Albstadt

So war der Besuch von Schiedsrichter-Influencer „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen

04.05.2024

Von Jelena Marjanov

So war der Besuch von Schiedsrichter-Influencer „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen

© Jelena Marjanov

In einem Workshop erklärte der 22-Jährige „Qualle“ den Kindern unter anderem, wie man mit einer Linienrichterfahne umgeht.

Pascal Martin alias „Qualle“ war am Samstag zu Besuch in Ebingen. Eingeladen hatte ihn der FV Rot-Weiß Ebingen, der einen Tag für den sportlichen Nachwuchs organisiert hatte. Zwei Spiele, eine Autogrammstunde sowie ein Workshop mit dem Schiedsrichter-Influencer standen auf dem Programm. Außerdem konnten sich die Kinder an der Torwand und in der Hüpfburg austoben. Wir waren dabei und haben mit dem Influencer über die Handspielregeln, den Videoassistenten und vieles mehr gesprochen – jetzt im Video anschauen.

Ein bewölkter, aber doch sonniger Tag, der Geruch von Roten Würsten auf dem Grill und dazu die Geräuschkulisse von spielenden Kindern: Ein bisschen erinnert die Stimmung im Albstadion am Samstag an die legendären Fußballsonntage aus der Kindheit.

Es geht um den Spaß

Doch am Samstag geht es nicht um Wettbewerb – es geht ums Spaß haben. Das sagt Pascal Martin alias „Qualle“ auch den D-Juniorinnen vor Spielbeginn. Gemeinsam mit dem Influencer-Schiedsrichter stellen sich die Mädchen der D1- und D2-Mannschaften des FV Rot-Weiß Ebingen am Spielfeldrand auf. „Das Fernsehen ist da, wir haben also keinen Filter“, scherzt der 22-Jährige. Und fügt an: „Habt einfach Spaß und wenn ich euch nerve oder in euren Augen falsch entscheide, dann sagt es mir.“

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Zusammen laufen sie auf den Platz, stellen sich in einer Reihe auf und winkten den Zuschauern. Als alle Mädchen sich gemeinsam im Kreis mit Sprechchören wie „Was sind wir - ein Team!“ auf das Spiel einstimmen, schnappt sich Qualle kurzerhand ein paar Fans am Spielfeldrand und tut es ihnen gleich. Eine Geste, die zeigt, wie nahbar und bodenständig der 22-Jährige ist.

Dann geht es los. Viel zu pfeifen hat der Unparteiische nicht. Im Großen und Ganzen verläuft das 2 mal 30 Minuten lange Spiel eher ruhig. Einzig einer der Trainer meldet sich mit „Abseits“ und „Foulspiel“ in Richtung des Schiedsrichters gelegentlich zu Wort. Dafür gibt es von Qualle nach dem Spiel eine im Spaß gemeinte gelbe Karte.

+++ Lesen Sie dazu: Vom Bildschirm ins Albstadion: Schiedsrichter-Influencer „Qualle“ kommt nach Ebingen +++

Doch der Schiedsrichter stellt auch klar: „Eigentlich sollte man sowas nicht machen, da das gerade für jugendliche Schiedsrichter eine schwere Situation sein kann.“ Und fügt an: „Da muss man den Schiedsrichter einfach seinen Job machen lassen, wir sagen ja auch nicht ‚mauert hinten zu‘ oder ‚alle nach vorne‘ zu den Spielern auf dem Feld“. All das sagt der 22-Jährige aber nie in einem bösen Ton, sondern bleibt sachlich und bringt seine sympathische Art dabei mit ein.

„Qualle“ probiert sich an der Torwand

Dass der gelernte Kinderpfleger gut mit Menschen und vor allem Kindern kann, zeigt sich bei der Autogrammstunde im Anschluss. Schon auf dem Weg vom Feld zum Tisch ist sich der 22-Jährige für keinen Plausch oder Scherz mit den Fans zu schade. Bevor er geduldig jedem Kind eine Karte – teilweise auch Handyhüllen – unterschreibt und für Fotos parat steht, schnappt er sich einen Ball und versucht sein Glück an der Torwand. Leider ohne Erfolg – „Die ist kaputt“, sagt er und lacht.

