Boxen

Starkes Comeback von Rudolf Hoffmann – Zwillingsbruder Alexander kämpft Ende April

16.04.2024

Von Marcus Arndt

Starkes Comeback von Rudolf Hoffmann – Zwillingsbruder Alexander kämpft Ende April

© IMAGO/ulmer

Zehn Siege in zehn Kämpfen verbuchte Alexander Hoffmann als Profi im Superleichtgewicht. Ende April steigt er in Hamburg wieder in den Ring.

Nach mehrmonatiger Verletzungspause hat sich Rudolf Hoffmann eindrucksvoll im Ring zurückgemeldet. In Aschersleben besiegte der Box-Profi vom Kleinen Heuberg den erfahrenen Tschechen Michal Dufek klar nach Punkten.

Es war ein souveräner Auftritt des Rosenfelders am Samstagabend im Tal der Eine. Vom ersten Gong an dominierte der 29-Jährige das Duell im Superleichtgewicht (bis 63,5 Kilogramm) gegen den Routinier aus Prag, der mit offensiven Schwingern versuchte, Druck zu machen.

Das funktionierte gegen Rudolf Hoffmann nicht. Der zweifache Familienvater, welcher an der Hochschule Furtwangen in Künstlicher Intelligenz promoviert, agierte unglaublich überlegt. Bereits in der ersten Runde setzte er einige platzierte Treffer. Der 40-Jährige klammerte früh und häufig. „Da war es manchmal schwer boxerische Lösungen zu finden“, gesteht der Deutsche Meister von 2021 ein, „aber ich habe meine Linie konsequent durchgezogen.“

„Sehr gute Kontrolle“

Auch Durchgang zwei ging an den Deutschen, der seinen Kontrahenten aus der Distanz beherrschte. Immer wieder traf Rudolf Hoffmann zum Kopf und Körper – und das schmeckte Dufek überhaupt nicht. Der Ring-Fuchs aus der Goldenen Stadt riskierte in Runde drei mehr – und musste nach einer harten Rechten von Hoffmann zur Schläfe angezählt werden. Davon erholte sich der Tscheche nicht, welcher auch die weiteren drei Durchgänge deutlich verloren hat.

Zum K. o.-Sieg reichte es für den Schwaben nicht. „Das war auch nicht der Plan“, verrät der Modellathlet vom Kleinen Heuberg, „Dufek ist schon zäh, kann einiges wegstecken und bleibt immer gefährlich.“ Routiniert und sehr variabel gestaltete Rudolf Hoffmann den Kampf aus der Ringmitte heraus, kam nie ernsthaft in Bedrängnis. „Ich war locker in den Schlägen und hatte über sechs Runden hinweg eine sehr gute Kontrolle“, bilanziert der Rosenfelder zufrieden, „das war unsere Marschroute – die habe ich durchzogen.“

Wie es nach dem Kampf in Aschersleben weitergeht? „Parallel zur Regeneration liegt der Fokus ganz klar auf dem Kampf von Alex in Hamburg“, betont Rudolf Hoffmann, welcher auch in seinem zehnten Profi-Kampf ungeschlagen blieb (9-0-1). Noch einen Ticken besser fällt die Bilanz von seinem Zwillingsbruder Alexander aus. Der hat bereits zehn Mal gewonnen (10-0-0).

Am Samstag, 27. April, trifft Alexander Hoffmann in der Hansestadt auf Eduardo Cordovez (Venezuela). Der Südamerikaner ist robust und mit K. o.-Qualitäten ausgestattet: 14 seiner 21 Kämpfe (16-4-1) hat der 35-jährige vor der Zeit für sich entschieden. „Ein sehr guter Infight-Boxer. Etwas unorthodox, aber sehr kompakt“, sagt der Internationale Deutsche Meister von 2021 mit Blick auf das Video-Material. Er räumt unumwunden ein: „Es ist riskant, aber auf dem Weg an die Spitze muss ich solche Kämpfe gewinnen.“

Ungeschlagen-Serie ausbauen

Seit seinem Duell gegen Dufek im Oktober des vergangenen Jahres (Sieg nach Punkten in Kaiserslautern, Anm. d. Red.) hat Alexander Hoffmann verstärkt an seiner Technik gefeilt. „Aber nicht nur“, betont er, „ich habe auch im athletischen Bereich viel gearbeitet.“ Eine starke Physis besitzt der Wahl-Schwenninger ohne Zweifel, der hinter Timo Schwarzkopf aktuell die deutsche Nummer zwei im Superleichtgewicht ist. Rudolf Hoffmann ist Dritter.

„Wir wollen weiter ungeschlagen bleiben“, erklären die Hoffmann Twins unisono, die 2024 einen klaren Karriereplan verfolgen: Nach den Aufbaukämpfen wollen sie Ende des Jahres einen richtig starken Gegner aus dem EBU-Ranking herausfordern, um sich für einen möglichen Titelkampf 2025 zu positionieren.

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