Handball

Klare Rollenverteilung an der Spree: HBW Balingen-Weilstetten gegen Berlin krasser Außenseiter

22.03.2024

Von Marcus Arndt

Klare Rollenverteilung an der Spree: HBW Balingen-Weilstetten gegen Berlin krasser Außenseiter

© Eibner

Nach der Niederlage in Hannover geht es für den HBW am Sonntag gegen Berlin.

Es geht Schlag auf Schlag für die Schwaben. Nach der empfindlichen Pleite in Hannover ist das Balinger Bundesliga-Schlusslicht am Sonntagnachmittag bei Spitzenreiter Berlin gefordert. Eine Herkulesaufgabe nach vier Niederlagen in Serie.

Zumal der HBW-Auftritt bei den Recken wenig Hoffnung macht – zu schwach präsentierten sich die Schwaben am Donnerstagabend beim Tabellensechsten (Endstand: 26:35). Er sei nicht zufrieden, betont Jens Bürkle und geht ins Detail: „Wir kommen super in das Spiel rein, bis zum 8:5 machen wir extrem viel gut.“

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Seine Mannschaft habe dann in Überzahl die Möglichkeit wieder auf plus vier Tore zu stellen, führt der HBW-Coach weiter aus, „da machen wir einen Fehler, kassieren sofort einen Konter. Hannover kommt wieder heran und wir lassen uns schon die Souveränität nehmen, so ehrlich muss man sein.“ Entscheidend für den erfahrenen Übungsleiter: Der Ausfall von Jona Schoch, der einen Ellenbogen an den Kopf bekommen hat und auch gegen die Hauptstädter auszufallen droht. „Wir haben ohne ihn schon merklich an Abwehrqualität verloren“, gesteht Bürkle ein, „und die TSV zieht bis zur Pause auf drei Tore weg.“

„Verdiente Niederlage“

Auch nach dem Seitenwechsel hatte die Prokop-Truppe immer den Daumen drauf. Die „Gallier“ kamen beim 18:20 (40. Minute) zwar noch einmal heran, doch die Niedersachsen sorgten früh für die Entscheidung: beim 25:20 (47). „Hannover hat sich mit einer sehr guten Ruhe weiter abgesetzt“, analysiert der Sportwissenschaftler, „hintenraus gehen wir dann hohes Risiko, auch im Sieben-gegen-Sechs. Aber wir haben es nicht mehr geschafft, sie in der Abwehr zu stellen. Deshalb eine verdiente Niederlage.“

Zeit, um die Klatsche bei seinem Ex-Klub aufzuarbeiten, bleibt der Balinger Kommandogeber nur wenig. Direkt nach dem Spiel ging es nach Berlin, dort trainieren die Schwaben zweimal „in Füchse Town“, wie es Bürkle formuliert. Am Sonntagnachmittag (16.30 Uhr) trifft der Aufsteiger auf den Titelkandidaten, welcher am Donnerstagabend bei kriselnden Rhein-Neckar Löwen mit 36:28 erfolgreich war.

Starke Hauptstädter

Um den Reisestress zu reduzieren, hat sich der HBW dazu entschieden, zwischen den beiden Begegnungen nicht zurückzureisen. „Das nimmt uns schon ein wenig Druck“, findet der Balinger Trainer. Dieser hält sich im Postulieren ehrgeiziger Ziele ganz bewusst zurück. „Für mich ist Berlin eine ganz positive Überraschung in dieser Runde“, schwärmt Bürkle, „so weit oben mitzuspielen – und dies trotz ihrer Abgänge im Sommer, welche sie im Übrigen nicht durch Externe, sondern durch die eigene Jugend ersetzt haben. Das finde ich mutig und beeindruckend.“

Was zeichnet das Spree-Ensemble aus? „Ein guter Spielfluss“, betont der frühere Erstliga-Kreisläufer, „mit Mathias Gidsel und Lasse Andersson haben sie auch zwei extrem gute Einzelkönner auf Halbpositionen.“ Auch am Kreis seien die Hauptstädter exzellent aufgestellt: mit dem wuchtigen Serben Mijajlo Marsenic. „Dazu kommen Paul Drux und nun auch Fabian Wiede nach ihren Verletzungen zurück“, ergänzt der Anführer der „Gallier“, „und machen den Berliner Kader auch in der Breite stärker.“

Beste Angreifer der Berliner sind Gidsel (197 HBL-Tore) und Andersson (171) sowie der dänische Dauerbrenner Hans Lindberg (134). „Das ist einfach eine richtig, richtig gute Mannschaft“, hebt der 43-Jährige hervor, „gegen die wir in der Hinrunde chancenlos waren. . .“

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