Geislingen

Höhere Zuschüsse? Das Kloster in Binsdorf wird ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung

01.05.2019

Von Volker Schweizer

Höhere Zuschüsse? Das Kloster in Binsdorf wird ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung

© Volker Schweizer

Auf ihr Kloster sind die Binsdorfer stolz. Es soll jetzt als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung eingestuft werden.

Nicht nur den Bürgern des früheren Städtchens ist es ein großes Anliegen, dass das Wahrzeichen erhalten bleibt. Auch das Regierungspräsidium hat erkannt, welche Schätze das historische Gemäuer birgt.

Die Denkmalhüter aus Tübingen wollen deshalb das Kloster aufwerten und, wie zum Beispiel das Schloss in Geislingen, als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ einstufen. Im Ortschaftsrat wurde das Vorhaben begrüßt, winken dadurch doch eventuell höhere Zuschüsse für die im Jahr 2020 anstehende Sanierung.

Kein blinkender Kiosk in der Nachbarschaft

Bislang war das Kloster ein sogenanntes „einfaches Denkmal“. Die Höherstufung zieht nach sich, dass jede bauliche Veränderung der Behörde mitgeteilt werden muss. Laut Reinhard Eckert vom Umweltamt des Landratsamtes, der in der Sitzung am Montagabend anwesend war, wolle das Regierungspräsidium in der Zukunft verstärkt mitreden.

Geachtet werde auch darauf, dass die unmittelbare Nachbarschaft erhalten bleibe. Unter dem sogenannten Umgebungsschutz verstehe man zum Beispiel, dass auf dem Vorplatz kein „blinkender Kiosk“ aufgestellt werde dürfe.

Schwarze Dachziegel sind erlaubt

Auch sei es nicht möglich, den Häusern rund um das Anwesen einen auffälligen Anstrich – zum Beispiel in Pink – zu verpassen. Wie sieht es mit Dachgauben und schwarzen Dachziegeln aus?, wurde aus dem Gremium gefragt. „Das dürfte kein Problem sein“, so Eckert.

Zuschüsse aus Stiftungen

Reinhard Eckert betonte auch, dass „Kulturdenkmale von besonderer Bedeutung“ bei der Verteilung von öffentlichen Geldern einen höheren Stellenwert einnehmen. Auch sei es möglich, Zuschüsse aus Stiftungen zu bekommen.

Brigitte Wolpert, die in den Zuhörerreihen saß, erklärte, dass die Kirchengemeinde der Höherstufung ebenfalls positiv gegenüber stehe. Man hoffe natürlich auch auf mehr finanzielle Unterstützung.

Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf 9,3 Millionen Euro

Geld ist vonnöten, denn die Sanierung des 333 Jahre alten Dominikanerinnenklosters verschlingt nach einer im November vergangenen Jahres vorgestellten Kostenberechnung 9,3 Millionen Euro. Der größte Brocken sind die maroden Dach- und Deckenkonstruktionen.

Diesen Artikel teilen: