Albstadt

Geständnis nach Bluttat in Ebingen: Tatverdächtiger erdrosselte Nichte und zerteilte Leichnam

12.01.2023

von Pressemitteilung

Geständnis nach Bluttat in Ebingen: Tatverdächtiger erdrosselte Nichte und zerteilte Leichnam

© Pascal Tonnemacher

Im Garten des gemeinsam bewohnten Hauses soll der Tatverdächtige den zerteilten Leichnam seiner Nichte vergraben haben.

Der inhaftierte 52-Jährige, dem vorgeworfen wird, im Dezember zwei junge Menschen in Albstadt umgebracht zu haben, ist mittlerweile geständig. Die Ermittlungen dauern unterdessen weiter an.

Nach dem zweifachen Tötungsdelikt in Albstadt im Dezember 2022 hat sich der bereits seit dem 22. Dezember inhaftierte, 52-jährige Tatverdächtige zwischenzeitlich zu den Vorwürfen geäußert. Zunächst hatte er von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht.

Laut gemeinsamer Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft decken sich seine Angaben zu den Tatabläufen weitgehend mit den bisherigen Ergebnissen der kriminalpolizeilichen Ermittlungen und den objektiven Befunden.

Nichte erdrosselt und zerstückelt

Demnach ist davon auszugehen, dass er bereits am Sonntag, 18. Dezember, seine im selben Haus wie er in einer separaten Wohnung lebende, 20-jährige Nichte erdrosselte, ihren Leichnam in der Folge zerteilte und auf dem Grundstück seines Hauses vergrub. Die junge Frau war nach ihrem Verschwinden zwischenzeitlich als vermisst gemeldet worden. Die Polizei suchte unter anderem mit einem Hubschrauber nach ihr.

Am Mittag des 21. Dezembers gab der Tatverdächtige auf einen 23-jährigen Freund der jungen Frau auf dem Ebinger Ziegelplatzes mehrere Schüsse ab, an denen das Opfer kurze Zeit nach der Einlieferung in eine Klinik starb. Die Herkunft der Tatwaffe war zunächst unklar, laut Polizeiangaben habe der Tatverdächtige sich die Pistole auf illegale Weise beschafft.

Der Tatverdächtige wurde kurz nach der Schussabgabe von der Polizei festgenommen. Den Leichnam der Nichte fand die Polizei nach einem Hinweis des 52-Jährigen am selben Abend nach entsprechenden Grabungen auf.

Die doppelte Bluttat löste in Albstadt Trauer und Entsetzen aus. Die Anteilnahme an den Gedenkfeiern und Beerdigungen der beiden getöteten jungen Menschen war groß. Am Ziegelplatz und am Fundort der Frauenleiche wurden Kerzen, Fotos und Blumen niedergelegt.

Ermittlungen dauern an

Auch nach dem Geständnis des Beschuldigten dauern die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen weiter an. Inwieweit die Angaben des Beschuldigten zutreffend sind, wonach das Motiv für die Taten weitestgehend finanzieller Art gewesen sein soll, bedarf noch der eingehenden Prüfung.

Weiterhin arbeitet die beim Kriminalkommissariat Balingen eingerichtete Ermittlungsgruppe mit rund 20 Beamtinnen und Beamten an der vollständigen Aufklärung der Taten.

Bis zu einem Gerichtsprozess wird es noch dauern

Wenn die Arbeit der Polizei abgeschlossen sei, werden die Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft übergeben und erst dann könne Anklage gestellt werden und der Tatverdächtige vor Gericht kommen: „Da nach wie vor 20 Leute mit dem Fall betraut sind, wird sich das noch etwas ziehen“, gibt Polizeisprecherin Andrea Kopp Auskunft: „Da vermag ich aktuell keine Prognose abgeben, wann die Ermittlungen abgeschlossen sind.“

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