Legenden und die Leidensgeschichte Jesu begleiten Harthausen durch die Osterzeit
05.04.2021
Die frohe Botschaft des Osterfestes wurde in Harthausen auch in Zeiten der Pandemie auf eindrückliche Art vermittelt. Die Ministranten pflegten den Brauch des Ratschens und der Arbeitskreis „Kinder und Familie“ erinnerte an sechs Stationen an den Leidensweg Jesu.
Schon zum zweiten Mal nacheinander fanden wegen der Auflagen in der
aktuellen Coronapandemie in der Karwoche von Palmsonntag bis Ostern in der Winterlinger Teilgemeinde Harthausen keine Gottesdienste statt. Das hat den Arbeitskreis „Kinder und Familie“ in der der katholischen Pfarrei Harthausen auf die Idee gebracht, sowohl die Leidensgeschichte Jesu als auch die Osterbotschaft insbesondere für Kinder und Familien erlebbar zu machen.
Sechs Stationen zeigen die Leidensgeschichte Jesu
Dazu wurden in Anlehnung an die biblische Leidensgeschichte Jesu und
seine Auferstehung vom Tod mit verschiedenen Figuren und kreativen
Installationen sechs Stationen im Ort geschaffen, die auf einem
ausgeschilderten Weg bei einem Osterspaziergang nacheinander aufgesucht
werden konnten.
An jeder Station war durch Knopfdruck aus dem CD-Player die dazu passsende
biblische Erzählung in kindgemäßer Sprache zu hören. „Wir wollten mit der Aktion eine Möglichkeit bieten, das Geschehen der Karwoche und das Osterfest für Kinder und Familien mit allen Sinnen erfahrbar zu machen, erklärt die Sprecherin im Arbeitskreis Sabrina Otto.
Start am Palmsonntag
Der Osterweg begann mit dem Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag auf
dem Vorplatz der St. Mauritius-Kirche, auf dem einige der Figuren
auch Palmzweige trugen. In einer Box lagen dort weitere grüne Buchsbaumzweige bereit, die von den Besuchern auf den Weg Jesu gestreut werden konnten.
Seine Fortsetzung fand der Weg im Vorgarten des ehemaligen Pfarrhauses, wo
ein gedeckter Tisch mit Brot, einem goldenen Kelch und Krüge an des letzte
Abendmahl Jesu mit seinen Freunden am Abend vor seiner
Hinrichtung erinnerte. Eine Straße weiter in einem Garten am Höfleweg wurde die Angst Jesu im Garten Getsemani bei seiner Festnahme inszeniert.
Der leidvolle Kreuzweg
An der Hauptstraße befand sich die Station, an der Jesus von Pontius Pilatus
zum Tod am Kreuz verurteilt und auf den leidvollen Kreuzweg geschickt wird. Sehr beeindruckend war auch die Kreuzigungsszene in der 14- Nothelfer-Kapelle
dargestellt: Ein großes Kreuz wurde dazu mit Kerzen und und Blumenschmuck
vor den Altar gestellt in Erinnerung an das qualvolle Leiden und Sterben Jesu
am Karfreitag.
Frohe Botschaft der Auferstehung
Das leere Grab mit der freudigen Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu
stand im Mittelpunkt der letzten Station vor der Aussegnungshalle auf dem
Friedhof etwas außerhalb der Ortschaft.
„Wohl an keinem anderen Ort als auf einem Friedhof hat die frohe Botschaft von
der Auferstehung Jesu und der Glaube an das ewige Leben bei Gott eine größere
Bedeutung“, erklärt dazu Sabrina Otto.
Das Osterlicht
Dort konnte gegen eine Spende das bunte Osterlicht mit den christlichen
Ostersymbolen sowie ein bebildertes Kreuzwegheft für Kinder erworben werden.
Der Oststerweg in Harthausen wurde neben Sabrina Otto von Diana Pfaff, Andrea
Bach, Manuela Businger, Kathrin Metzger und Beate Endriß gestaltet .
Ratschen rattern
Auch in diesem Jahr ratterten am Karfreitag sowohl um 11Uhr als auch zum
Mittagsläuten um 12 Uhr wieder die Ratschen. Um 15 Uhr, der biblischen
Überlieferung nach die Todesstunde Jesu, schallte das laute und
durchdringende Geklapper erneut durch den Ort. Die Ministranten der Pfarrei
St. Mauritius blickten vor dem Hauptportal der Kirche immer wieder ganz
genau hinauf zur großen Turmuhr, damit das Ratschen jeweils absolut
pünklich starten konnte.
Die Glocken schweigen
Die alten, hölzernen Ratschen machen einen richtigen Krach und das Drehen der Kurbel ist so anstrengend, dass die Ministranten sich mehrmals dabei abwechseln müssen. Nach einer alten Legende würde früher erklärt, das die Glocken am Todestag Jesu schweigen müssen und sie nach Rom fliegen würden. Erst am Ostersonntag, so die fromme Erzählung, würden sie wieder zurückkehren, um die frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi von den Türmen herab zu verkünden.
Auch am Karsamstag wiederholte sich das Prozedere, das ein alter Brauch in
manchen katholischen Gebieten ist, noch einmal um 11 und um 12 Uhr, bevor an
Ostern auch in Harthausen wieder das festliche Geläut der Turmglocken
erklang.