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Landesliga: Harthausens Highlightwochen, TSG 2 rechnet mit „Happy End“

07.05.2024

Von Matthias Zahner, Von Marco Schneider, Von Dieter Frank

Landesliga: Harthausens Highlightwochen, TSG 2 rechnet mit „Happy End“

© MOSCHKON

Nach zwei Heimspielen gegen Laupheim und Wangen geht es für den TSV Harthausen am Mittwoch in Friedrichshafen um Zählbares.

Am Mittwoch und Donnerstag geht es für die Landesligisten aus dem Bezirk Zollern um wichtige Punkte auf der Zielgeraden der Saison. Die TSG Balingen 2 kann dabei die Meisterschaft in trockene Tücher packen.

FC 07 Albstadt - SV Ochsenhausen (Mittwoch, 19 Uhr).

Am Mittwochabend (19 Uhr) gibt Wiederaufsteiger SV Ochsenhausen seine Visitenkarte im Albstadion ab. Der Landesliga-Viertletzte kämpft um den Klassenerhalt – und hat daher sicherlich keine Zähler zu verschenken.

Auf die 15. Saisonniederlage des SV Ochsenhausen am vorletzten Spieltag beim FC Wangen (1:4) folgte jüngst zu Hause ein überraschender 2:1-Sieg gegen den VfB Friedrichshafen. „Man kann wiederholen, was zu Beginn der Rückrunde gesagt wurde: Wir bekommen keine einfachen Spiele mehr – auch gegen Ochsenhausen wird es daher anspruchsvoll werden“, meint der momentan verletzte Coach Armin Hotz. Die Schwarz-Gelben belegen mit 22 Punkten einen direkten Abstiegsplatz, haben vor Kurzem ihren ehemaligen Coach und Ex-Trainer des FV Biberach, Oliver Wild, bis zum Saisonende als „Feuerwehrmann“ verpflichtet. „Bei Ochsenhausen geht es natürlich noch um was, sie müssen eigentlich gegen uns gewinnen. Wir haben jetzt die 40-Punkte-Marke erreicht, trotzdem gilt es, die restlichen sechs Spiele hochkonzentriert anzugehen, schönen, guten Fußball zu spielen und zu versuchen diese restlichen Partien zu gewinnen“, sagt Albstadts Spielertrainer Samed Akbaba.

Jüngst konnten die Nullsiebener zum dritten Mal binnen weniger Wochen eine Partie in den letzten Minuten für sich entscheiden – und das jeweils mit 2:1: gegen den SV Baindt, den VfB Friedrichshafen und am Sonntag im Gastspiel beim FV Ravensburg 2. In der Spielestadt mussten die Blau-Weißen neben Spielertrainer Hotz auch auf Urtan Aliaj, Kaan Altinsoy, Marcello Anicito und David Villing verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt verzichten. „Bei David bin ich gedämpft optimistisch, ob es für Mittwoch reicht. Marcello ist krank, wenn er sein Go gibt, ist er natürlich dabei“, sagt Hotz.

In der Startelf stand gegen Ravensburg 2 nach überstandener Knie-Bänderdehnung wieder Denis Banda. Nicolas Gil Rodriguez saß mit leichten Leistenbeschwerden zunächst auf der Bank, war nach Einwechslung ein belebendes Element im FC-07-Angriffspiel. „Eigentlich war der Plan, ihn noch zu schonen und nur mitwirken zu lassen, wenn es unbedingt sein muss. In dieser Phase bei seiner Einwechslung waren wir aber gut im Spiel, das Risiko mit Nico sind wir daher eingegangen und es hat sich auch gelohnt“, sagt Hotz. In der Hinrunde konnte sich der FC 07 Albstadt in Ochsenhausen durch Treffer von Tamer Matur und Denis Mazrekaj mit 2:0 durchsetzen. Gegen dieses Ergebnis hätten die Blau-Weißen auch am Mittwoch nichts einzuwenden.

VfB Friedrichshafen - TSV Harthausen (Mittwoch, 19 Uhr).

Der TSV Harthausen hat sich noch längst nicht aufgegeben. Das Landesliga-Schlusslicht befindet sich aktuell in „Highlightwochen“, wie Trainer Akin Aktepe sagt. Am Mittwoch (19 Uhr) gastieren die Scher-Kicker in Friedrichshafen.

