den Kreuzfelsenweg beim Wanderparkplatz Bäbeloch für einen Abstecher zur Ruine Hohenringingen auf dem Nähberg.

Geschichtliche Eckdaten

Erstmals erwähnt wurde diese 1180 unter den Rittern Dietrich und Otto von Ringingen und zerfiel dann im 15. Jahrhundert nach ihrer Zerstörung. Bei einer örtlichen Flurbereinigung wurde 1972 mit der Restaurierung der Ruine begonnen.

Von der einst viereckigen Burganlage, die über einen Bergfried, weitere Gebäude, eine Vorburg, einen Halsgraben, eine Ringmauer sowie Wälle verfügte, sind der voll restaurierte und begehbare Bergfried und Teile der Ringmauer erhalten.

Ein kurzer steiler Weg führt direkt zum Burgturm, wo unser Entdeckergeist noch mit einer schönen Grillstelle belohnt wird. Der Turm ist tagsüber geöffnet und wer die 70 Stufen hinauf bezwungen hat, dem bietet sich eine herrliche Sicht über die Felder rund um den Kornbühl.

Die wichtigsten Daten auf einen Blick

  • Strecke: Der Kreuzfelsenweg ist rund 9 Kilometer lang und kommt bei 162 Höhenmetern auf eine Gesamtdauer von etwa drei Stunden, je nachdem, wie viel Natur man genießen will.
  • Start: Die Tour beginnt man am besten beim Bahnhof in Burladingen. Ins Navi gibt man dafür die Bahnhofstraße 11 in 72393 Burladingen ein. Nähere Infos gibt‘s auch auf der Karte weiter oben im Artikel.
  • Parken: Das Auto kann direkt beim Bahnhof abgestellt werden. Alternativ kann man den Parkplatz bei der Trigema-Arena ansteuern, Ambrosius-Heim-Straße 17 in Burladingen.
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