Dotternhausen

Umleitung in Dottenhausen ignoriert – Fahrer beschädigt Bäume und muss 1773 Euro berappen

29.04.2024

Von Daniel Seeburger

Umleitung in Dottenhausen ignoriert – Fahrer beschädigt Bäume und muss 1773 Euro berappen

© Daniel Seeburger

Hier ist eine der Stellen, an der die Auto- und Traktorfahrer auf den Radweg abbiegen.

Die Dotternhausener bekommen einen neuen Bauhof. Bis dort allerdings die Bauhofmitarbeiter ein und aus gehen, dauert es noch eine gewisse Zeit. Bis dahin hat die Gemeinde Ärger rund um die Uhr. Allerdings nicht mit der Baufirma, die ihre Sache zur Zufriedenheit aller macht, sondern mit Verkehrsteilnehmern, die die Umleitung ignorieren.

Als vor kurzem Dotternhausenes Bürgermeisterin Marion Maier bei einem Vor-Ort-Termin auf dem neuen Bauhof war, war sie unangenehm überrascht. Ein größeres Fahrzeug näherte sich der Baustelle, wich dann auf den Radweg aus und rasierte dort mehrere Bäume, die, so ergab die Begutachtung danach, bei dem Manöver beschädigt wurden. „Beim ersten Mal waren wir verblüfft“, erklärte die Bürgermeisterin im Gespräch mit dem ZOLLERN-ALB-KURIER.

Beim zweiten Mal Kennzeichen erkannt

Einige Tage später war die Bürgermeisterin erneut bei einem Jour fixe am neuen Bauhof und wollte ihren Augen nicht trauen. Dasselbe Fahrzeug wie beim ersten Mal näherte sich der Baustelle und wich auf den Radweg aus, als der Fahrer registrierte, dass er nicht an der Baustelle vorbeikam. „Der ist richtig am Bauhof vorbeigebrettert“, sagt sie. Für Marion Maier war das ein echtes Déjà-vu-Erlebnis. Denn wieder streifte der Übeltäter mehrere Bäume und fuhr dann einfach weiter, ohne sich um den Schaden zu kümmern.

Dieses Mal allerdings waren die Zeugen vorbereitet und konnten das Kennzeichen aufschreiben. Die Begutachtung des Schadens zeigte wirtschaftliche Schäden an mehreren Bäumen. Bei einigen davon waren die Hauptäste kaputt – und damit der komplette Baum.

Rechnung flattert ins Haus

Jetzt kam der Fahrer allerdings nicht ungeschoren davon. Er erhielt eine Rechnung über 1773 Euro von der Gemeinde Dotternhausen. Mit dem Geld sollen die von ihm beschädigten und zerstörten Bäume ersetzt werden.

Was man mit diesem geringen Beitrag nicht reparieren kann, ist der Radweg zwischen Dotternhausen und dem Palmbühl, der südlich des Friedhofs die Spuren der Verkehrssünder aufzeigt. „Der Radweg ist an der Seite hinuntergebrochen“, erklärt die Bürgermeisterin. Der Grund ist für sie offensichtlich: Immer wieder würden Fahrer die Umleitungsschilder missachten und trotz Sperrung auf dem Palmbühlsträßchen in Richtung Schömberg fahren. Stehen sie dort dann vor der Bauhof-Baustelle Baufahrzeuge, gibt es über die reguläre Straße kein Weiterkommen – und man weicht auf den Radweg aus.

Beschädigter Radweg

Dadurch wird aber nicht nur der Radweg beschädigt, auch Fußgänger und Radfahrer werden gefährdet. Darauf wies bereits Gemeinderat Otto Scherer hin. So hätten Verkehrsteilnehmer schon Baken weggeräumt, um weiter auf der Straße fahren zu können. Dadurch waren plötzlich Baugruben ungesichert – vor allem in der Dunkelheit ein große Gefahr. Und zwar nicht nur für Fußgänger.

„Ich verstehe nicht, weshalb man nicht einfach die Umleitungsstrecke nimmt?“, fragt sich Marion Maier. Denn die verläuft gerade einmal hundert Meter weiter über die Bundesstraße nach Schömberg. „Ganz anders als die Sperrung für den Kreisel zwischen Schömberg und Ratshausen“, erläutert sie. Dort musste man im vergangenen Jahr über Weilen nach Schömberg fahren und hat mindestens 10 Minuten an Zeit verloren.

Noch ein bis zwei Monate Umleitung

Die Bürgermeisterin hofft auf die Zeit, wenn die Umleitung wieder aufgehoben werden kann. Dann kann der Verkehr in Richtung Palmbühl wieder auf der Verbindungsstraße fahren. Ab Mai könnte die Situation noch prekärer werden. Denn das Verkehrsaufkommen in Richtung Palmbühl steigt erfahrungsgemäß in den Sommermonaten. Einerseits wegen des Naherholungsgebiets Stausee, das dann wieder stark frequentiert sein wird, andererseits durch die Wallfahrtsaktivitäten auf dem Palmbühl.

Trotz allem müssen sich die Verkehrsteilnehmer noch etwas gedulden. Marion Maier geht davon aus, dass die Verbindungsstraße noch ein bis zwei Monate gesperrt sein wird.

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