Joachim Baur hat seine Wangener vor dem Auswärtsspiel gegen den TSV Harthausen am vergangenen Sonntag gewarnt. Der Trainer des Landesliga-Zweiten sagte zu seinem Team in der Kabine, „dass es schwer wird, in Harthausen drei Punkte zu holen“, erzählt TSV-Spielertrainer Akin Aktepe. „Damit hat er uns ein riesiges Lob ausgesprochen und hatte auch nicht unrecht.“ Denn der Tabellenletzte bot den Allgäuern die Stirn, glich das 1:0-Traumtor von Wangens Luca Spöri mit einem Freistoßkracher von Tunay Balci aus. Im zweiten Durchgang machte der Favorit den entscheidenden Treffer zum 2:1-Endstand. TSV-Keeper Dominik Kosic, der zuvor einige Male stark gehalten hatte, glitt der Schuss von Max Biewer über die Fingerspitzen. Harthausens Co-Spielertrainer Sebastian Dahlke köpfte danach nur an den Pfosten, deshalb blieb es bei der knappen Niederlage für die Fußballer von der Scher. „Man hat schon gemerkt, dass der eine oder andere auf dem Zahnfleisch geht und dass die letzten Wochen in den Beinen stecken. Deshalb war es spielerisch nicht wie gegen Laupheim. Auch der Zug zum Tor hat ein wenig gefehlt“, sagt Aktepe. Allerdings betont der 31-Jährige: „Ich will das nicht zu hoch hängen, weil der FC Wangen neben der TSG Balingen 2 die spielerisch stärkste Mannschaft in der Liga ist. Und das ist dann nicht unsere Kragenweite.“

Die Harthausener befinden sich derzeit inmitten von „Highlightwochen“, sagt Aktepe. Diese hätten für sein Team mit dem 2:1-Sieg gegen Olympia Laupheim am 1. Mai angefangen. Nun folgen weitere Höhepunkte gegen Friedrichshafen (Mittwoch), Albstadt (Samstag), Ravensburg 2 (19. Mai) und Mietingen (22. Mai). „In den Spielen haben wir nichts zu verlieren. Das sind gestandene Landesliga-Mannschaften“, sagt Aktepe.

Am Mittwoch steht zunächst die Partie beim VfB Friedrichshafen an, der sich zuletzt gegen die Kellerkinder aus Ochsenhausen (1:2) und Hohentengen (0:1) geschlagen geben musste. „Ich lasse mich von den letzten Ergebnissen wenig blenden. Wir wissen, was auf uns zukommt und dass beim Gegner genügend Qualität vorhanden ist – vor allem, wenn man die Einzelspieler anschaut“, sagt Aktepe. „Vielleicht haben sie gerade Probleme, sich zu motivieren, weil nach oben nichts mehr geht“, meint Aktepe.

Gegen die „Häfler“, die durch die jüngsten beiden Niederlagen auf Rang zehn zurückfielen, müsse seine Mannschaft „die Einstellung aus den letzten Spielen an den Tag legen“, um Zählbares vom Bodensee mitzunehmen. „Ich sage immer wieder: Die Ergebnisse in den nächsten Wochen sind jetzt mal zweitrangig. Wir müssen spielerisch den nächsten Schritt machen, müssen uns mehr zutrauen, wir dürfen uns vom Gegner oder dem Tabellenplatz nicht so einschüchtern lassen“, fordert der ehemalige Albstädter, der in Friedrichshafen wohl auf Tim Abt (Rippenprellung) und Philip Koch (Muskelverletzung) verzichten muss. „Ich kann meiner Mannschaft relativ selten etwas vorwerfen, weil sich immer alle voll reinhauen. Angesichts unseres kleinen Kaders und der dritten Englische Woche hintereinander geht wirklich jeder an seine Leistungsgrenze“, so Aktepe.

FC Wangen - TSV Straßberg (Donnerstag, 13.30 Uhr).

Beim TSV Straßberg kehrt derzeit keine Ruhe ein. Die anhaltenden negativen Ergebnisse brennen sich in den Köpfen der Mannschaft ein und sorgen besonders nach Gegentoren für zunehmende Verunsicherung.

Hinzukommt die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive, was nicht zuletzt vier Partien in Folge ohne eigenen Treffer eindeutig unterstreichen. Im Heimspiel gegen den TSV Riedlingen kamen zu allem Übel auch noch die Platzverweise für Jonas Jehle und Elias Göz hinzu. „Wir sind die deutlich schwächste Rückrundenmannschaft und ich suche auch keine Ausreden mehr. Es ist dann auch irgendwo nicht immer nur unglücklich. Neben der Tatsache, dass wir weggebrochene Spieler nicht ersetzen konnten, kommt auch unsere mentale Verfassung dazu“, ordnet Spielertrainer Stefan Bach ein.

