Meßstetten

In Meßstetten heulen 13 Sirenen im Katastrophenfall

18.03.2024

von Pressemitteilung

In Meßstetten heulen 13 Sirenen im Katastrophenfall

© Stadt Meßstetten/Volker Bitzer

Heutige Sirenen, wie hier auf dem Dach des Gymnasiums, erinnern nicht an jene aus dem 20. Jahrhundert, die eher Pilzen glichen.

Der Bevölkerungsschutz in Meßstetten ist dank Fördermittel auf dem neuesten Stand der Technik. Für die Gesamtkosten von 226.800 Euro gab es 194.350 Euro Förderung. Die Sirenen sind auf mehrere Standorte verteilt.

Die Stadt Meßstetten hat in den zurückliegenden Monaten all ihre Sirenen erneuert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Fast 230.000 Euro wurden in die 13 Anlagen und somit in den flächendeckenden Bevölkerungsschutz investiert: vom Stadtkern bis zum entlegenen Geyerbad. Zudem schonte ein warmer Geldregen an Fördermitteln den Stadtsäckel, teilt die Stadtverwaltung in einer Pressemeldung mit. Dort heißt es weiter: Sirenen sind akustische Warnsysteme, die zur Sicherheit der Bevölkerung eingesetzt werden. Sie dienen dazu, in Notfällen wie Naturkatastrophen, terroristischen Angriffen oder anderen Gefahrensituationen frühzeitig Alarm zu schlagen und die Bevölkerung zu informieren.

Sirenen galten als überflüssig

Zu Zeiten des Kalten Krieges waren sie noch allgegenwärtig und Generationen von Kindern erinnern sich an einstudierte Verhaltensregeln, wenn regelmäßig Sirenenprobe war: Klassenzimmer verlassen, ohne Hektik und geschlossen mit dem Lehrer in den Pausenhof gehen und abwarten.

Irgendwann ausgangs des letzten Jahrhunderts, nachdem sich die damaligen Machtblöcke aus West und Ost angenähert hatten, galten die Sirenen als überflüssig. Fast überall wurden sie deaktiviert oder gleich ganz von den Dächern geholt.

Stadt schöpft aus Fördertopf

Erst in den zurückliegenden Jahren setzte – losgelöst von Kriegsängsten – wieder ein Umdenken ein. Durch ihr lautes und unverwechselbares Signal können Menschen schnell gewarnt und evakuiert werden, um Schäden und Verletzungen zu minimieren. Der Bevölkerungsschutz setzt daher auf die effektive Nutzung von Sirenen, um eine schnelle Reaktion und koordinierte Maßnahmen zu ermöglichen. Das Amt für Bevölkerungsschutz, das dem Landratsamt angegliedert ist, informierte im Oktober 2021 über das neue „Sonderförderprogramm Sirenen“ des Bundes. Davon wollte auch die Stadt Meßstetten profitieren und so reagierte man im Rathaus schnell, schreibt Pressesprecher Volker Bitzer.

In enger Abstimmung mit dem Amt für Bevölkerungsschutz hat die Verwaltung die Planung für mögliche Sirenenstandorte forciert. Rasch, noch Ende Oktober 2021, reichte man den Antrag zur Aufnahme in das Förderprogramm ein. Mit Erfolg, und das gleich doppelt: Neben dem Zuwendungsbescheid in Höhe von 141.050 Euro durch den Bund gab es obendrauf noch eine Förderung durch den Landkreis in Höhe von 53.300 Euro. Ein erklecklicher Betrag, der die Gesamt-Investitionskosten von 226.800 Euro immens reduzierte. In der Januar-Sitzung 2022 gab der Gemeinderat schließlich grünes Licht zum Ausbau der Sireneninfrastruktur in der Gesamtstadt Meßstetten. Die Firma EuroBOS aus Koblenz erhielt den Auftrag.

Seit Jahresbeginn gesamte Stadt ausgestattet

Lieferengpässe verzögerten jedoch den Start der Maßnahme und so wurde erst im März 2023 mit dem Ausbau quer durch alle Stadtteile begonnen. Ende des Jahres wurde die letzte Sirene installiert, so dass mit Beginn 2024 ganz Meßstetten – von der Kernstadt bis zum entlegensten Weiler – im Falle eines Falles mit den unüberhörbaren Alarmsignalen akustisch geflutet werden kann.

Sirenen stehen in Meßstetten auf den Dächern von Feuerwehrmagazin, Grundschule Bueloch, Gymnasium, Heuberg-Passage, Rathaus und Alb-Casino der ehemaligen Zollernalb-Kaserne. In Hartheim, Heinstetten, Hossingen, Oberdigisheim, Tieringen und Unterdigisheim sind die Sirenen jeweils auf dem Rathausdach platziert; auf dem Geyerbad gibt es einen freistehenden Mast mit der Sirene.

Verhaltensregeln folgen

Das Thema Katastrophenschutz wird die Stadt Meßstetten im laufenden Jahr noch weiter beschäftigen. So sind noch einige technische, vor allem aber organisatorische Maßnahmen geplant. „Sobald alles unter Dach und Fach ist, werden wir für die Bevölkerung detaillierte Informationen bereitstellen, wie man sich bei einer Gefahrenlage verhalten sollte“, wird Hauptamtsleiter Thomas Berg in der Pressemitteilung zitiert.

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