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Balinger Unternehmen: Bizerba gibt strategische Neuausrichtung der Organisationsstruktur bekannt

28.02.2024

von Pressemitteilung/Jasmin Alber

Balinger Unternehmen: Bizerba gibt strategische Neuausrichtung der Organisationsstruktur bekannt

© Bizerba

Die Führungsriege der Business Units bei Bizerba (von links): Fred Köhler, CEO Andreas W. Kraut, Ante Todoric und Tom van Elsacker.

„Die weltweite technologische Entwicklung und die steigenden Anforderungen des Marktes erfordern von Unternehmen eine kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung ihrer Organisationsstrukturen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Balinger Waagenbauers Bizerba. Die Firma reagiere auf diese Dynamik mit einer „strategischen Neuausrichtung ihrer Organisationsstruktur ab dem 1. April 2024“.

In der Presseinformation, die aktuell von Bizerba veröffentlicht wurde, heißt es weiter: „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass eine stetige Anpassung der Organisation notwendig ist, um den Anforderungen des Marktes und den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang hat Bizerba beschlossen, ab dem 1. April 2024 eine durchgängige Business-Unit-Struktur einzuführen, die sich auf kunden- und lösungsorientierte Geschäftsmodelle konzentriert. Die Einführung der Business-Unit-Struktur ist Teil eines umfassenden Transformationsprozesses, den das Unternehmen in den kommenden Monaten weiter vorantreiben wird.“

Zur Einordnung: Als Business Units versteht man Geschäftseinheiten einer Organisation, die als selbstständige Funktion, Abteilung, Division oder isoliertes Geschäft tätig sind. Diese werden in der Regel von einem verantwortlichen Management, das direkt der Unternehmensleitung unterstellt ist, gesteuert, heißt es dazu im Wirtschaftslexikon.

Bereits im Januar hatte das Unternehmen angekündigt, konzernweit 10 Prozent der Stellen abzubauen. In diesem Zuge hatte Bizerba darauf hingewiesen, dass mit den eingeleiteten Maßnahmen eine Unternehmenstransformation einhergehe.

„Um den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen und die langfristige Sicherheit unseres Unternehmens zu gewährleisten, haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten eine Reihe von Maßnahmen ergriffen“, teilt Unternehmenssprecherin Corinna Datz auf Nachfrage mit. Neben weiteren Stellschrauben wie beispielsweise „die Anpassung unserer langfristigen Personalplanung“ – und damit auch der erwähnte Stellenabbau – ist für das Unternehmen auch die Weiterentwicklung der Organisationsstruktur ein bedeutendes Handlungsfeld. „Hierbei ist ein wesentlicher Meilenstein die Einführung der Business-Unit-Struktur zum Start des neuen Geschäftsjahres am 1. April 2024“, so Datz.

Enge Verzahnung

„Unsere Kunden stehen seit jeher im Zentrum unseres Handelns, und wir möchten sicherstellen, dass unsere organisatorischen Strukturen dies zukünftig noch besser widerspiegeln“, erklärt Andreas W. Kraut, CEO und Gesellschafter von Bizerba, in der Pressemitteilung zur ab April geltenden Neuorganisation. Mit der Einführung einer durchgängigen Business-Unit-Struktur werde zu einem die Fokussierung auf die Bedürfnisse der Kunden erreicht, zum anderen könne das Unternehmen effizienter auf die Herausforderungen des Marktes reagieren.

Die Business Units decken laut Unternehmensangaben innerhalb von Bizerba sämtliche Aspekte von der Markteinführung bis hin zum Kundenservice ab. Darin integriert sind das Produktmanagement, ein Customer Solution Center (also eine Einheit, die sich mit Lösungen für Kunden befasst), Forschung und Entwicklung sowie der gesamte Sales- und After-Sales-Bereich (also Verkauf von Produkten und Dienstleistungen sowie (Kunden-)Betreuung nach einem erfolgreichen Geschäftsabschluss). Zusätzlich zu diesen Funktionen gibt es, wie Bizerba weiter informiert, globale Produktionsbereiche sowie sogenannte „Shared Service Center“, die als zentrale Dienstleistungsbereiche fungieren. Mit letzterer gemeint sind ganz allgemein übersetzt interne Dienstleistungen in einer Organisationseinheit, die Mitarbeiter zentral für andere Mitarbeiter im Sinne der Effizienz erbringen.

Bizerba schreibt dazu, dass diese außerdem die unternehmensweite Koordination und Steuerung gewährleiste, den engen Austausch zwischen den Business Units fördere und isolierte Arbeitsweisen verhindere. Zugleich werden Synergien genutzt.

Business Units für Handel, Industrie, Labels und Verbrauchsmaterial

Folgende Kategorien sind den Geschäftseinheiten zugeordnet: In der Business Unit Retail (Einzelhandel/Handel) finden sich Ladenwaagen, Schneide- und Verpackungsmaschinen, KI-basierte Checkout-Systeme sowie Software. Die Geschäftseinheit Industry bietet ein breites Spektrum an Produktinspektionssystemen, Verpackungs- und Auszeichnungssystemen, Logistiksystemen, Industriewaagen sowie spezialisierter Industrie-Software. Die Business Unit Labels & Consumables (Etiketten und Verbrauchsmaterial) hat ein Portfolio an Etiketten und Reinigungs- und Pflegeprodukten für verschiedene Anwendungsfelder.

Neue Manager

Die Business Units werden von frisch ernannten Managing Directors, zu deutsch etwa als Geschäftsführer zu übersetzen, verantwortet: Ante Todoric übernimmt die Leitung der Business Unit Retail, Fred Köhler wird die Business Unit Industry leiten und Tom van Elsacker wird die Business Unit Labels & Consumables verantworten. Sie alle sind bereits, teils seit Jahren, bei Bizerba tätig und bringen Erfahrung in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen mit, wie das Unternehmen informiert. Alle drei berichten direkt an den CEO Andreas W. Kraut.

„Die neue Organisationsstruktur zeichnet sich dadurch aus, dass klare Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Berichtswege etabliert werden“, erklärt Corinna Datz. Und stellt auf Nachfrage klar: „Auch in anderen Unternehmen ist es üblich, dass verschiedene Vorstandsressorts gebildet werden, in welchen die Manager an den relevanten Vorstand berichten und nicht an das Gesamt-Vorstandsgremium.“ Die Geschäftseinheiten seien „hierbei verantwortlich für die umfassende Leistungserstellung für unsere Kunden und sind somit maßgeblich an der Umsetzung unserer Unternehmensstrategie beteiligt“. Unterstützt werden die Business Units von den Zentralbereichen – darunter beispielsweise Qualitätsmanagement oder Controlling.

„Durch die neue Organisationsstruktur ergeben sich auch kleine Anpassungen in den Zuständigkeiten der einzelnen Vorstandsressorts“, informiert Corinna Datz von der Bizerba-Unternehmenskommunikation ergänzend. Exemplarisch führt sie auf Nachfrage auf, dass die Zuständigkeit des Bereichs IT vom CEO zur CFO wandere. „Die wesentlichen Arbeitsbereiche bleiben für Angela Kraut als CFO und Thomas Schoen als CTO/COO jedoch unverändert bestehen.“

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