Zwar zeigte die Mannschaft in der ersten Halbzeit gegen Riedlingen eine Reaktion auf die indiskutable 0:9-Klatsche gegen Mietingen, doch vom Treffer zur Riedlinger Führung erholten sich die Schmeien-Kicker ein weiteres Mal nicht, sodass auch diese Partie am Ende mit 0:3 verloren ging. Beim FC Wangen wird der TSV Straßberg am Donnerstag (13.30 Uhr) von einer Mannschaft empfangen, die seit Wochen auf einer Erfolgswelle reitet und jüngst fünf Siege in Serie einfuhr. „Sie sind für mich nach Balingen die zweitstärkste Mannschaft der Liga, die auch mit ihren starken Einzelspielern über eine enorme Qualität verfügt. Die Rollen sind klar verteilt – wir sind der absolute Außenseiter“, erklärt Bach.

Für den Zollern-Vertreter wird es im Auswärtsspiel darauf ankommen, die Grundtugenden auf den Platz zu bekommen und defensiv stabil zu stehen. Zudem sollte die eingerostete Offensivabteilung für Entlastungsangriffe sorgen. „Ich erwarte dieselbe Leistung wie in den ersten 45 Minuten gegen Riedlingen. Ich will, dass wir über unsere Grenzen hinausgehen und dann können wir mit etwas Glück vielleicht auch Zählbares mitnehmen. Dennoch wissen wir, dass es brutal schwer wird“, fasst Bach zusammen.

SV Baindt - TSG Balingen 2 (Donnerstag, 15.30 Uhr).

Zweiter Matchball für die TSG Balingen 2: Am Donnerstag (15.30 Uhr) reicht dem Tabellenführer der Landesliga Staffel 4 ein Punkt beim abstiegsbedrohten SV Baindt, um vorzeitig die Meisterschaft für sich entscheiden.

Trotz aller Vorfreude auf den Titel, den sich die Kreisstädter bis zum Ende der Spielzeit wohl unter keinen Umständen mehr nehmen lassen werden, ist gegen den Tabellenvorletzten Vorsicht geboten. Mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer ist der SV Baindt noch nicht abgestiegen. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, zudem hat die Mannschaft von Jens Rädel in der Partie gegen den Spitzenreiter nichts zu verlieren. „Sie werden alles in die Waagschale werfen, um Punkte gegen den Abstieg einzufahren. Deshalb müssen wir mit entsprechender Gegenwehr rechnen“, erklärt Balingens Co-Trainer Ralf Brandstetter. Der Regionalliga-Unterbau rangiert indes fünf Spieltage vor Schluss mit 15 Punkten Vorsprung auf Verfolger Wangen an der Tabellenspitze und könnte nur noch über die Tordifferenz eingeholt werden. Zudem müssten die Allgäuer alle verbleibenden Spiele gewinnen, die TSG dürfte keinen Punkt mehr auf der Habenseite verbuchen.

Zwar würde der Mannschaft von Trainer Denis Epstein ein Unentschieden für den Titel reichen, doch die Ansprüche in Balingen sind groß genug, um die Feier mit einem Auswärtssieg steigen zu lassen. „Realistisch betrachtet sind wir eigentlich durch. Wir wollen uns die Meisterschaft aber mit einem Sieg erspielen und uns für die überragenden Leistungen der Saison belohnen“, so Brandstetter. Motivation dürfte genügend vorhanden sein, um dem SV Baindt das Leben maximal schwer zu machen. Außerdem sorgt ein vollgepackter Zuschauerbus für weiteren Ansporn. Auch persönliche Ziele werden am Donnerstag eine Rolle spielen: Torhüter Duha Dogan beispielsweise könnte in Baindt zum 15. Mal in dieser Saison die Null halten, Silas Bader greift mit aktuell 23 Treffern nach der Torjägerkanone und hat mit Okan Housein (20 Tore, FC Wangen) und Robin Ertle (19 Tore, SV Mietingen) noch ernstzunehmende Verfolger. „Ich rechne fest mit einem Sieg und dem damit verbundenen vorzeitigen Happy End der Saison“, erzählt Brandstetter.

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