Albstadt

Ein Hoffnungsschimmer an den Gleisen? Treffen in Laufen mit Vertretern der Bahn steht fest

22.03.2024

Von Holger Much

Ein Hoffnungsschimmer an den Gleisen? Treffen in Laufen mit Vertretern der Bahn steht fest

© Holger Much

Kann der Bahnübergang in Laufen eventuell doch zur Entspannung der Umleitungssituation in Laufen beitragen?

Die Empörung der Bevölkerung über das Verhalten der Bahn bezüglich des Laufener Bahnübergangs ist groß. Nun aber kommt Bewegung in die Sache. Besteht doch die Möglichkeit einer nur einspurigen Durchfahrt durch den Ortsteil?

Am Bahnübergang mitten in Laufen hängt viel, was die Umleitungen, die mit der anstehenden Tunnelsanierung einhergehen, positiv beeinflussen könnten. Unter anderem die Tatsache, dass dann vermutlich der Verkehr eben in einer Richtung über die Steinstraße fahren könnte und nicht zweispurig durch die Balinger Straße (Ortsdurchfahrt) rumpeln müsste. Doch die Bahn lehnte, sehr zur Verärgerung von Bürgern und Ortschaftsrat, jede Verhandlungen darüber ab, den Bahnübergang dafür freizugeben. Bisher.

+++ Jetzt kostenlos abonnieren: der ZAK-Whatsapp-Kanal +++

Denn nun bewegt sich etwas in dieser Sache. Wie Albstadts Erster- und Baubürgermeister Udo Hollauer in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf die Frage von Laufens Ortsvorsteher Peter Landenberger berichtete, habe die Stadtverwaltung die Bahn erneut kontaktiert. Tiefbauamtschef Volker Maute habe dem Bahn-Zuständigen gemailt, so Hollauer auf unsere Anfrage.

Es steht ein fester Termin an

Und nun habe man Erfolg gehabt. Es stünde ein fester Termin an, bei dem sich Vertreter der Stadt Albstadt, des Regierungspräsidiums Tübingen, des Laufener Ortschaftsrats und natürlich der Bahn treffen und über Lösungsmöglichkeiten sprechen. „Wir haben dazu verschiedene Punkte ausgearbeitet, von denen wir hoffen, dass sie hilfreich sind, und die wir den Vertretern der Deutschen Bahn unterbreiten werden“, so Udo Hollauer.

Ein Hoffnungsschimmer an den Gleisen? Treffen in Laufen mit Vertretern der Bahn steht fest

© Holger Much

Die Situation um den Laufener Bahnübergang ist aktuell unklar.

Mitte des Jahres beginnen laut aktuellem Planungsstand die umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten am Laufener Tunnel sowie, damit verbunden, an Teilstücken der B463 in Richtung Albstadt und Balingen. Rund 16 Monate insgesamt sollen die Arbeiten dauern. Von den dadurch wiederum notwendigen Umleitungsstrecken machen vor allem die mittleren sechs Monate den Laufenern sowie ihrem Ortsvorsteher Peter Landenberger Kopfzerbrechen.

Hoher Anteil von Schwerlastverkehr

Denn dann soll der gesamte Verkehr durch die ansonsten durch den Tunnel beruhigte Laufener Ortsmitte führen. Laut Jürgen Grauer, Projektleiter des Regierungspräsidiums Tübingen, schätzte die Zahl des dann durch Laufen rumpelnden Verkehrs auf rund 22.000 Fahrzeuge pro Tag, Spitzenzeiten morgens und abends. Zudem mit einem Schwerlastanteil von 8 Prozent, und dieser Anteil sei „schon hoch“, so Grauer.

Die von den Planern ursprünglich angedachte Umleitung des Verkehrs Richtung Ebingen/Sigmaringen durch die Steinstraße, also die Parallelstraße zur Balinger Straße, nur jenseits der Bahnlinie, hätte zur Folge, dass die Verkehrsmassen nicht zweispurig, sondern nur einspurig durch die Ortsdurchfahrt geleitet werden müsste. Dies habe die Bahn aber, so versicherten die Verantwortlichen von Stadt und Regierungspräsidium, auch nach mehrfachen Anfragen rigoros abgelehnt.

Geschäfte und Lokale fürchten um ihre Existenz

Der Bahnübergang in Laufen wird komplett gesperrt. Nur zu Fuß und per Rad kommen die Laufener dann von einer Seite ihres Ortes zur anderen. Und deshalb muss der Verkehr nun zweispurig durch Laufen rollen. Es gibt ein Halteverbot entlang weiter Teile der Umleitungsstrecke und hier verortete Geschäfte und Lokale fürchten, da keiner mehr dort parken kann, um ihre Existenz. Ortsvorsteher Landenberger regte an, sich über die Möglichkeit Gedanken zu machen, vor der Kirche Längsparkplätze einzurichten.

Ein Hoffnungsschimmer an den Gleisen? Treffen in Laufen mit Vertretern der Bahn steht fest

© Holger Much

Wären vor der Kirche in Laufen temporär weitere Querparkplätze möglich?

Zahlreiche Besucher der Bürgerinfo-Veranstaltung im Februar äußerten ihr großes Unverständnis über das Verhalten der Bahn und forderten weitere Verhandlungen. Auch in mehreren Leserbriefen wurde die starre Haltung der Bahn aufs Schärfste kritisiert.

Mehrere Umleitungsstrecken

Es gebe unterschiedliche Umleitungsstrecken, die sich abwechseln. Zu Anfang gibt es bei Laufen eine rund dreiwöchige Vollsperrung, weil die Ersatzbrücke zur Umfahrung der ebenfalls zu sanierenden Eyachtalbrücke bei Laufen gesetzt wird. Dabei, so erläuterte Jürgen Grauer, Projektleiter des Regierungspräsidiums Tübingen, wird der Verkehr über die Strecke Margrethausen, Pfeffingen, Zillhausen und Stockenhausen geführt.

Zwei Monate wird der Durchgangsverkehr aus Richtung Sigmaringen/Albstadt über Margrethausen, Pfeffingen, Zillhausen, Stockenhausen und Dürrwangen geführt. Der Durchgangsverkehr aus Richtung Balingen fährt einspurig durch Laufen. Zehn Monate lang wird der Durchgangsverkehr dann in beiden Richtungen über die Balinger Straße in Laufen geführt. Dafür soll die Balinger Straße in Laufen für rund 400.000 Euro auf über 6 Meter verbreitert werden.

Zum Schluss kommt die Interimsbrücke wieder weg

Vier Monate rollt dann der Durchgangsverkehr aus Richtung Sigmaringen/Albstadt wieder über Margrethausen, Pfeffingen, Zillhausen, Stockenhausen und Dürrwangen, der Verkehr aus Richtung Balingen fährt einspurig durch Laufen in Richtung Albstadt/Sigmaringen. Gegen Ende wird dann laut Grauer wieder für zwei bis drei Wochen eine Vollsperrung (Rückbau Ersatzbrücke) für den Durchgangsverkehr erforderlich. Der ganze Verkehr fährt in der Zeit in beiden Richtungen durch Margrethausen, Pfeffingen, Zillhausen, Stockenhausen und Dürrwangen.

Diesen Artikel teilen: