Albstadt

„Kein Verdachtsfall“: Staatsanwaltschaft beschlagnahmt nach Brand Albstadtwerke-Unterlagen

25.05.2023

Von Holger Much

„Kein Verdachtsfall“: Staatsanwaltschaft beschlagnahmt nach Brand Albstadtwerke-Unterlagen

© Pascal Tonnemacher

Die Feuerwehr war im November 2022 in Ebingen am Hallenbad wegen eines Brands im Einsatz (Archivfoto).

Unangemeldeter Besuch bei den Albstadtwerken nach Ergebnissen des Brandgutachtens: Am Donnerstag wurden im Rahmen weiterer Ermittlungen zum Brand im Ebinger Hallenbad im vergangenen November in den Räumen des Albstädter Energieversorgers Festplatten kopiert und Schriftstücke mitgenommen.

Es war ein völlig unerwarteter Besuch in den Räumen der Albstadtwerke in der Goethestraße 91 im Albstädter Stadtteil Tailfingen. Mit mehreren Fahrzeugen führen Staatsanwaltschaft Hechingen sowie Kriminalpolizei vor.

Wie die Albstadtwerke nach der Aktion von sich aus dem ZOLLERN-ALB-KURIER berichteten, wurden in den Räumen des 100-prozentigen Tochterunternehmens der Stadt Albstadt mehrere Unterlagen beschlagnahmt, die in irgendeiner Weise mit dem Brand im Ebinger Hallenbad Ende 2022 in Verbindung stehen könnten.

Vorgehen sei normal, es gebe keinen Verdacht

Vor allem, berichtet Stefanie Burggraf von den Albstadtwerken, hätten die Kriminalbeamten und die Vertreter der Hechinger Staatsanwaltschaft die Festplatten von Computern kopiert und mitgenommen.

Man habe den Albstadtwerken im Zuge der Aktion, so die Pressesprecherin, aber gleichzeitig mitgeteilt, dass hier kein konkreter Verdachtsfall vorliege. Solch ein Vorgehen sei normal im Zusammenhang mit Ermittlungen. Das bestätigt auch Oberstaatsanwalt Karl-Heinz Beiter auf Anfrage des ZOLLERN-ALB-KURIER.

Sogenannte Durchsuchung bei Dritten

Hintergrund der Beschlagnahmungsaktion bei den Albstadtwerken sei ein Durchsuchungsbeschluss der Hechinger Staatsanwaltschaft gewesen. Es handele sich, erläutert der Oberstaatsanwalt, um eine so genannte „Durchsuchung bei Dritten“.

„Kein Verdachtsfall“: Staatsanwaltschaft beschlagnahmt nach Brand Albstadtwerke-Unterlagen

© Dagmar Stuhrmann

Das Gebäude der Albstadtwerke (Archivfoto).

Über die Beschlagnahmung und Sichtung entsprechender Unterlagen wolle man nun versuchen festzustellen, ob es einen Verantwortlichen für den Brand im vergangenen Jahr gebe: „Wir wollen nun nach den Ergebnissen des Brandgutachtens herausfinden, ob jemand strafrechtlich verantwortlich ist“, erläutert Oberstaatsanwalt Beiter.

Die Feuerwehr war Mitte November 2022 wegen eines Brands beim Ebinger Hallenbad im Einsatz gewesen. Ein Brand in der Elektroverteilung – das Blockheizkraftwerk fiel aus, vier Trafoanlagen brannten aus.

Auch wenn das Feuer damals nicht auf den Schwimm- oder Umkleidebereich übergreifen konnte, war doch das gesamte Gebäude komplett verraucht. Die Sanierungs- und Reinigungsarbeiten dauern bis zum heutigen Tage an.

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