Meßstetten

Wechsel in Meßstetten: Bürgermeister verabschiedet neun Gemeinderäte

19.07.2019

von Volker Schweizer

Wechsel in Meßstetten: Bürgermeister verabschiedet neun Gemeinderäte

© Volker Schweizer

Die ausscheidenden Gemeinderäte zusammen mit Bürgermeister Frank Schroft (rechts) vor dem Meßstetter Rathaus

Bürgermeister Frank Schroft hat in der letzten Sitzung des bisherigen Meßstetter Gremiums neun Gemeinderäte verabschiedet. Auch ließ er die vergangenen fünf Jahre Revue passieren.

In ganz persönlichen Worten bedankte sich Frank Schroft bei jedem Einzelnen. Von den Verabschiedeten gehörten Elke Beuttler, Bernd Schlude, Josef Fischer, Jens Koch und Marc Peter zehn Jahre dem Gremium an, Vanessa Beck, Thomas Bengel und Walter Sauer fünf Jahre sowie Bodo Heinicke eineinviertel Jahre.

Drei Wünsche für die Zukunft

Neben ihrer Funktion als stellvertretende Bürgermeisterin arbeitete Elke Beuttler in vielen Ausschüssen mit. Sie habe oft gewisse Abläufe hintergefragt, würdigte Schroft ihr Engagement, und ab und an der Verwaltung auch ein Lob ausgesprochen. Die CDU-Fraktionsvorsitzende verließ die Ratsrunde mit drei Wünschen, die Stadt solle eine neue Nutzung für das „Haus der Vereine“ finden, in ihren Fairtrade-Bemühungen nicht nachlassen und die Unechte Teilortswahl abschaffen.

Keine Gräben aufreißen

Als leidenschaftlichen Kämpfer für Heinstetten bezeichnete Schroft Bernd Schlude. Schön seien auch immer die Nachsitzungen gewesen, meinte der langgediente Kommunalpolitiker. Schlude sprach sich für die Beibehaltung des Wahlsystems aus. Es sollten keine Gräben aufgerissen werden. Dessen Landsmann Josef Fischer sei streitbar in der Sache gewesen, befand der Bürgermeister, vor allem technische Angelegenheiten hätten ihm am Herzen gelegen. Konstruktiv und zielorientiert, so beschrieb der Rathaus-Chef die Arbeit von Jens Koch.

Viel gelernt

Marc Peter hat seine Kontrollfunktion sehr genau genommen. Er sei das kritischste Mitglied gegenüber der Verwaltung gewesen, meinte Schroft. Der Tieringer, der den Wiedereinzug in den Gemeinderat verfehlt hat, betonte, dass er viel gelernt habe, für manch verbale Spitze wolle er sich entschuldigen.

Ein genauer Beobachter

Immer wieder erhob Vanessa Beck ihre Stimme für die kleinen Bürger. „Besonders für die Kindertageseinrichtungen und aktuell bei den Planungen für das Sport- und Freizeitgelände auf dem Blumersberg setzte sie sich ein“, hieß es in Schrofts Laudatio. Thomas Bengel war ein „genauer Beobachter der Verwaltungsarbeit“, und Bodo Heinicke, der nicht mehr ins Gremium gewählt wurde, „ein sachliches und konstruktives Mitglied“. Walter Sauer sei bekannt gewesen für seine humorvolle Art.

Großartige Leistung

Die vergangene Legislaturperiode war gekennzeichnet von der Zukunft des Geißbühls. Stets hätten die Gemeinderäte das Kasernenareal im Blick gehabt, führte der Bürgermeister in seinem Rückblick aus. Er erinnerte an die Bemühungen, Standort für ein Großgefängnis zu werden. Die Diskussion im Vorfeld habe deutlich gemacht, „wie wichtig eine frühzeitige und umfangreiche Einbindung der Bevölkerung in wegweisende kommunalpolitische Vorgänge ist“. Schlagartig überlagert worden sei die Debatte durch die Nutzung des Areals als Landeserstaufnahmestelle. Viele Bürger hätten sich für die Flüchtlinge eingesetzt, für diese „großartige Leistung“ wolle er sich nochmals bedanken.

Viele wichtige Projekte

Kurz streifte Frank Schroft auch die seiner Meinung nach wichtigsten Projekte seit 2014. Unter anderem erinnerte er an die Erneuerung der Heizung im Schulzentrum, den Ausbau der Ortsdurchfahrt in Oberdigisheim, den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Gewerbegebiet „Tieringen Süd“, die Organisationsuntersuchung der Stadtverwaltung, die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Hossingen, den Umbau der Festhalle in Unterdigisheim und die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Insgesamt seien bis 2018 18,8 Millionen Euro investiert worden.

Kompass für die nächsten Jahre

Das dominierende Projekt der vergangenen fünf Jahre war für den Bürgermeister die Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzepts „Agenda Meßstetten 2030“. Damit verfüge die Heubergkommune über einen Kompass für die nächsten Jahre.

Geschenke verteilt

Geschenke zum Abschied verteilte nicht nur Schroft, sondern auch Tarzisius Eichenlaub von der Freien Wählervereinigung an seinen ausscheidenden Fraktionskollegen.

Diesen Artikel teilen: