Boxen

Besser als vor der Verletzungspause: Rudolf Hoffmann gibt am Samstag sein Comeback

09.04.2024

Von Marcus Arndt

Besser als vor der Verletzungspause: Rudolf Hoffmann gibt am Samstag sein Comeback

© imago images / Ulmer

Nach einer langen, verletzungsbedingten Wettkampfpause steigt Rudolf Hoffmann am Samstag in Aschersleben wieder in den Ring.

In Aschersleben möchte Rudolf Hoffmann seine Erfolgsserie im Superleichtgewicht (bis 63,5 Kilogramm) fortsetzen. Der Box-Profi vom Kleinen Heuberg steigt am Samstagabend gegen den Tschechen Michal Dufek in den Ring.

Wie schon sein Zwillingsbruder Alexander im Oktober 2023. In einem harten, intensiven Kampf siegte der Wahl-Schwenninger damals nach Punkten. „Es ist ein sehr unangenehmer Gegner“, wissen die Hoffmann Twins. Die Bilanz des 40-Jährigen, der in Prag lebt und trainiert, ist zwar nicht makellos, aber doch beeindruckend: 23 von 71 Duellen hat Dufek (36-33-2) durch K. o. gewonnen.

Allerdings ging er auch schon elf Mal auf die Bretter. „Untypisch für ihn“, finden die Zwillinge, „er steckt schon sehr viel weg und hat eine sehr gute Kondition.“ Typisch für den Tschechen hingegen: viele und harte Schläge. „Da muss ich die Konzentration hochhalten“, betont Rudolf Hoffmann. Er fügt hinzu: „Ich kenne seine Stärken, habe den Kampf gegen meinen Bruder gesehen. Ich muss mit Kopf boxen und nicht prügeln. . .“

Unorthodoxer Rhythmus

Dabei möchte er seine Reichweitenvorteile nutzen, „den Gegner kontrollieren und eigene Treffer aus der Distanz setzen.“ Nicht unwichtig gegen den Routinier, der gerne aus der Rück- und Seitwärtsbewegung boxt. „Unorthodox mit einem komischen Rhythmus – er wühlt auch gerne, sucht immer wieder den Infight“, beschreibt der 28-Jährige den Stil seines Kontrahenten, der vier Kämpfe in Folge verloren hat – zuletzt unterlag er im Februar Danylo Honcharuk (Ukraine). Trotzdem warnt Rudolf Hoffmann: „Das kann am Samstag richtig eklig werden.“

Da passt es, dass Rudolf Hoffmann in und nach seiner fast zehnmonatigen Wettkampfpause seine Technik weiter verbessert und auch mental unglaublich viel gearbeitet hat. „Ich bin nach dieser sehr langen Zeit in den vergangenen Wochen wieder voll ins Training eingestiegen, die Handoperation behindert mich null – ich habe sogar den Eindruck ich bin noch besser geworden.“

Eine wichtige Komponente in den Übungseinheiten und im Sparring: „Den Kopf beim Schlagabtausch aus der Linie zu nehmen“, verrät Rudolf Hoffmann, der zufrieden konstatiert: „Ich habe gelernt, mehr aus der Leichtigkeit zu schlagen.“ Gefühlt sei er auch einen Ticken präziser in seinen Aktionen geworden.

Alexander Hoffmann gegen Südamerikaner

Was nach Aschersleben vorgesehen ist? „Erst einmal gilt es, diesen Kampf durchzustehen“, sagt der zweifache Familienvater pragmatisch, „es ist noch offen, ob ich vor oder nach der Sommerpause wieder in den Ring steige. Zunächst gilt mein Fokus dem Fight von Alex.“

Am Samstag, 27. April, trifft Alexander Hoffmann in Hamburg auf Eduardo Cordovez (Venezuela). Der 35-jährige Südamerikaner ist richtig stark, hat 14 seiner 21 Kämpfe (16-4-1) vor der Zeit für sich entschieden. „Ein sehr guter Infight-Boxer“, sagt der Internationale Deutsche Meister von 2021 mit Blick auf das Video-Material, „aber wir wollen unseren Weg in die internationale Spitze weiter fortsetzen. Da ist klar, dass die Gegner besser werden.“

Nochmals über sechs Runden

Im Sommer planen die Hoffmann Twins einen weiteren Kampf. Der soll dann über acht Runden gehen. „Wir haben uns diesmal noch einmal für sechs Durchgänge entschieden“, erklärt Alexander Hoffmann, der seine makellose Profi-Bilanz (10-0-0) ausbauen möchte. Ganz bewusst haben sich die Rosenfelder auf drei Kämpfe in diesem Jahr mit ihrem Coach Jurij Lukac verständigt, „um zum Abschluss gegen einen richtig starken Gegner aus EBU-Ranking anzutreten“, erläutert die aktuelle deutsche Nummer zwei im Superleichtgewicht, „Anfang 2025 ist dann wieder ein Titelkampf geplant.“ Um sich entsprechend zu positionieren, zählen für die Hoffmann Twins nur Siege.

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