Handball

HBW Balingen-Weilstetten gegen Leipzig unter Zugzwang: Zwei Punkte müssen her!

28.03.2024

Von Marcus Arndt

HBW Balingen-Weilstetten gegen Leipzig unter Zugzwang: Zwei Punkte müssen her!

© imago images / Huebner

Nach großem Kampf kassierten die „Gallier“ (im Bild Daniel Ingason, rechts, gegen Fabian Wiede) in Berlin eine knappe Niederlage.

Der Druck auf das Balinger Bundesliga-Schlusslicht nimmt deutlich zu. Nach fünf Niederlagen in Folge muss das Team von Jens Bürkle am Samstagabend gegen die Körperkulturellen aus Leipzig (19 Uhr) in die Punkte kommen.

Es war ein Nord-Trip zum Vergessen für die „Gallier“: Erst bekam Jona Schoch in Hannover einen Ellenbogenschlag ins Gesicht und das Duell mit den Recken wurde dann auch klar verloren (Endstand: 26:35). In Berlin (34:35) sah sich das Schlusslicht mit strittigen Schiedsrichterentscheidungen konfrontiert. In der finalen Spielsequenz erarbeitete sich Welthandballer Mathias Gidsel Freiwurf um Freiwurf, um die Uhr runterzuspielen – und der tapfere Aufsteiger bekam nicht mehr die Chance auf den Ausgleich.

„Es war ein sehr guter Auftritt von uns – auch wenn es wieder nicht ganz gereicht hat“, bilanziert der Balinger Trainer, „uns hat nicht viel gefehlt, um die erste Mannschaft zu sein, die aus Berlin Punkte mitnimmt. . .“ Unumwunden räumt der erfahrene Übungsleiter ein: „Ich hätte mir in ein paar Situationen mehr Ausgewogenheit bei den Entscheidungen der Unparteiischen gewünscht. Was da schiedsrichtermäßig an Siebenmeterpfiffen gegen uns passiert ist (zehn für Berlin, Anm. d. Red.), hat einfach nicht gepasst. Es war aus meiner Sicht nicht korrekt. Trotzdem haben wir bis eine Minute vor Schluss die Chance auf einen Punkt bei den Füchsen – da müssen wir ein paar Dinge richtig gemacht haben.“

Leipzig enttäuscht gegen Eisenach

Die gilt es zu wiederholen, um den Bock umzustoßen. „Wir waren wieder nah dran“, blickt der 43-Jährige noch einmal kurz auf die Pleite im Füchse-Bau zurück – seit Mittwoch gilt der Fokus dem Tabellenachten aus Leipzig, der am Samstag in der SparkassenArena gastiert. Die Körperkulturellen verspielten vor Wochenfrist im Ost-Derby gegen Aufsteiger Eisenach eine Fünf-Tore-Führung und unterlagen knapp (29:31).

„Wir haben das Tempo rausgenommen, waren zu passiv für dieses aggressive Spiel“, kritisiert Runar Sigtryggsson. Der frühere Balinger Coach war überhaupt nicht einverstanden mit dem Auftritt der Messestädter: „Eisenach hat sein Spiel 60 Minuten durchgezogen, wir haben nachgelassen. Ich versuche sachlich zu sein, aber es brodelt in mir!“

Kristjansson gibt den Takt vor

Für Bürkle ein typischer Leipziger Auftritt in dieser Spielzeit. „Da fehlt die Konstanz – nicht nur gegen Eisenach, sondern über die gesamte Runde hinweg. Mal sind es Top-Ergebnisse und dann geht wieder ganz wenig bei ihnen“, hat der Sportwissenschaftler beobachtet, „trotzdem ist es eine richtig gute Mannschaft. Sie können aus der Abwehr heraus einen sehr gefährlichen Konter gehen, dazu kommt eine extreme Rückraumqualität.“

Taktgeber bei den Sachsen ist der Isländer Viggo Kristjansson (155 HBL-Tore), welcher mit Matej Klima (109) und Franz Semper (95) mächtig Druck aus der Distanz aufbaut.“ Seine Mannschaft müsse mutig verteidigen, fordert Bürkle, der um den Einsatz von Jona Schoch bangt. „Zu Wochenbeginn konnte er nicht einmal ohne Beschwerden joggen“, verrät der Balinger Kommandogeber, „wir müssen abwarten, ob es reicht.“

„Wir dürfen diese Chancen nicht auslassen“

Ob mit oder ohne den abwehraffinen Halblinken – die Schwaben brauchen gegen Leipzig wieder eine stabilere Defensive. „In den Begegnungen, wo wir den Gegner bei wenigen Toren gehalten haben, waren wir meist erfolgreich“, betont der ehemalige Erstliga-Kreisläufer. Dieser gesteht ein: „Wenn wir in der Liga bleiben wollen, kommen jetzt die Mannschaften, gegen die wir punkten müssen.“

Ein Selbstläufer werde es nicht, weiß Bürkle, „aber wir müssen jetzt da sein und liefern – wir dürfen diese Chancen nicht auslassen!“ Mit Blick auf die Tabelle sagt der künftige Stuttgarter: „Das Eisenach-Ergebnis hätte ich so nicht gebraucht. Aber es ist, wie es immer ist: Wir müssen es selbst regeln – sich auf andere Klubs zu verlassen, macht keinen Sinn.“

Diesen Artikel teilen: