Fussball

TSG Balingen vor dem Regionalliga-Saisonstart gegen VfR Aalen vorsichtig selbstbewusst

03.09.2020

Von Marcel Schlegel

TSG Balingen vor dem Regionalliga-Saisonstart gegen VfR Aalen vorsichtig selbstbewusst

© Eibner

Doppeltorschütze Kaan Akkaya war einer der besten Spieler beim 7:2-Sieg der TSG Balingen in Heiningen.

Am Samstag (14 Uhr) erwartet die TSG Balingen den VfR Aalen. Nach einer hervorragenden Vorbereitung ist man beim Kreisstadtklub vor dem ersten Spieltag der Fußball-Regionalliga Südwest selbstbewusst, aber nicht naiv.

Eine außergewöhnliche Vorbereitung liegt hinter den Spieler der TSG Balingen. Eine Vorbereitung, für die dieser Begriff eigentlich schon deshalb nicht so recht taugt, weil die Fußballer von Trainer Martin Braun in dieser neben zahlreichen erfolgreich absolvierten Test- auch sechs Pflichtspiele in zwei WFV-Pokal-Wettbewerben bestritten haben: Das letzte davon am Mittwoch im Verbandspokal-Achtelfinale beim 1. FC Heiningen (Verbandsliga), das der Südwest-Regionalligist eindrucksvoll mit 7:2 gewann.

Der ZAK tickert am Samstag aus dem Stadion.

Die einzige Niederlage der Vorbereitungs- und Pokalspiele kassierte die Braun-Elf ausgerechnet in der bisher wichtigsten Begegnung, dem Endspiel im nachgeholten WFV-Pokal: das mit 0:3 gegen den Regionalliga-Rivalen SSV Ulm 1846 verloren ging.

Es ist die einzige Niederlage einer Vorbereitung geblieben, die am Samstag um 14 Uhr nun offiziell endet. Dann kommt der VfR Aalen im Rahmen des ersten Spieltags der Regionalliga-Saison 2020/21 in die Bizerba-Arena, in die wegen der Corona-Verordnung insgesamt nur 499 Personen Zutritt haben und strenge Hygieneregeln gelten.

Neustart statt Re-Start: Hier gibt es die Saisonvorschau.

„Wir sind zufrieden. Wir sind bereit. Und wir gehen mit einem guten Gefühl in das erste Regionalliga-Spiel“, sagt Martin Braun vor dem Treffen mit seinem früheren Klub, zu dem er noch immer Verbundenheit spüre. „Ich kenne noch einige Personen und freue mich auf das Wiedersehen mit dem VfR“, so der 51-jährige frühere Bundesliga-Profi aus Löffingen, der auf der Ostalb erst Spieler und später Geschäftsführer war. Auch Balingens spielender Co-Trainer Lukas Foelsch hat eine Profi-Vergangenheit in Aalen.

VfR Aalen – (doch) kein Aufbaugegner

Gerade das Sieben-Treffer-Spektakel vom Mittwoch dürfte den Balingern nochmals Selbstvertrauen gegeben haben. Und befände man sich nunmehr einige Wochen in der Vergangenheit, manch einer könnte geneigt sein, den VfR Aalen als idealen Auftaktgegner zu beschreiben. Denn: Mit Problemen war der frühere Zweit-, der seit dem Vorjahr wieder Viertligist ist, in die Vorbereitung gestartet.

Trainer Roland Seitz hatte alle Hände voll zu tun, aus dem Kader eine Mannschaft zu formen – angesichts von Zu- und Abgängen in jeweils zweistelliger Zahl. Im Verbandspokal taten sich die Aalener anfangs sogar beim Bezirksligisten SG Bettringen schwer, gewannen mit 7:6 nach Elfmeterschießen, also gegen einen Achtligisten. In Runde 3 folgte das Aus: Mit 0:1 scheiterte der Ostalb-Profiklub am TSV Essingen. Aalen – im Vorjahr nach dem Corona-Saisonabbruch schon Regionalliga-14. und dieses Jahr endgültig ein Abstiegskandidat?

