Albstadt, Balingen

TTL in Schieflage? Keine Klagen bislang aus Albstadt und Balingen

15.02.2024

von Eva Stoss

TTL in Schieflage? Keine Klagen bislang aus Albstadt und Balingen

© Klaus Irion

Die TTL-Filiale in Balingen.

Die Firma TTL, die auch Filialen in Albstadt und Balingen betreibt, ist in Schieflage. Beim Arbeitsgericht Stuttgart liegen 16 Klagen wegen nicht gezahlter Gehälter vor. Was dazu bekannt ist.

Der Raumausstatter TTL steckt offenbar in Zahlungsschwierigkeiten. Mitarbeiter haben im Dezember keine Löhne erhalten und wurden vertröstet.

Der Anbieter von Gardinen, Bodenbelägen und Tapeten betreibt in Baden-Württemberg und Bayern 27 Filialen, unter anderem in Albstadt, Balingen, aber auch Biberach, Ulm und Aalen. Der Firmensitz ist in Heidenheim. Betroffen sind rund 400 Jobs.

TTL in Schieflage? Keine Klagen bislang aus Albstadt und Balingen

© Pascal Tonnemacher

Die TTL-Filiale in der Kientenstraße in Ebingen.

Der Verdacht des Betrugs steht im Raum. Das Polizeipräsidium in Ulm hat auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“ bestätigt, dass gegen eine Heidenheimer Firma „im Rahmen eines Betrugsverfahrens“ ermittelt wird.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfe die Polizei nicht mitteilen, um welches Unternehmen es sich handelt. „Ebenso wenig können wir Ihnen Details aus laufenden Ermittlungen nennen“, so teilt die Ulmer Polizei mit.

16 Verfahren beim Arbeitsgericht in Stuttgart

Beim Arbeitsgericht Stuttgart liegen nach Auskunft einer Sprecherin bisher 16 Verfahren wegen rückständiger Gehälter von TTL-Mitarbeitern vor. Von einem Insolvenzverfahren sei bisher nichts bekannt. Ein erster Gütetermin soll Anfang März stattfinden.

Wie das Arbeitsgericht Stuttgart sowie das für den Zollernalbkreis zuständige Arbeitsgericht Reutlingen auf Anfrage bestätigen, liegen bislang keine Klagen aus Albstadt und Balingen vor.

Gewerkschaft Verdi darf nicht beraten

Auf Anfrage hat die Gewerkschaft Verdi Ulm-Oberschwaben mitgeteilt, ein Mitarbeiter einer Filiale in Oberschwaben habe sich telefonisch gemeldet und mitgeteilt, es seien im Dezember keine Gehälter gezahlt worden.

Gewerkschaftssekretär Rainer Dacke sagte im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, die Mitarbeiter seien auf Februar vertröstet worden. Da der Betreffende kein Mitglied sei, dürfe Verdi jedoch nicht beraten.

Die Filialen des Handelsunternehmens sind telefonisch nicht erreichbar, mehrere Versuche schlugen fehl. Verdi spricht von einem „Maulkorb“ für die Filialen. In keiner der Filialen seien Verdi-Mitglieder beschäftigt, deshalb habe die Gewerkschaft keine Informationen.

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