Balingen

Ein Leben für den Handball und das Ehrenamt: Ludwig „Lade“ Rehmann aus Balingen ist gestorben

23.05.2022

Von Jelena Marjanov

Ein Leben für den Handball und das Ehrenamt: Ludwig „Lade“ Rehmann aus Balingen ist gestorben

© HBW Balingen-Weilstetten

Ludwig „Lade“ Rehmann verstarb nach langer schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren.

Nach langer schwerer Krankheit verstarb Ludwig „Lade“ Rehmann am 18. Mai im Alter von 70 Jahren. Er war ein Urgestein der HBW-Familie und fester Bestandteil des ehrenamtlichen Helfer-Teams. Seine sportliche Laufbahn begann er in der Handballabteilung der TSG Balingen, ehe er zum TV Weilstetten wechselte. Für den ZOLLERN-ALB-KURIER war er fast 30 Jahre lang als freier Mitarbeiter in der Sportredaktion tätig. Ein Nachruf.

Der Balinger wurde am 1. November 1951 geboren. Bei der Firma Bizerba absolvierte er eine Ausbildung zum Feinmechaniker. Sein Berufsleben wurde geprägt durch die Firma Roth in Weilstetten, danach war er bis ins Rentenalter bei der Stadt Balingen beschäftigt. Privat durfte er sich über seine beiden Töchter sowie ein Enkelkind freuen. Von September 1991 bis Juni 2019 war er als freier Mitarbeiter in der Sportredaktion des ZOLLERN-ALB-KURIER beschäftigt. Seine große Leidenschaft war der Handball und das damit verbundene Ehrenamt.

Mehr als nur Torwart und Trainer

Ludwig Rehmann begann seine sportliche Laufbahn damals bei der Handballabteilung der TSG Balingen. Später wechselte er zum TV Weilstetten. „Er war ein sehr guter Torwart“, bestätigt sein langjähriger Sportsfreund Dieter Jenter. Von 1973 bis 1984 spielte er aktiv beim TVW und schaffte mit seinem Team unter anderem den Aufstieg in die Regionalliga Süd. Außerdem war er als Handball-Schiedsrichter bis zur Regionalliga tätig und trainierte 12 Jahre lang die TVW-Frauenmannschaft. Er war Träger der Goldenen Ehrennadel des Handballverbands Württemberg und wurde 1993 von der Stadt Balingen für besondere Verdienste um den Sport geehrt.

In der Längenfeldhalle sorgte er als Bewirtungsleiter für das leibliche Wohl der Zuschauer. „Das war seine Aufgabe, sein Leben und seine Leidenschaft“, erzählt Wolfgang Strobel, Geschäftsführer des HBW Balingen-Weilstetten, der selbst einst beim TVW spielte.

Ein Leben für den Handball und das Ehrenamt: Ludwig „Lade“ Rehmann aus Balingen ist gestorben

© TV Weilstetten

1983 wurde Ludwig Rehmann mit seinem Team Württembergischer Pokalsieger (Archivfoto).

Ludwig Rehmann erlebte die Gründung des HBW Balingen-Weilstetten im Jahr 2002 sowie den Aufstieg im Jahr 2006 mit und war von Anfang an Teil des ehrenamtlichen Teams. Seine Position: das Catering. Zum Schluss hatte er ein Team von 20 Personen um sich. Etwa 18-mal im Jahr verköstigte er die 2000 bis 2500 Bundesligazuschauer in der Sparkassen-Arena. „Seine Leistung war herausragend“, so Strobel. Rehmann habe die Arbeit in der Arena oftmals so gelegt, dass er die Trainingseinheiten in der Halle mitverfolgen konnte. Die Bewirtung bei den Spielen der zweiten Mannschaft übernahm er ebenfalls. „Ich würde fast sagen, die Küche war sein erstes Zuhause“, meint Strobel.

Ludwig „Lade“ Rehmann habe maßgeblich zum familiären Flair in der Halle beigetragen. Strobel selbst habe der Tod des HBW-Urgesteins menschlich sehr mitgenommen. „Wir werden es nicht schaffen, einen Ersatz für ihn zu finden – weder in dem Volumen noch in der Intensität.“ Vom Krankenbett aus habe er sich bis zum letzten Tag um das Catering gekümmert. Am Mittwoch, 18. Mai, verstarb Ludwig „Lade“ Rehmann nach langer schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren. „Das ist ein großer Verlust für die HBW-Familie“, betont Strobel.

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