FUSSBALL

Die TSG Balingen erwartet die Kickers Offenbach zum letzten Regionalliga-Spiel des Jahres

20.12.2020

Von Marcel Schlegel

Die TSG Balingen erwartet die Kickers Offenbach zum letzten Regionalliga-Spiel des Jahres

© Sören Herl

Jonas Vogler von der TSG Balingen (rechts) ist gegen Offenbach gelbgesperrt.

Im letzten Spiel des Jahres kämpfen die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen am Dienstag daheim gegen die Kickers Offenbach. Und irgendwie auch gegen ihre Pechsträhne.

Im Laufe einer Saison, so heißt es, würden sich Glück und Pech die Waage halten. Zwar hat die TSG Balingen erst 14 von 42 Spielen absolviert, reichlich Glücksserien und Pechsträhnen darf das Schicksal also noch unter den 22 Teams verteilen. Und ja, vielen erscheint die Saison noch so lange, dass sie daran zweifeln, ob diese angesichts der fragilen Infektionslage überhaupt zu Ende gespielt werden kann. Oder wie schon die vergangenen aufgrund der Pandemie vorzeitig abgebrochen werden muss.

Schicksal dürfte sich aus TSG-Sicht gerne wenden

Doch dessen ungeachtet: Ginge es nach Trainer Martin Braun, dürfte die TSG im Heim-Geisterspiel gegen die Kickers Offenbach (Dienstag, ab 19 Uhr im ZAK-Liveticker) nun auch gerne mal wieder Glück haben. So richtig Dusel am besten. Braun hätte nichts dagegen. Und übel nehmen kann man ihm das auch nicht.

Die TSG Balingen nämlich hatte im Dezember vor allem eins: Pech. Pech, dass die Saison trotz widriger gesellschaftlicher Umstände und ungünstiger finanzieller Vorzeichen mit Geisterspielen fortgesetzt wurde; mehr Verletzungspech als einem lieb sein kann; und vor allem auch Pech auf dem Rasen. Letzten Samstag zum Beispiel beim 0:1 gegen den Regionalliga-Dritten FSV Frankfurt, da kassierte die TSG einen Foulelfmeter, vor dem der Schiedsrichter eine Fifty-Fifty-Entscheidung zu treffen hatte. Zu allem Überfluss war der fragwürdigen Szene auch noch ein Handspiel der Gäste vorausgegangen (im Video bei Sekunde 35).

Dejavue gegen Frankfurt

Dem Balinger Coach dürfte das alles irgendwie bekannt vorgekommen sein. Beim TuS RW Koblenz, wo die Schwaben das erste ihrer vier Dezember-Spiele nach dem November-Lockdown mit 2:3 verloren haben, fing sich der Kreisstadtklub erst ein Abseitstor, dann einen Treffer in der Schlussminute ein und hätte in der Nachspielzeit wohl zurecht gern einen Strafstoß gehabt. In beiden Spielen waren die Balinger nicht schwächer als der Gegner – gegen Frankfurt vielmehr einen Tick besser.

Adrian Müller im Interview vor dem OFC-Spiel.

Was Braun vor dem Heimspiel gegen den Tabellenvierten aus Offenbach, dem letzten vor der kurzen Winterpause (weiter geht's am 9. Januar beim VfB Stuttgart 2), zu dem weiterhin keine Zusehenden zugelassen sind, dennoch optimistisch stimmt: dass seine Elf aller Widrigkeiten zum Trotze im Dezember gute Spiele zeigte, nicht aufgab, nicht über der Verletztenliste oder dem vielen „Was-wäre-wenn“ zu verzweifeln begann, sondern „willensstark“ und „diszipliniert“ blieb – so die Wahrnehmung des Balinger Trainers, dessen Mannschaft auf Rang elf abgerutscht ist.

Jonas Vogler ist gelbgesperrt

Braun jedenfalls muss im Nachholspiel gegen den OFC schon wieder improvisieren. Die Viererkette, in die zuletzt erstmals Luca Kölsch gerutscht war und der Braun am Samstag eine tadellose Leistung attestierte, muss erneut umgebaut werden. Nach den Ausfällen der Stammspieler Guarino, Wöhrle und Eisele, sowie teils von Kurth (Frankfurt) und Kapitän Schmitz (Koblenz) muss der 52-Jährige nun auch auf Innenverteidiger Jonas Vogler verzichten, dem wohl besten Zweikämpfer im Team. Vogler kassierte gegen die Bornheimer die fünfte gelbe Karte und ist gegen den OFC gesperrt – ein ungeliebtes Geschenk zum 24. Geburtstag. Weiter verletzt sind Konz, Fritschi, Dierberger, Gaiser und Schiffel.

So kommt die TSG mit den Corona-Maßnahmen zurecht.

Braun nun gibt sich kämpferisch vor dem Offenbach-Spiel, das im Oktober wegen eines Coronafalls in der Balinger Mannschaft ausgefallen war und welches der OFC vor Gericht für sich hatte entscheiden wollen. „Natürlich ärgert es mich, dass wir zuletzt doch Pech hatten“, sagt der frühere Bundesliga-Spieler. „Aber die Mannschaft hat einen großen Willen und den werden wir gegen Offenbach auch brauchen.“

Der OFC, der am Samstag überraschend mit 0:2 dem VfR Aalen unterlag, stellt mit neun Gegentoren die beste Defensive und für Braun eines der besten Teams der Liga. „Wir wollen auch dieses Spiel gewinnen. Dazu werden wir ein sehr gutes Spiel machen müssen und etwas Glück brauchen.“ Oder wenigstens kein Pech.

Das sagt OFC-Coach Angelo Barletta
„Das war eine ärgerliche Situation damals, als wir nach Balingen gefahren waren und die Partie dann wegen eines Coronafalls ausfiel. Aber das ist vergessen. Wir wollen bei der TSG Balingen nun an unsere Leistungsgrenze gehen. Dort wird einiges auf uns zukommen. In Balingen werden wir auf einen heimstarken, kompakt stehenden und strukturierten Gegner treffen, der auf Konter gehen wird. Und wir sind nach der 0:2-Niederlage gegen den VfR Aalen natürlich angesäuert.“

Die Pressekonferenz der Kickers gibt es hier im Video zum Nachschauen. ZAK-Online-Redakteur Benno Haile tickert am Dienstag wie gewohnt aus dem Stadion. Die TSG Balingen streamt jedes Geister-Heimspiel live im Internet.

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