Eingeholt von der Realität: SVU-Coach Neufeld sieht noch viele Baustellen
09.12.2019
© Moschkon
Zunächst akklimatisierte sich der SV Unterdigsheim gut in der neuen Spielklasse, doch dann wurden die Heubergerinnen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Die Frauen des SV Unterdigisheim starteten als Aufsteiger furios in die Landesliga-Saison, dann setzte es aber viele Rückschläge. Nach vier Niederlagen zum Jahresabschluss rangieren die Heubergerinnen auf dem Relegationsplatz. SVU-Coach Eugen Neufeld sprach mit unserem Redaktionsmitglied Daniel Drach über die Gründe.
Herr Neufeld, wie fällt Ihre Bilanz nach der ersten Halbserie aus?
Eugen Neufeld: Wir haben gut angefangen. Das halte ich aber für normal. Wir hatten eben noch die Aufstiegseuphorie als Meister, die uns getragen hat. Da muss man dann auch Punkte holen. Allerdings entspricht es auch meiner Erfahrung, dass einen dann irgendwann die Realtität einholt und die Gegner einen nicht mehr unterschätzen. Wir sind dann aber auch eingebrochen.
Was sind die Gründe für den Einbruch?
Wir hatten viele Verletzungsprobleme, zudem fehlt uns Qualität auf der Bank – das sind alles noch Jugendspielerinnen. Außerdem fehlt es uns an Zweikampfhärte und wir lassen zu viele Chancen liegen.
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Der Unterdigisheimer Trainer Eugen Neufeld ist überzeugt davon, dass sein Team die Klasse halten kann.
Zuletzt setzte es im Kellerduell gegen Albeck eine 0:6-Pleite...
Auch da fehlte uns die Robustheit. Zudem haben unsere Chancen wieder nicht genutzt, der Gegner hat dagegen aus dem Nichts getroffen. Das 0:1 war zum Beispiel eine verunglückte Flanke. Dann fehlt uns derzeit einfach das Selbstvertrauen. Gegen Topteams wie Lindau waren wir spielerisch auf Augenhöhe, haben aber trotzdem verloren, das setzt sich in den Köpfen fest. Dann verliert man auch gegen Gegner, die man eigentlich schlagen müsste.
Worin liegen die Unterschiede zwischen der Regionen- und der Landesliga?
Ehrlich gesagt bin ich enttäuschtvon der spielerischen Qualität. Klar gibt es eine höhere Anzahl an qualitativ besseren Spielerinnen, aber es geht hauptsächlich über den Kampf. Lindau hat zum Beispiel nicht viel angeboten. Wenn wir da ein bisschen abgezockter sind, können wir 3:0 führen. Nur wenige Teams spielen guten Fußball – das ist schade.
Woran gilt es in der Wintervorbereitung zu arbeiten, damit der Klassenerhalt gelingt?
Wir müssen den Kopf freibekommen, Selbstvertrauen tanken und konditionell wieder zulegen. An den Abschlüssen arbeiten wir natürlich auch, zudem müssen wir die Zweikämpfe annehmen – da müssen alle Spielerinnen schnell zulegen. Wenn das klappt, bin ich überzeugt davon, dass wir die Klasse halten werden.
