Dotternhausen

Es gibt schon Anfragen: Dotternhausen will das Gewerbegebiet Großer Acker noch größer machen

05.03.2021

Von Daniel Seeburger

Es gibt schon Anfragen: Dotternhausen will das Gewerbegebiet Großer Acker noch größer machen

© Daniel Seeburger

Das Gewerbegebiet Großer Acker wird erweitert.

Noch nicht einmal im Flächenutzungsplan aufgeführt und doch schon so gut wie vergeben – Dotternhausen plant die Erweiterung des Gewerbegebiets Großer Acker, denn die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken ist groß.

Dotternhausens Bürgermeisterin Marion Maier wies schon in der jüngsten Sitzung der Verbandsversammlung darauf hin, dass die Nachfrage nach Bauplätzen im Gewerbegebiet Großer Acker sehr groß sei und die Gemeinde auf die neunte Änderung des Flächennutzungsplans sehnlichst warte.

Die gesamte Änderung des raumordnerischen Plans, der Grundlage für Bebauungspläne ist, betrifft insgesamt 15 Änderungen und wurde von Schömberg, Weilen und Ratshausen schon im Juli 2017 in Gang gesetzt. Auf Initiative von Dotternhausen, Dormettingen und Dautmergen hat die Verbandsversammlung Anfang vergangenen Jahres erneut einen Aufstellungsbeschluss gefasst.

Keine Gewerbeplätze mehr

Für die Gemeinde Dotternhausen steht dabei viel auf dem Spiel. Denn es gibt keine Gewerbebauplätze mehr im Großen Acker, die Nachfrage allerdings ist ungebrochen hoch. In den vergangenen Jahren siedelten sich dort unter anderem zwei Discounter, ein Drogeriemarkt, ein großes Autohaus und die EC Bioenergie GmbH, die unter anderem Holzpellets produziert, an.

Die starke Nachfrage nach Plätzen im Gewerbegebiet Großer Acker ist nachvollziehbar, liegen die Flächen doch direkt an der B 27. Das Gebiet soll nun um knapp zwölf Hektar ausgedehnt werden, das entspricht ungefähr einem Drittel der dort bereits bestehenden Gewerbeflächen. An dieser Stelle entsteht damit die größte aktuelle Gewerbegebietserweiterung im Oberen Schlichemtal. Sie wird sogar noch umfangreicher als die Maßnahmen im Industriegebiet Nord in Schömberg. Dort wird aktuell um 8,1 Hektar erweitert.

Neues Gewerbebauland ist unumgänglich

Die Gemeinde Dotternhausen verfüge über keine ausreichenden Flächen für die Ansiedlung von Gewerbetreibenden mehr, heißt es in der Begründung für die Ausweisung neuen Baulands. „Die Gemeinde erreicht regelmäßig eine Vielzahl von Anfragen, die derzeit leider nicht bedient werden können. Um für diese und auch zukünftige Anfragen Flächen zur Verfügung zu stellen, ist die Ausweisung eines neuen Gewerbegebiets erforderlich“, heißt es in den erklärenden Ausführungen des Ingenieurbüros Fritz und Grossmann.

Dotternhausens Bürgermeisterin Marion Maier bestätigt im Gespräch mit dem ZOLLERN-ALB-KURIER die zahlreichen Anfragen, die die Gemeinde regelmäßig erreichen. Baugrundstücke in der Größe zwischen 3000 und 8000 Quadratmetern würden angefragt. Man führe zwischenzeitlich eine Liste, die fast täglich länger werde.

Neue Gewerbeflächen werden schon wieder knapp

Dabei ist absehbar, dass die Gewerbeflächen schon jetzt wieder knapp werden, obwohl sie noch nicht einmal im Flächennutzungsplan planerisch verankert sind. Dabei weiß Marion Maier: „Es gibt immer noch Verschiebungen.“ Interessenten springen ab, neue Interessenten kommen dazu. Gerade auch in Anbetracht der Tatsache, dass es noch eine Weile dauern wird, bis sich der erste neue Gewerbebetrieb im Großen Acker ansiedeln kann.

Die Dotternhausener Bürgermeisterin geht davon aus, dass frühestens 2021 mit der Erschließung des Baugrunds begonnen werden kann. „Und diese Schätzung ist noch äußerst optimistisch“, führt Marion Maier aus. Vor 2022 kann sich auf den neuen Flächen definitiv kein neues Unternehmen ansiedeln.

Kaufverhandlungen laufen

Im Augenblick befinde sich die Gemeinde in Kaufverhandlungen, um in Besitz des Geländes zu kommen. 15 Euro pro Quadratmeter ist der Preis, den die Gemeinderäte festgelegt haben. Als nächstes sollen dann Ausgleichsflächen für naturschutzrechtliche Belange gefunden werden, die Dotternhausen zur Verfügung stellen muss.

Erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt

Denn das Gebiet, das jetzt ausgewiesen werden soll, ist nicht ganz unproblematisch im Hinblick auf den Naturschutz. „Durch die Entfernung der Vegetationsbestände und den damit verbundenen Lebensraumverlust ergeben sich erhebliche Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen“, heißt es im Umweltbericht.

Starke Beeinträchtigungen seien auch durch die Versiegelung natürlicher Böden zu erwarten. Das führe in Abhängigkeit zum Versiegelungsgrad zu großen Beeinträchtigungen beziehungsweise zum vollständigen Verlust aller Bodenfunktionen, heißt es in dem Bericht weiter.

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