Hechingen

Beifall im Gemeinderat: Hechingen holt Kita-Neubau von der langen Bank

24.04.2024

Von Michael Würz

Beifall im Gemeinderat: Hechingen holt Kita-Neubau von der langen Bank

© Olga Haug

Nicht mehr zeitgemäß: Das Kindergarten-Gebäude in Stetten.

Dorothee Müllges, Erste Beigeordnete der Stadt, wartete in der Sitzung des Hechinger Gemeinderats am Dienstagabend mit einer echten Überraschung auf: Die Stadtverwaltung zieht die Planung für den Neubau des Kindergartens in Stetten nun doch vor, reagiert damit auf die Anträge von CDU, SPD und Bunter Liste in den Haushaltsberatungen.

Nicht nur Straßen sanieren, auch an die Kinder denken: So ließe sich die Formel zusammenfassen, die CDU, SPD und Bunte Liste im Hechinger Gemeinderat nachdrücklich in die Haushaltsberatungen eingebracht hatten. Zwar wartet man in Hechingen bekanntlich händeringend auf die Sanierung etwa der Zollernstraße (die als eine der schlimmsten Holperpisten der Stadt gilt) – dass die Stadtverwaltung zugleich jedoch die Planungen für den Kindergarten-Neubau in Stetten hinten anstellen wollte, war nicht auf Begeisterung gestoßen.

+++ Jetzt kostenlos abonnieren: der ZAK-Whatsapp-Kanal +++

Die Verantwortlichen der Stadt jedoch hatten ganz deutlich gemacht: Es geht längst nicht nur ums Geld, auch personell sei das Projekt im Bauamt vorerst nicht zu stemmen. Bürgermeister Philipp Hahn hatte dies in den Beratungen als „besonders schmerzlich“ bezeichnet.

Überraschende Wende am Dienstagabend

Und so wartete Dorothee Müllges, Erste Beigeordnete der Stadt, in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend mit einer echten Überraschung auf. Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“, die Sitzung war schon beinahe am Ende angelangt, verkündete Müllges: Es geht nun doch. Noch in diesem Jahr sollen die Planungen für den Neubau beginnen. Müllges: „Wir wollen so schnell wie möglich starten.“ Dafür habe man im Stadtplanungsamt Personal und Projekte „umgeschichtet“ – was ihr in der Sitzung fraktionsübergreifenden Beifall einbrachte.

Neubau soll auch Standort der Grundschule sichern

Denn in den diesjährigen Haushaltsberatungen hatten die Fraktionen auch betont: Der Neubau sei nicht nur notwendig, weil die Kita gegenwärtig nicht mehr den Standards entspreche. Mit dem Neubau werde vielmehr auch der Standort der Grundschule gesichert, die nur dann erweitert werden kann, wenn das bisherige Kita-Gebäude frei wird. Die Kritik, genau dies nicht zu priorisieren, wollte man im Rathaus offenbar nicht auf sich sitzen lassen – und den Anträgen von CDU, SPD und Bunter Liste nun doch noch entgegenkommen. Auch wenn der Gemeinderat in den Haushaltsberatungen ob der prekären Personalsituation bereits zähneknirschend zugestimmt hatte, das wichtige Projekt doch hinten anzustellen.

Diesen Artikel teilen: