Bitz

Mieter enttäuscht: Die Sanierung in der Bitzer Silcherstraße läuft nicht wie geplant

23.10.2020

von Eigenbericht

Mieter enttäuscht: Die Sanierung in der Bitzer Silcherstraße läuft nicht wie geplant

© Privat

Die Sanierungsarbeiten am Mehrfamilienhaus in der Silcherstraße verzögern sich. Im Bitzer Gemeinderat wurde die unbefriedigende Situation thematisiert.

In dem Bitzer Mehrfamilienhaus wollte die Gemeinde bezahlbaren Wohnraum schaffen. Doch die Fertigstellung hat sich durch nicht abgestimmte Handwerksarbeiten verzögert und die Mieter sind teilweise enttäuscht vom Zustand der Wohnungen.

Im Dezember 2018 hatte die Gemeinde Bitz das Mehrfamilienhaus in der Silcherstraße 2 für 300.000 Euro mit der Absicht erworben, das im Jahr 1973 errichtete Gebäude energetisch zu sanieren und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bereits am 26. Februar 2019 stellte Architekt Friedrich Rau den Gemeinderäten sein Sanierungskonzept vor.

Die Außenwände und die Kellerdecke sollten gedämmt werden, die restlichen alten Holzfenster durch Kunststofffenster ausgetauscht und eine ökologische Pelletheizung zur Wasser- und Wärmegewinnung sollte die veraltete Ölheizung ersetzten.

Auch die Balkone standen zur Diskussion. Ein Abriss hätte eine Ersparnis von 50.000 Euro bedeutet. Das aber lehnte die Mehrheit des Gemeinderates ab und man einigte sich schließlich auf verglaste Balkone mit Schiebelementen als eine Art Wintergarten bei allen sechs identischen Wohnungen.

Keine Luxusausstattung

Neben Elektroarbeiten bedurften vier der vorhandenen Bäder einer Modernisierung. Schon damals betonte Bürgermeister Hubert Schiele, dass die Gemeinde keine Luxusausstattung beabsichtige, sondern Wohnraum, der auch für sozial Schwächere erschwinglich sei. Die Sanierungsarbeiten wurden zügig in Angriff genommen und sollten im Herbst 2019 abgeschlossen sein.

Jeder Bauherr weiß aber auch, dass nicht alles so klappt wie geplant. Es kam zu Verzögerungen durch nicht abgestimmte Handwerksarbeiten und erst am 1. April 2020 konnten die ersten Mieter einziehen.

Eine Miete von 600 Euro warm für eine sanierte Drei-Zimmer-Wohnung hört sich gut an. Doch bis jetzt steht das Gerüst und die Bauarbeiten dauern an, bereits ein ganzes Jahr über die geplante Vorgabe hinaus. Bisher sind nur vier von sechs Balkonen verglast. Die beiden Mietparteien im Erdgeschoss warten immer noch darauf, dass ihr Balkon fertiggestellt wird. Immerhin dürfen sie ihn nach wochenlanger Sperrung aus Sicherheitsgründen endlich betreten.

Mietvertrag regelt Details

Enttäuscht zeigten sie sich teilweise auch von dem Zustand der Wohnungen im Inneren. Sie klagen über Brandflecken auf dem Boden, herabfallende Tapeten und nicht passende Scharniere an den Türen. Im Mietvertrag zwischen der Gemeinde und den Mietern ist allerdings vereinbart: Die Mieter renovieren die angemietete Wohnung selbst nach eigenen Wünschen und können die Wohnung beim Auszug auch wieder unrenoviert abgeben.

Bürgermeister Schiele will noch einmal mit den Handwerkern in Kontakt treten, damit bis spätestens Ende des Jahres das Gerüst abgebaut werden kann, die Bauarbeiten ein Ende finden und die Mietparteien Ruhe haben.

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