Meßstetten

Der Forst sorgt am Lochenstein für Klimaschutz und Wohlergehen der Gäste

09.06.2021

Von Gudrun Stoll

Der Forst sorgt am Lochenstein für Klimaschutz und Wohlergehen der Gäste

© Forst BW

Der Parkplatz Lochstein sieht nach der Sanierung mit gut aufgschütteltem Schotterbett aus wie neu.

Der Parkplatz Lochenstein zwischen Hausen am Tann und Tieringen ist ein beliebter Startpunkt für Wandertouren. Forst BW hat ihn grundlegend saniert.

Es gibt den Staatswald, den Privatwald und kommunale Wälder. Wanderer sehen den Wegen und Bäumen in der Regel nicht an, wem sie gehören. Sie genießen die schöne Natur. Ein Spaziergang am Lochenstein ist Labsal für die Seele.

Der Blick schweift über Wiesen, Wälder und Felsen, gute Luft und die wohltuende Ruhe verdrängen Sorgen und Stress. Bei gutem Wetter reicht die Sicht von den Aussichtspunkten bis zum Stuttgarter Fernsehturm und in den Nordschwarzwald. Durch die alpine Lage kann man entlang den Wanderrouten sogar einige alpine Blüten entdecken.

Ein solches Revier macht glücklich

Ein solches Revier muss einen Förster glücklich machen - tut es auch. Christoph Hofele ist die Begeisterung für diesen schönen Flecken Erde anzumerken, für den er gerne Verantwortung trägt. Was viele Besucher nicht wissen: Der Parkplatz gehört samt dem Wald um den Lochenstein dem Land Baden-Württemberg.

Zuständig für Bewirtschaftung, Holzernte, Naturschutz, Artenschutz und die Erholungsfunktion ist Forst BW.

Unternehmen des Landes

Die Anstalt des öffentlichen Rechts ist seit der Forstreform 2020 zuständig für den Landeswald. Neben der Unternehmenszentrale in Bebenhausen gibt es landesweit 21 Forstbezirke. Die Staatswälder im Bereich der Landkreise Konstanz, Tuttlingen, Rottweil und Zollernalb sowie einige kleinere Distrikte ganz im Osten des Schwarzwaldbaarkreises werden durch den Forstbezirk Baar-Hegau betreut, der seinen Sitz im Sanetta-Gebäude in Meßstetten hat. Angedacht ist mittelfristig der Umzug ins Dienstleistungszentrum, das im ehemaligen StoV-Gebäude auf dem Geißbühl entsteht. Dort will der Landkreis Zollernalb auch seine eigene Forstverwaltung unterbringen.

Projekt aus der praktischen Arbeit

Beim Pressetreffen auf dem Parkplatz standen weder Forstreform noch die politische Dimension der Ansiedlung im Mittelpunkt. Revierförster Christoph Hofele und Pressereferentin Katrin Grimm wollten vielmehr ein Projekt aus der praktischen Arbeit vorstellen. Der Parkplatz am Lochenstein ist ein beliebter Startpunkt für Wandertouren. Bis zu 500 Parkplätze stehen zur Verfügung. Und die sind an Feiertagen und schönen Wochenenden auch voll belegt.

250 Tonnen Schotter als Frischzellenkur

Viele Besucher kommen aus der Umgebung, andere reisen aus dem Stuttgarter oder dem Heilbronner Raum an. Über die Jahre ist der Parkplatz durch die hohe Beanspruchung sanierungsbedürftig geworden. Teilweise übernachten auch Kapitäne der Landstraße mit ihren schweren Fahrzeugen auf dem Gelände. Väterchen Frost hat auch dazu beigetragen, dass die ebene Fläche nach der Winterpause nicht mehr überall ganz so eben verläuft.

Der Forst sorgt am Lochenstein für Klimaschutz und Wohlergehen der Gäste

© Gudrun Stoll

Revierförster Christoph Hofele ganz in seinem Element.

Ende Mai 2021 hat Forst BW den Parkplatz daher sanieren lassen. Verwendet wurden dabei Gesteinsarten, die auch am Lochenstein vorkommen, informieren Christoph Hofele und Katrin Grimm. Auch an die Hitze haben die Förster gedacht: An heißen Tagen kann es auch am Albtrauf zu Temperaturen von über 30 Grad kommen. Daher wurden entlang der Parkreihen Bäume als Schattenspender gepflanzt. Klimaresistente, einheimische Baumarten wurden dazu ausgewählt. „Jetzt können auch die Wanderer eine lange Durststrecke besser durchstehen“, merkt Hofele schmunzelnd an. Die Sanierungsarbeiten erfolgten innerhalb eines Tages. Die beauftragte Firma Stotz aus Lautlingen hat dabei 250 Tonnen Schotter verarbeitet.

Die Wunderwaffe Elsbeere

Entlang der Baumallee am Gemeindeverbindungsweg nach Hausen am Tann mussten außerdem drei kranke Eschen gefällt werden. Die Allee wurde um junge Elsbeeren ergänzt, die von einem hölzernen Mantel umgeben sind, damit die Schafe die Rinde nicht anknabbern können.

Der Forst sorgt am Lochenstein für Klimaschutz und Wohlergehen der Gäste

© Gudrun Stoll

Katrin Grimm informiert über die „Wunderwaffe“ Elsbeere.

Die Elsbeere sei eine seltene heimische Baumart, informiert Katrin Grimm, die auch Expertin für Waldpädagogik ist. Sie zählt die Vorzüge auf: Die Elsbeere gilt als eines der härtesten Hölzer in Europa und ist zudem sehr wertvoll. Der sommergrüne Laubbaum wächst gerne an südlich exponierten Hängen, ist an trockenes , warmes Klima angepasst. Der Baum gilt als ein Hoffnungsträger im Klimawandel, hat eine herzförmige, standfeste Wurzel, ist überdies eine wertvolle Bienenweide und trägt sehr gesunde Früchte. Die Erweiterung der Baumallee soll im kommenden Jahr fortgeführt werden. Das Investitionsvolumen für die Maßnahmen liegt bei knapp 10.000 Euro.

Kurzer Steckbrief für großen Betrieb

Forst Baden-Württemberg trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324 000 Hektar Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs. Die Anstalt des öffentlichen Rechts beschäftigt landesweit rund 1800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zielsetzung ist ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten.

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