Handball

Meinung: Schwaben senden fatale Signale

22.04.2024

Von Marcus Arndt

Meinung: Schwaben senden fatale Signale

© Moschkon

Jens Bürkle ist nicht mehr HBW-Trainer.

Die Entscheider des abstiegsbedrohten Balinger Handball-Bundeslisten gelten als lösungsorientiert, pragmatisch und fair. Sie mögen akribische Arbeit, eine hohe Identifikation mit dem Klub und Kampfgeist. Ex-Trainer Jens Bürkle besitzt diese Ideale – Teile der Mannschaft nicht.

In enger Abstimmung mit dem früheren Geschäftsführer Wolfgang Strobel stellte der Sportwissenschaftler das Team um Kapitän Felix Danner zusammen. Mit der Überzeugung: Es passt. Tut es aber nicht! In einer heilen HBW-Social-Media-Welt mit überschätzten Jung-Profis haben die „Gallier“ längst ihre eigene DNA aufgegeben, wirken auf der Platte häufig emotions- und lustlos. Die vielen Niederlagen steckte der Aufsteiger schon in der Hinrunde nur schwer weg. Das blieb den Klub-Granden natürlich nicht verborgen, die im November 2023 den Vertrag mit dem Sportwissenschaftler zum Saisonende gekündigt haben. „Um neue Impulse zu setzen“, wie es Manager Felix König formuliert. Und in der Hoffnung, „dass in der Mannschaft etwas passiert.“

Erschwerte Personalplanungen

Tatsächlich kamen die Schwaben noch einmal in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen. Mehr aber auch nicht. Vielmehr schaltete das Gros des Klubs zu schnell in den Krisenmodus. Sechs Spieler haben ihren Abschied oder das Karriereende angekündigt, weitere bangen um ihre Zukunft in der Kreisstadt. Fatale Signale im Abstiegskampf – und für mögliche Transfers. Allein der polnische Nationalkeeper Mateusz Kornecki und Linksaußen Tim Matthes ließen sich bislang überzeugen. Mehr ist nicht passiert. Das ist nicht allein der sportlich schwierigen Situation geschuldet, sondern fußt mitunter auch auf zumindest fragwürdigen Entscheidungen abseits der Platte.

Unter der Regie von Matthias Flohr hoffen die Balinger auf einen Neuanfang. Den braucht es auch, ansonsten droht dem HBW das gleiche Schicksal wie GWD Minden. Der Altmeister kämpft gegen den Absturz in die 3. Liga. . .

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