Zollernalbkreis

Kommentar zur Landtagswahl im Wahlkreis Balingen: Ungewisse Farbenlehre

14.03.2021

Von Klaus Irion

Kommentar zur Landtagswahl im Wahlkreis Balingen: Ungewisse Farbenlehre

© Pascal Tonnemacher

Die Flaggen sind, wie hier in Ebingen, gehisst: Am Sonntag war Wahltag.

Die CDU schwächelt, aber überraschenderweise nicht im Wahlkreis Balingen. Was das für Nicole Hoffmeister-Kraut als Ministerin bedeutet, ist ungewiss. Klar ist: Eine grün-rot-gelbe Koalition wäre schlecht für die Region. Ein Kommentar von ZAK-Redaktionsleiter Klaus Irion zur Landtagswahl.

Verkehrte Welt im Wahlkreis Balingen. Während die Grünen im Land vor Kraft kaum mehr laufen können und die CDU ihr historisch schlechtestes Ergebnis auf Landesebene einfährt, herrscht bei der Union hier vor Ort verständlicherweise eitel Sonnenschein.

Nicht nur, dass die Landtagsabgeordnete Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ihr Mandat erfolgreich verteidigte. Die amtierende Wirtschaftsministerin hat, sicherlich auch ein wenig dank ihres Amtsbonusses, ihren Vorsprung auf Grünen-Kandidat Erwin Feucht deutlich ausgebaut.

Vorsprung auf Grüne ist überraschend

Damit hatte zuletzt wohl kaum noch jemand gerechnet, gemessen am Bild, das die Bundes-CDU in den vergangenen Tagen und Wochen abgegeben hat.

Wenn es in den kommenden Wochen um die Verteilung der Posten innerhalb der Landes-CDU geht, ist Hoffmeister-Kraut mit ihren knapp zehn Prozent über Landesdurchschnitt in perfekter Ausgangsposition. Ob sie jedoch wieder ein Ministeramt bekleiden wird, ist längst noch nicht ausgemacht. Stichwort: mögliche Ampelkoalition.

Ampelkoalition wäre schlechteste Variante

Eines ist gewiss – ganz egal, wo man sich politisch verortet: Für den innerhalb der Region Neckar-Alb infrastrukturell oft stiefmütterlich behandelten gesamten Zollernalbkreis wäre aus dem Blickwinkel der weiteren Entwicklung im Wahlkreises Balingen eine grün-rot-gelbe Koalition die denkbar schlechteste Variante. Dann würde man für die kommenden fünf Jahre mit schwarz und blau ausschließlich Vertreter der Opposition in den Landtag nach Stuttgart entsenden.

Für kommende Wahlen hilft ob der inzwischen diversen Koalitionsoptionen daher wohl nur: mehr Mut zur politischen Buntheit. Wähler in Nachbarwahlkreisen haben es vorgemacht.

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