Boxen

Wegweisende Kämpfe im Chiemgau: Hoffmann Twins am Mittwoch in Bayern gefordert

16.05.2023

Von Marcus Arndt

Wegweisende Kämpfe im Chiemgau: Hoffmann Twins am Mittwoch in Bayern gefordert

© imago images

Die Hoffmann Twins treffen auf einen alten Bekannten: Shayilanbieke Kadeerbieke. Diesmal steigt Alexander Hoffmann gegen den 30-Jährigen in den Ring.

Im Felsenkeller von Traunreut steigen die Hoffmann Twins am Mittwochabend in den Ring. Beide kämpfen im Superleichtgewicht, wollen gegen erfahrene, harte Gegner den nächsten Entwicklungsschritt machen.

Die Bilanz der beiden Faustkämpfer vom Kleinen Heuberg ist bei den Profis noch makellos: Alexander Hoffmann hat acht von acht Kämpfen gewonnen, sein Zwillingsbruder Rudolf sieben von sieben. 2024 soll nach den beiden DM-Siegen vor 18 Monaten der erste internationale Titelkampf folgen: um einen EM-Gürtel. „Da wollen wir hin, das ist das nächste große Ziel“, erklären die 28-Jährigen unisono, „dafür arbeiten wir hart.“

Ein anspruchsvoller Gegner

Das ist die Grundlage für den Erfolg – ebenso wie Siege zwischen den Seilen. „Eine Niederlage wäre fatal für unsere Entwicklung“, gesteht Alexander Hoffmann ein, der am Rande der Chiemgauer Alpen auf Shayilanbieke Kadeerbieke trifft. Ein alter Bekannter für die Rosenfelder – 2021 holte sich Rudolf Hoffmann gegen den physisch starken Deutsch-Kasachen die nationale Meisterschaft im Superleichtgewicht (bis 63,5 Kilogramm).

„Das war damals ein Hammer-Fight“, blickt der Modellathlet zurück, „ich möchte es noch besser als mein Bruder machen und vorzeitig gewinnen. Aber Kadeerbieke ist eine harte Nuss. Er hat extrem gute Nehmerqualitäten und eine sehr gute Kondition.“

Gewohnt akribisch hat sich Alexander Hoffmann auf den wichtigen Kampf vorbereitet, seinen Kontrahenten genau analysiert und sich eine Taktik zurechtgelegt. „Mein bislang vielleicht stärkster Gegner“, betont der Rosenfelder, „seine Bilanz mit elf Niederlagen in 17 Kämpfen ist schlecht, aber man muss schon genau schauen, was er für Gegner geboxt hat.“

Zuletzt kämpfte der deutsche Vizemeister von 2021 im Mittelgewicht, hatte fast zehn Kilo weniger als Araik Martutjan. Der Hamburger dominierte dann auch. „Trotz der klaren Niederlage ist er nicht zu unterschätzen“, hebt der erfahrene 28-Jährige hervor und fügt vor dem Duell mit dem gebürtigen Chinesen, der konsequent nach vorne marschiert, hinzu: „Ich möchte souverän siegen, aber nicht mit einem Lucky Punch, sondern ich will dominant sein und den Kampf kontrollieren. Dann bin ich auch zufrieden, wenn ich nach Punkten gewinne.“

Vielversprechende Vorbereitung

Seinen achten Profi-Kampf will Rudolf Hoffmann erfolgreich gestalten. Er tritt gegen Mike Jurik an – ebenfalls im Superleichtgewicht. Der Kampfsport-Allrounder aus Tschechien, welcher schon einige MMA-Kämpfe absolviert hat, lebt und trainiert in Brezova. „Die Vorbereitung verlief vielversprechend“, erzählt der Rosenfelder, „wir haben gefühlt etwas mehr Sparring gemacht – waren mehr im boxerischen Bereich unterwegs. Ich fühle mich bereit für den Kampf, bin konditionell topfit und habe ein gutes Gegnergefühl.“

Zufrieden blickt er auf die vergangenen Monate zurück: „Wir haben viel daran gearbeitet, dass ich ruhiger agiere – ich habe immer noch ein weinig das Hektische aus dem Amateurboxen drin.“ Er behalte seinen langen Stil aber bei, so der Deutsche Meister von 2021 weiter, „schlage Geraden aus der Distanz. Ich arbeite gut mit den einzelnen Händen, muss aber noch besser kombinieren – variantenreicher werden.“ Gegen den Tschechen wird der Rosenfelder alles daransetzen, um seine Taktik durchzubringen. „Jurik ist ein Puncher – einer, der es wissen will“, sagt der Jüngere der Hoffmann Twins über den Tschechen, „wir haben verschiedene Kämpfe von ihm gesehen und analysiert. Er marschiert nach vorne. Ich werde versuchen, ihn nicht in die Nahdistanz kommen zu lassen.“

Bereits am Dienstag reisten die beiden Rosenfelder ins Chiemgau: zum Wiegen. „Es war nicht schwierig das Gewicht zu machen“, verraten die Zwillinge, welche optimistisch in den Kampfabend gehen: „Wir sind bereit für den nächsten Karriereschritt.“

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