Dotternhausen

Weiter Lebensgefahr nach Felssturz am Plettenberg: Hälfte des Materials hängt noch am Steilhang

20.03.2024

Von Daniel Seeburger

Weiter Lebensgefahr nach Felssturz am Plettenberg: Hälfte des Materials hängt noch am Steilhang

© Daniel Seeburger

Neben dem abgegangenen Felsen liegt weiteres Geröll. Ein nicht unerheblicher Teil hängt allerdings noch in der steilen Böschung.

Der große Felsbrocken, der sich am vergangenen Donnerstag am Steilhang des Plettenbergs kurz vor der Albvereinshütte löste und auf die Straße krachte, soll am kommenden Montag weggeräumt werden. Falls nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt.

Man habe trotz allem Glück gehabt. Dieser Ansicht ist Dotternhausens Bürgermeisterin Marion Maier angesichts es Felssturzes am vergangenen Donnerstag. Man dürfe gar nicht dran denken, was passiert wäre, wenn dort Wanderer, Autofahrer oder Radfahrer unterwegs gewesen wären. Den riesigen Brocken aus dem Weg zu räumen, ist derweil gar nicht so einfach. Denn die Gefahr ist keineswegs geringer geworden.

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Weiterhin höchste Gefahrenstufe

Experten haben festgestellt, dass sich mindestens die Hälfte des Gesteins, das sich bei dem Erdrutsch gelöst hat, noch am Steilhang festhängt, der Felsbrocken quasi der einzige Teil des Gerölls ist, das bis zur Straße durchgekommen ist. Deshalb gelte weiterhin die höchste Gefahrenstufe, gerade für Wanderer, erklärt Marion Maier. Die Straße ist ab dem sogenannten Brünnele für sämtlichen Verkehr abgesperrt. Für Autofahrer ist in den Wintermonaten die Straße sowieso komplett dicht. Trotzdem werden immer wieder Schaulustige beobachtet, die den Fels in Augenschein nehmen wollen.

Weiter Lebensgefahr nach Felssturz am Plettenberg: Hälfte des Materials hängt noch am Steilhang

© Daniel Seeburger

Die Straße ist weiter für den gesamten Verkehr gesperrt – auch für Fußgänger.

Am kommenden Samstag wollen Feuerwehr, Bergwacht und Höhenrettung versuchen, bei einer Felsberäumung, das noch feststeckende Geröll kontrolliert zu lösen und ins Tal zu bringen. Ob das aber klappt, da sind sich die Fachleute nicht sicher. Denn, so Bürgermeisterin Maier, mit einer derart großen und umfangreichen Hangberäumung betreten die Helfer Neuland. Klappt es am Samstag nicht, wird man wohl eine Fachfirma anheuern müssen, die die Situation bereinigt.

Brainstorming am Montag

Sollte es aber am Samstag gelingen, den Steilhang von dem Geröll zu befreien, werde es am Montag ein Brainstorming mit allen Beteiligten geben, so die Bürgermeisterin. Danach könne im Idealfall der Fels von der Firma Holcim von der Straße geräumt werden. Scheitert die Aktion am Samstag, wird die Straße weiter komplett gesperrt bleiben.

Wobei der letzte Teil der Straße sowieso jedes Jahr von April bis Oktober ab dem Wanderparkplatz Riese für den gesamten Verkehr gesperrt ist, mit Ausnahme des Lieferverkehrs für die Plettenberghütte, des Anliegerverkehrs und des Holcim-Werksverkehrs.

Halteverbot in der Plettenbergstraße hatte anderen Grund

Am vergangenen Montag wurde auf Schildern in der Dotternhausener Plettenbergstraße darauf hingewiesen, dass es für die Straße den ganzen Tag über ein komplettes Halteverbot gibt – wegen eines Schwertransports. Das galt aber nicht für den Abtransport des Felses, sondern hatte einen ganz anderen Grund. Ursprünglich war geplant, dass schweres Gerät der Firma Holcim vom Steinbruch auf dem Plettenberg ins Werk nach Dotternhausen gebracht wird. Die ausführende Firma erfuhr allerdings zu spät von dem Felssturz und hatte die Schilder bereits aufgestellt.

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