Boxen

Ein nächster Schritt: Alexander und Rudolf Hoffmann steigen in Tübingen in den Ring

07.10.2022

Von Marcus Arndt

Ein nächster Schritt: Alexander und Rudolf Hoffmann steigen in Tübingen in den Ring

© imago images/kolbert-press

Rudolf Hoffmann steigt in Tübingen in den Ring – genau wie sein Bruder.

In Tübingen steigen die Hoffmann Twins am Samstagabend wieder in den Ring. Beide starten im Halbweltergewicht – kämpfen aber nicht gegeneinander.

Gemeinsam gehen die Rosenfelder Profiboxer ihren Weg. Während Alexander Hoffmann bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr fightet, kehrt Zwillingsbruder Rudolf nach einer sehr langen Wettkampfpause in den Ring zurück.

Ganz bewusst hatten sich die Hoffmann Twins nach ihren Erfolgen bei den deutschen und internationalen deutschen Meisterschaften 2021 für eine längere Wettkampfpause entschieden, arbeiten in den vergangenen Monaten akribisch am nächsten Karriereschritt, der in diesem Jahr folgen soll. Gerne hätte Rudolf Hoffmann früher gekämpft, aber es fand sich kein adäquater Gegner.

Kurzer Auftritt im Juni

Auch Alexander Hoffmann ist nur bedingt zufrieden mit seinem ersten Auftritt in diesem Jahr. Im Juni knockte er in Kempten Mate Eszenyi in der ersten Runde aus. Nach einem Leberhaken ging der Ungar auf die Bretter – gerade einmal 29 Sekunden dauerte die Auseinandersetzung zwischen den Seilen.

Es war der sechste Sieg im sechsten Kampf für den 27-Jährigen. Dieser räumt unumwunden ein: „Ich hätte mir schon einen stärkeren Gegner gewünscht, damit es nicht so schnell vorbei ist.“ Andererseits, sinniert der ambitionierte Athlet aus dem Schwenninger Olympic Gym, „habe ich im Sparring intensiv den linken Leberhaken trainiert und konnte diesen dann auch umsetzen. Der war perfekt platziert auf den K. o.-Punkt.“

Klare Vorstellung

Am Samstagabend trifft Alexander Hoffmann in der Tübinger Herman-Hepper-Halle auf Giorgi Gviniashvili. „Die Anfrage kam überraschend“, verrät er, „ich habe sehr spontan zugesagt. Für sechs Runden bin ich immer bereit.“ Dafür wechselt er ins Halbweltergewicht, „in zwei Wochen hätte ich kein Gewicht machen können.“ Ein Aufbaukampf für den Rosenfelder – nicht mehr, aber auch nicht weniger, schließlich hat der Georgier eine längere Reichweite als Alexander Hoffmann, boxt meist aus der Rück- und Seitwärtsbewegung.

Trotzdem wolle er den Kampf dominieren, hebt der amtierende internationale deutsche Meister hervor, „ich muss solche Gegner schlagen, um mich im Ranking zu verbessern.“ Der 31-Jährige bringt – anders als Eszenyi – mehr Erfahrung mit, hat allerdings 20 seiner 31 Kämpfe verloren. „Das heißt nichts“, betont Alexander Hoffmann, „das ist ein harter, sehr routinierter Gegner. Für mich wird es wichtig sein, dass ich die ersten Runde nicht verpenne, damit ich nicht unter Druck komme.“

„Wir wollen unsere Serie ausbauen“

Auch Rudolf Hoffmann steigt gegen einen Georgier in den Ring. Achiko Odikadze ist zwar erst 23 Jahre alt, hat aber 46 Profikämpfe (23 Siege/21 Niederlagen/2 Unentschieden) absolviert. Gegen den Rechtsausleger, welcher den Clinch sucht, möchte der Familienvater „nicht zu viele Hände schießen, sondern ruhig und souverän auftreten“. Auch er sieht seinen Auftritt in Tübingen als Aufbaukampf für kommende Aufgaben. Unterschätzen wird Rudolf Hoffmann seinen Kontrahenten nicht: „Es ist eine herausfordernde, aber machbare Aufgabe. Nach der langen Pause freue ich mich auf diese.“

Vor Wochenfrist haben die Hoffmann Twins ein finales Sparring in Augsburg absolviert. „Das ist richtig gelaufen“, erzählen die Zwillinge. Wichtig für Rudolf Hoffmann: „Mein Sparringsgegner hat auch aus der Rechtsauslage geboxt.“ Zehn Runden hat er absolviert – morgens sechs, am Nachmittag noch einmal vier. Auch Alexander Hoffmann stimmte sich auf den Kampf in Tübingen ein. „Wir wollen unsere Serie ausbauen“, heben die Twins hervor, „auf dem Weg in die Weltspitze zählen nur Siege.“

Diesen Artikel teilen: