Balingen

Bewerbung eingereicht: Balinger Ordnungsamtsleiter will Sulzer Bürgermeister werden

21.09.2022

von Cristina Priotto

Bewerbung eingereicht: Balinger Ordnungsamtsleiter will Sulzer Bürgermeister werden

© Privat

Jens Keucher will Bürgermeister in Sulz am Neckar werden.

Jens Keucher, derzeit Leiter des Amts für öffentliche Ordnung und Bürgerservice bei der Stadt Balingen, hat am Dienstag seine Bewerbung für die Bürgermeisterwahl im Rathaus in Sulz am Neckar eingereicht.

Die Kandidatenauswahl für die Bürgermeisterwahl in Sulz am 6. November wächst: Als Dritter hat Jens Keucher am Dienstagnachmittag eine Bewerbung im Rathaus eingereicht.

„Mit dem Gedanken trage ich mich schon relativ lange“, erzählt der parteilose 42-Jährige im Gespräch mit der Neckar-Chronik. Der Diplom-Verwaltungswirt wartete nur auf die „richtige Gemeinde“ – und die Gelegenheit ergab sich, als Amtsinhaber Gerd Hieber im März mitteilte, 2023 nicht mehr für eine vierte Amtszeit anzutreten.

„Die wirklich richtige Gemeinde war für mich schon immer meine Heimatstadt Sulz“, betont Keucher seine Verbundenheit. Mit Anfang 40 fühlt der zweifache Vater sich im besten Alter und fachlich erfahren genug, um nach diversen Stationen in der Verwaltung bei den Landratsämtern in Freudenstadt und Tuttlingen sowie im Balinger Rathaus eine neue Herausforderung zu suchen.

„Kommunalpolitik interessiert mich“

Wichtig ist Jens Keucher der Rückhalt des Gemeinderats, weshalb der Interessent für das Amt des Bürgermeisters sich im April und Mai mit allen fünf Fraktionen und Gruppierungen des Sulzer Gremiums austauschte. „Kommunalpolitik interessiert mich“, erklärt der 42-Jährige. 2009 kandidierte der Parteilose für die FWV, verpasste mit 1157 Stimmen aber knapp den Einzug in den Sulzer Gemeinderat. Die Sitzungen verfolgte Keucher seither sporadisch, in den nächsten Wochen möchte Jens Keucher aber möglichst alle Zusammenkünfte besuchen.

Die Familie stehe hinter der Bewerbung, versichert Keucher, der mit Eltern, Ehefrau Nadja und den zwei Kindern in den vergangenen Wochen oft über die beabsichtigte Kandidatur sprach.

Gelebte Bürgernähe als Credo

Das wichtigste Credo des Bürgermeisterkandidaten lautet „gelebte Bürgernähe“, weshalb der Sulzer betont: „Man soll mich in der Stadt auch außerhalb offizieller Termine wahrnehmen, wenn ich hier einkaufe und Hobbys pflege.“ Zwar ist Keuchers oberste Prämisse: „Ich möchte für die Leute da sein und mitkriegen, was geht“, doch jedes Fest besuchen müsse ein Bürgermeister nicht, obwohl dies „ein 24-Stunden-Job“ ist, findet der Familienvater.

In einer Flächenstadt wie Sulz mit neun Stadtteilen würde Jens Keucher im Falle einer Wahl verstärkt die Ortsvorsteher für repräsentative Aufgaben einbinden. Mit jedem ist eine Begehung geplant. Und: Bewusst ist sich der Bewerber, dass es eine Herausforderung darstellt, die Kernstadt und neun Teilorte unter einen Hut zu bekommen.

Viele Handlungsfelder

Wirtschaftsförderung ist Chefsache und somit beim Bürgermeister angesiedelt sein, ist Keucher überzeugt. Denn neue Firmen seien in Sulz notwendig. Zwar möchte der Diplom-Verwaltungswirt „nicht alles auf den Kopf stellen, aber auch nicht alles 1:1 übernehmen“, sondern im Sulzer Rathaus so manche Zuständigkeiten neu ordnen. Dringend in den Griff bekommen müsse man auch das Thema Leerstände. Als Vater eines Drittklässlers und einer Sechstklässlerin ist Jens Keucher auch der Erhalt des Schulstandorts Sulz ein Anliegen.

Neben Jens Keucher haben sich bisher Samuel Speitelsbach und Rene Hund beworben. Der Bewerbungsschluss ist am 11. Oktober. Die Bürgermeisterwahl findet am 6. November statt.

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