Fotostrecke
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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

© Jelena Marjanov

Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

© Jelena Marjanov

Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

© Jelena Marjanov

Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

© Jelena Marjanov

Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

© Jelena Marjanov

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

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Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

© Jelena Marjanov

Impressionen vom Tag mit „Qualle“ beim FV Rot-Weiß Ebingen.

© Jelena Marjanov

Nach der Mittagspause geht es mit dem Workshop auf dem Nebenplatz des FV Rot-Weiß Ebingen weiter. Zuerst fragt er die Kinder, ob sie wissen, was seine Message ist. „Respekt für den Schiedsrichter“, sagen die Kinder. Warum, fragt „Qualle“ sie. „Weil es oft Gewalt gegen Schiris gibt“, antworten sie.

Vor zwei Jahren ist Pascal Martin Influencer geworden, seit einem Jahr befindet er sich auf Deutschlandtour und ist im Prinzip jeden Tag woanders, erklärt er den Kindern. Im Workshop gehe es ihm nicht darum, dass jeder danach Schiedsrichter werde, stellt er klar. Sondern es geht um das Verhalten auf dem Platz.

Rund 34.000 Schiedsrichter in Deutschland aktiv

Außerdem sagt er, dass jeder Verein eigentlich so viele Schiedsrichter haben müsste wie Mannschaften, die einen brauchen. Sonst zahle man Strafe. In Deutschland gibt es mittlerweile nur noch 34.000 Schiedsrichter, fügt er an. Ohne die älteren Kollegen, die vermutlich die nächsten Jahre aufhören, seien es nur noch rund 12.000.

Deshalb weist er die Kinder auf die Vorteile des Schiri-Daseins hin, spricht mit ihnen aber auch über schwierige Situationen während seiner Laufbahn. Und darüber, dass er teilweise bei Spielen keine eigene Kabine hatte, nicht mal eine Flasche Wasser bekommen hat oder sogar unsaubere Kabinen und Duschen vorgefunden hat. An all dem müsse sich etwas ändern.

Anschließend spielt er mit den Kindern ein Quiz, wie viele aktive Schiedsrichter sie per Name kennen. Es fallen Namen wie Felix Brych, Deniz Aytekin und Felix Zwayer. Und zwischendrin hört man ein „Mäh“, was „Qualle“ staunen lässt: „Hat hier gerade ein Schaf gemäht?“, fragt er die Kinder überrascht und schaut sich um. Alle lachen zusammen.

Dann packt Qualle eine Linienrichterfahne aus, die mit Funk ausgestattet ist. Kostenpunkt: rund 1400 Euro. Die Kinder dürfen mit ihr zeigen, wie das Abseits richtig angezeigt wird. Keiner hat die richtige Lösung parat, also dürfen ein paar Väter ihr Können unter Beweis stellen. Letztendlich muss der 22-Jährige das Rätsel auflösen. Die Kinder dürfen danach noch eine Auswechslung, einen Eckball und vieles mehr mit der Fahne symbolisieren.

Resonanz hätte größer sein dürfen

Später stellen ihm die Kinder noch Fragen wie welches Spiel er gerne mal pfeifen würde (ein Bielefeld-Spiel) oder ob er bekannte Spieler kennt (Timo Werner sei ein guter Freund von ihm).

Zurück ins Albstadion. Hier pfeift der 22-Jährige nach dem Workshop die Partie zwischen den C-Junioren des FV Rot-Weiß Ebingen und des SC Wellendingen. Ein Spiel, bei dem der Unparteiische schon etwas mehr zu tun hat. Nach getaner Arbeit stehen wieder Autogramme geben und für Fotos bereitstehen auf dem Programm.

Jugendtrainerin Sarah Müller ist mit dem Tag zufrieden. Es hätte zwar eine größere Resonanz sein dürfen, aber „für die Kids war es ein tolles Erlebnis“. Das habe sie schon an ihrer Mädchenmannschaft gemerkt, die vor dem Spiel ganz aufgeregt war. „Das ist schön zu sehen“, sagt sie. Grundsätzlich seien solche Events auch in Zukunft vorstellbar, zumindest soll es wieder etwas für die Kinder und Jugendlichen des Vereins geben.

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