Die Geschäftsführer Matthias Mey, Florian Mey und Markus Mey nahmen die Ehrung entgegen. Die Verleihung der Wirtschaftsmedaille fand aufgrund der aktuellen Corona-Maßnahmen digital statt - und wurde auf der Onlineplattform YouTube übertragen.

Verantwortung als Teil der Unternehmens-DNA

„Sie haben mit Ihrem Unternehmen in der Corona-Krise Gemeinsinn und soziale Verantwortung bewiesen“, betonte die Wirtschaftsministerin in ihrer Laudatio. „Mit der Aktion #wirsindhier machen Sie vor Ort Hilfsangebote bekannt und unterstützen außerdem selber ganz konkret, indem Sie die Produktion in Albstadt auf Mund-Nasen-Masken umgestellt haben.“

Solche Taten der Solidarität seien ganz entscheidend, so Hoffmeister-Kraut weiter, „um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit zu stärken. Verantwortung für Mensch und Umwelt war immer schon Teil Ihrer Unternehmens-DNA. Sie verstehen Nachhaltigkeit als eine Säule, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern und Arbeitsplätze zu erhalten.“

Standorttreu, innovativ und nachhaltig

Die Wirtschaftsministerin freute sich auch über das klare Bekenntnis der Familie Mey zum Produktionsstandort Baden-Württemberg: „Unternehmen wie die Firma Mey sind das Rückgrat für unsere wirtschaftliche Entwicklung – auch und gerade in Krisenzeiten.“

Das 1928 von Franz Mey gegründete Textil-Unternehmen beschäftigt mittlerweile rund 1100 Mitarbeiter. Ein hoher Anteil davon - circa 650 - in Deutschland. Zudem werden knapp 85 Prozent der Stoffe noch immer am Standort produziert. Die Albstädter Firma steht für Nachhaltigkeit und Innovation, wie sie jüngst auch mit der Herstellung der Corona-Masken unterstrich.

Ehre in herausfordernden Zeiten

„Stellvertretend für die Familie, unsere Kolleginnen und Kollegen, denen dieser Preis gebührt, möchten wir uns für diese Auszeichnung bedanken“, sagte Matthias Mey. „Es ehrt uns ganz besonders in dieser herausfordernden Zeit, diesen Preis entgegennehmen zu dürfen.“

In vielen Situationen der langjährigen Geschichte sei Mey gegen den Strom geschwommen, so der Geschäftsführer weiter, und habe „insbesondere stets versucht, am Produktionsstandort Deutschland festzuhalten, und Arbeitsplätze in der Region zu sichern.“

Die Mitte März über Nacht erfolgte Umstellung der Fertigung auf Mund- und Nasenschutz, betonte Matthias Mey, „zeigt uns allen, wie bedeutend Deutschland und Europa als Fertigungsstandorte gerade in Krisenzeiten sind. Dieses Erkenntnis macht uns Mut, auch in Zukunft eher den Weg gegen den Strom zu gehen.“

Würdigung für Verdienst um die Wirtschaft

Die Wirtschaftsmedaille Baden-Württembergs erhalten seit 1987 Persönlichkeiten und Unternehmen, die sich in herausragender Weise um die Wirtschaft des Landes verdient gemacht haben. Auch besondere Leistungen, die in Organisationen der Wirtschaft, Gewerkschaften, Arbeitnehmervertretungen, Arbeitgeberorganisationen und im Bildungswesen erbracht wurden und die der Wirtschaft und Gesellschaft des Landes dienen, können auf diese Weise ausgezeichnet werden.

Am Mittwoch dekorierte das Wirtschaftsministerium neben der Firma Mey ein weiteres Unternehmen und zwei Persönlichkeiten mit der Wirtschaftsmedaille. Das Feinkost- & Weinhandel-Unternehmen Di Gennaro aus Stuttgart, welches durch die Geschäftsführer Antonio und Michele Di Gennaro vertreten wurde, Karl-Heinz Dümmel, Geschäftsführer der Paul Dümmel Werkzeugfabrik aus Hülben, sowie Beate Zientek-Strietz, Geschäftsführerin von SERO PumpSystems aus Meckesheim, wurden gewürdigt.