Wer wird Meister? Was sind die eigenen Saisonziele? Die große Trainerumfrage zum Regionalligastart

22 Vereine: Nur einer steigt auf, sechs steigen ab – das verspricht jede Menge Spannung. Wer am Ende oben stehen will, braucht einen langen Atem, denn die Saison hat 42 Spieltage und hält im engen Spielplan mehrere englische Wochen parat. Wen die Trainer der Regionalligisten in der Favoritenrolle sehen und was sie sich mit dem eigenen Verein vorgenommen haben, hat die Liga in ihrer obligatorischen Trainerumfrage vor dem Saisonstart eruiert. Dabei bezeichneten 19 von 22 Trainern die Elversberger als ihren primären Favoriten. Die zweit häufigsten Nennungen entfielen auf den Vorjahressiebten SSV Ulm (14 Stimmen), es folgen Steinbach (12), Kickers Offenbach (9) und Homburg (6). Quelle: Regionalliga Südwest GbR

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Martin Braun, Trainer der TSG Balingen.

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Lukas Foelsch, spielender Co-Trainer der TSG Balingen.

© Sören Herl

Roland Seitz, Trainer des VfR Aalen.

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Artur Lemm, Trainer des FC Bayern Alzenau.

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Dennis Bührer, Trainer des Bahlinger SC.

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Horst Steffen, Trainer der SV 07 Elversberg.

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Thomas Brendel, Trainer des FSV Frankfurt.

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Christian Preußer, Trainer des SC Freiburg II.

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Daniyel Cimen, Trainer des FC Gießen.

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Hans-Jürgen Boysen, Trainer der SG Sonnenhof Großaspach.

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Marco Wildersinn, Trainer der TSG 1899 Hoffenheim II.

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Matthias Mink, Trainer des FC 08 Homburg.

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Tobias Damm, Trainer des KSV Hessen Kassel.

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Heiner Backhaus, Trainer der TuS Rot-Weiß Koblenz.

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Bartosch Gaul, Trainer des 1. FSV Mainz 05 II.

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Sascha Meeth, Trainer des TSV Schott Mainz.

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Angelo Barletta, Trainer der Kickers Offenbach.

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Patrick Fischer, Trainer des FK 03 Pirmasens.

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Dragan Sicaja, Trainer des TSV Eintracht Stadtallendorf.

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Adrian Alipour, Trainer des TSV Steinbach Haiger.

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Frank Fahrenhorst, Trainer des VfB Stuttgart II.

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Holger Bachthaler, Trainer des SSV Ulm 1846.

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Matthias Born, Trainer des FC-Astoria Walldorf.

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Denkste! Denn dann: die Wende, genau zur rechten Zeit. Nach und nach fing sich der VfR in der Folge, legte personelle nach, gewann Testspiele, teils sehr hoch – und am Mittwoch bezwang die Seitz-Elf in einem vorgezogenen Punktspiel den TSV Steinbach Haiger mit 1:0 – und steht nun an der Tabellenspitze.

Konkurrenz wettet gegen die TSG

Wenngleich dies nach einer Partie natürlich noch nichts aussagt, überraschend war der Heim-Dreier gegen den letztjährigen Tabellendritten dennoch, nicht nur, weil Steinbach für viele zu den Topanwärtern auf die Meisterschaft gilt, die erneut nur einem Team den Drittliga-Aufstieg ermöglicht. Seitz selber sagt, er wünsche sich eine „ruhige Saison“. Der Auftaktsieg dürfte ihm schon mal Gelassenheit verpasst haben.

Braun indes haben weder das 0:0 vom letztjährigen Schlusslicht RW Koblenz gegen WFV-Pokalsieger SSV Ulm 1846 vom Dienstag, noch der Aalener Sieg vom Mittwoch überrascht. „Dass sich die Topteams direkt schwertun, zeigt mir nur, dass man Test- und Pokalspiele nicht auf die reguläre Saison übertragen kann“, sagt er. Eine Mahnung an die eigene Elf, auf dass diese trotz aller Pre-Season-Euphorie stets daran denken sollte, wo die TSG in der vergangenen Saison stand (vorletzter Platz) und wie die Zielsetzung lautet (Klassenerhalt).

Das sagen die Trainer – Braun und Foelsch im Doppelinterview.

22 Mannschaften weist starke Südweststaffel in dieser Saison auf. Sechs Teams davon müssen am Ende absteigen. Viele, zum Beispiel die Stuttgarter Zeitung, sehen die Balinger schon in der Oberliga. Diese schreibt: „Die TSG wird eine bessere Rolle spielen als in der vergangenen Saison, der Klassenverbleib wäre bei sechs Absteigern dennoch eine Überraschung.“ Braun jedenfalls sieht sein Team m Württemberg-Derby nicht chancenlos: „Wir spielen auf Sieg“, sagt er.

Die Wechsel in der Regionalliga Südwest

Ein Kommen und Gehen: Der Zollern-Alb-Kurier hat für Sie alle Rochaden bei den 22 Klubs der Regionalliga-Südweststaffel zusammengefasst.

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