Handball

Kaum noch aufzuholen: HBW geht mit Sieben-Punkte-Hypothek in die finalen sechs Saisonspiele

11.04.2024

Von Marcus Arndt

Kaum noch aufzuholen: HBW geht mit Sieben-Punkte-Hypothek in die finalen sechs Saisonspiele

© imago images / Maximilian Koch

Nach sieben Niederlagen in Folge stehen die „Gallier“ (im Bild Lukas Saueressig) vor dem direkten Wiederabstieg aus der Handball-Bundesliga.

Der Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten hat den starken Start in die Rest-Runde nicht veredelt, kassierte sieben Niederlagen in Folge und steht vor dem direkten Wiederabstieg. Eine kleine Chance besteht allerdings noch.

Mit einer Sieben-Punkte-Hypothek gehen die „Gallier“ in die finale Saisonphase – das ist kaum noch zu korrigieren. Während die Schwaben einfach keine Konstanz auf die Platte kriegen, liefert Mitaufsteiger ThSV Eisenach. Nach dem Sieg im Ost-Derby bei den Körperkulturellen in Leipzig (Endstand: 31:29) packten die Thüringer beim BHC noch einmal zwei Zähler drauf (30:27) und liegen nun deutlich vor den Westdeutschen und dem HBW.

„Das Ergebnis ist kein gutes für uns“, sagt Jens Bürkle mit Blick auf den Erfolg der Wartburgstädter im Kellerduell, „ich hätte mir schon erhofft, dass es enger bleibt.“ Das sei schon hart, gesteht der Balinger Trainer ein, „aber wir können die anderen Spiele nicht beeinflussen. Der Abstand auf Eisenach ist nun erst einmal sehr, sehr groß.“

Wichtiger Heim-Doppelpack

Und die Runde dauert nicht mehr allzu lange: 28 Begegnungen haben die Schwaben bereits absolviert, welche am 19. April die Bergischen Löwen erwarten (19 Uhr), am 3. Mai kommt Eisenach in die SparkassenArena. Vielleicht noch einmal die Chance heranzukommen – mehr aber auch nicht. Das wissen auch die Balinger Protagonisten auf und neben der Platte. „Wir machen gleich weiter wie bisher“, betont Bürkle, „werden versuchen, unsere Fehler abzustellen und die Dinge, welche wir gut gemacht haben, weiter optimieren.“

Schritt für Schritt möchte der erfahrene Übungsleiter mit seiner Mannschaft weitergehen, „wir haben keine andere Wahl.“ Unumwunden räumt der Sportwissenschaftler ein: „Alle wissen, dass es wirklich schwer wird, das Ganze noch zu drehen. Aber wir wussten schon im Vorfeld dieser Runde, dass es so sein wird, dass es nicht fünf Spieltage vor Schluss zum Positiven für uns entschieden ist.“

Enttäuschung nach Eisenach-Pleite

Ähnlich trist: Die Tabellensituation des Bergischen HC, der „das unfassbar wichtige Spiel“ (O-Ton Geschäftsführer Jörg Föste) gegen Eisenach am vergangenen Sonntag verloren hat. „Der Klassenerhalt wird jetzt zur Herkulesaufgabe bei fünf und sechs Punkten Rückstand gegenüber Eisenach und Erlangen“, hebt der Manager der Bergischen hervor, „die Flinte ins Korn zu werfen, ist sicher keine Option, aber die Aufgabe ist so viel schwerer geworden. . .“

Vor dem Kellerduell in Balingen sind die Westdeutschen noch bei den kriselnden Rhein-Neckar Löwen gefordert. Ob nach zwölf Pleiten in Serie die Trendwende ausgerechnet in Mannheim gelingt? Fraglich!

Schoch und Volz arbeiten am Comeback

Während die Westdeutschen noch einmal in der Liga gefordert sind, trainiert der HBW am Wochenende nur dosiert. „Wir haben in dieser Woche sehr gut gearbeitet“, blickt Bürkle zurück. Sieben Einheiten absolvierte das Schlusslicht, das in den letzten Saisonspielen wohl wieder auf Jona Schoch und Patrick Volz zurückgreifen kann. „Jona ist mittlerweile wieder in der Halle unterwegs, bis jetzt aber alles ohne Kontakt“, verrät der 43-Jährige, „das geht ein bisschen voran. Auch Patrick macht tatsächlich die ersten Gehversuche und es sieht bis jetzt auch ganz vernünftig aus. Da müssen wir schauen, wie sich das weiterentwickelt.“

Winter-Neuzugang Tim Grüner hat hingegen pausiert. Der Linksaußen klagte über Schmerzen in der Schulter. „Wir haben ihn ganz bewusst rausgenommen“, sagt der ehemalige Erstliga-Kreisläufer, „um in den letzten Wochen möglichst komplett zu sein.“ Allein Leo Prantner (Kreuzbandriss) fällt weiterhin aus.

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