Handball

Das erste „Endspiel“: HBW Balingen-Weilstetten erwartet im Kellerduell den Bergischen HC

17.04.2024

Von Marcus Arndt

Das erste „Endspiel“: HBW Balingen-Weilstetten erwartet im Kellerduell den Bergischen HC

© Eibner-Pressefoto / Augst

Nach der bitteren Niederlage in Gummersbach wollen die „Gallier“ (im Bild Elias Fügel) im Kellerduell gegen den BHC den Bock umstoßen.

Es ist das erste von sechs „Endspielen“ für die akut abstiegsbedrohten „Gallier“. Im Kellerduell der Handball-Bundesliga gegen den Vorletzten aus dem Bergischen Land zählt für den Kreisstadt-Klub am Freitagabend nur ein Sieg (19 Uhr).

Die Luft ist dünn, extrem dünn! Schon satte sieben Punkte Rückstand haben die Schwaben vor der finalen Saisonphase auf die Nichtabstiegsplätze. „Das ist schon extrem viel“, sagt Jens Bürkle mit Blick auf das Tableau, „aber wir machen weiter. . .“

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Was bleibt dem Schlusslicht, welches nach sieben Niederlagen in Serie wieder deutlich zurückgefallen ist, auch anderes übrig. Die Final-Four-Pause nutzte der HBW-Coach, um dosiert nachzujustieren. Im Athletikbereich haben die „Gallier“ intensiv gearbeitet, am Defensiv- und Konterverhalten gefeilt. Zu Wochenbeginn trainierte der Aufsteiger en gros individuell, „setzte aber auch in der Kleingruppe Abwehr einen Schwerpunkt“, verrät der 43-Jährige.

Gegner mit Qualität

Seit Dienstag gilt der Fokus dem BHC, der ähnlich wie der Zweitliga-Meister von 2023 seit Wochen ohne zählbaren Erfolg ist (0:22 Punkte, Anm. d. Red.). Die Westdeutschen – ambitioniert in die Runde gestartet –, bringen ihr Potenzial nicht auf die Platte. Pleiten, Pech und Pannen sind seit dem 33:28-Heimerfolg im Dezember 2023 der Wegbegleiter der Klingenstädter. Die Folge: Am Dienstag trennte sich der BHC von Trainer Jamal Naji, bis Saisonende übernehmen die Assistenztrainer Arnor Thor Gunnarsson und Markus Pütz, sowie Sportkoordinator Fabian Gutbrod.

„Trotzdem eine gute Mannschaft“, findet Bürkle, „die Qualität besitzt. Sie haben eine ganze Reihe guter Individualisten.“ Nicht nur diese gilt es im Kellerduell in der SparkassenArena zu stoppen. „Ihr Spielweise ist sehr rückraumlastig und hat einen hohen Kreisläufer-Bezug“, analysiert der Balinger Trainer. Dieser führt weiter aus: „Wenn sie es schaffen, in diesen beiden Bereichen gute Quoten hinzukriegen, sind sie gefährlich. Aber das gilt es einzuschränken. Wir müssen den Rückraum entsprechend in den Griff kriegen. Das wird der entscheidende Schlüssel sein.“

Bester Angreifer der Bergischen ist Frederik Ladefoged (103 HBL-Saisontore). Neben der dänischen Kante am Kreis überzeugen Linksaußen Noah Beyer (95) und Lukas Stutzke (83). Der abwehraffine Halblinke ging in Krisenzeiten immer wieder voran, bekam aber zu wenig Unterstützung von seinen Rückraumkollegen. Ein echter Leader fehlt dem BHC in dieser Runde – weder Regisseur Linus Arnesson noch der Tscheche Tomas Babak füllen diese Rolle aus. „Sie sind nichtsdestotrotz sehr gut aufgestellt“, warnt Bürkle, „aber wird sind in vielen Dingen auf Augenhöhe mit ihnen.“

Bürkle fordert Punkte

Entscheidend für den künftigen Stuttgarter: „Von Beginn an müssen wir schauen, dass wir unsere Abwehr in den Griff kriegen. Das ist, glaube ich, auch möglich. Ein paar bestimmte Dinge müssen und können wir akzeptieren.“ Wichtig werde sein, prognostiziert Bürkle, „dass wir von hinten raus Tempo reinkriegen, Mut haben und mit voller Überzeugung Handball spielen. Wir haben in der Hinrunde beim BHC gewonnen, wir wollen jetzt auch das Heimspiel gewinnen.“ Die Chancen seien gut, erklärt der erfahrene Übungsleiter, „wir spielen gerade nicht schlecht.“ Allein die Ergebnisse fehlen – und so droht den Schwaben der direkte Wiederabstieg. „Wir wollen die Punkte in Balingen behalten“, sagt der ehemalige Erstliga-Kreisläufer, „das ist die Herangehensweise.“

Gut für das Schlusslicht, dass Jona Schoch und Patrick Volz gegen die Westdeutschen vor ihrem Comeback stehen. „Ich hoffe – mit Ausnahme von Leo Prantner – auf Vollständigkeit“, so Bürkle weiter, „Patrick hat die vergangene Trainingswoche gut verkraftet, auch Jona hat die Gehirnerschütterung überstanden.“

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