Während die Balinger in der Vorwoche bereits erfolgreich gegen Steinbach Haiger nachgeholt hatten, war es für die Stuttgarter das erste Pflichtspiel des neuen Jahres. Und zu Beginn befanden sich einige VfB-Spieler wohl noch im Winterschlaf. 50 Sekunden waren gespielt, da kam Pedro Almeida Morais auf links frei durch, doch sein Linksschuss war letztlich kein Problem für Dennis Seimen im Tor des Bundesliga-Unterbaus. Balingen drückte weiter – und in der vierten Minute war es soweit. Der VfB bekam den Ball im eigenen Strafraum nicht geklärt, das Spielgerät fiel Almeida Morais vor die Füße, der mit einem satten Rechtsschuss das 1:0 markierte. In der Folge kamen die Stuttgarter besser in die Partie. Balingen stand nun sehr tief, der VfB fand kein Durchkommen.

Seegers 30-Meter-Sprint

Die nächste Torchance ging somit wieder auf das Konto der TSG. Eine scharfe Hereingabe von Lukas Griebsch gegen seinen Stammverein brachte letztlich aber nichts ein (15. Minute). Wenig später gaben die Landeshauptstädter den ersten Warnschuss ab. Nach einer Ecke kam Toptalent Raul Paula an der Strafraumgrenze frei zum Abschluss – und der Ball titschte auf die Latte (18.). Kurz darauf leisteten sich die Balinger einen Fehler im Spielaufbau tief in der eigenen Hälfte, Dejan Galjen traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz (21.). Stuttgart war nun am Drücker und spielte sich dann auch mal in den Strafraum. Laurin Ulrich schloss allerdings zu zentral ab (28.). TSG-Coach Murat Isik forderte mehr Aktivität von seinen Schützlingen, die dann auch wieder mehr Nadelstiche nach vorne setzten. Wirklich gefährlich wurde es vor der Pause aber auf beiden Seiten nicht mehr. So blieb es bei der knappen, aber nicht unverdienten Balinger Führung.

Direkt nach der Pause ließ sich die TSG nach einer eigenen Ecke auskontern, doch Nyamekye Awortwie-Grant rettete in letzter Sekunde (47.). Wenig später leistete sich der VfB dann allerdings einen Fehler im Aufbau, Almeida Morais steckte gedankenschnell durch auf Henry Seeger, der nach einem 30-Meter-Sprint mit Ball frei vor dem Tor eiskalt blieb und zum 2:0 einschob (55.). Stuttgart lief in der Folge wütend an, doch die Balinger konterten weiter – Tim Wöhrle ging auf halbem Weg aber die Kraft aus. VfB-Trainer Markus Fiedler wechselte vierfach und brachte noch mal frischen Wind. Ulrich köpfte aus kurzer Distanz freistehend an die Latte (64.). Kurz darauf war es dann aber soweit: Nach einer Ecke von links setzte sich VfB-Kapitän Dominik Nothnagel in der Mitte durch und köpfte zum 1:2 ein (70.).

Ulrichs Geistesblitz

Nun war die Leidensfähigkeit gefragt, die Isik im Vorfeld eingefordert hatte. Stuttgart drängte auf den Ausgleich und Ulrich hatte dann den entscheidenden Geistesblitz. Mit einem starken Ball hinter die letzte Kette fand er den eingewechselten David Trischtler, der das Spielgerät am herausstürzenden Marcel Binanzer vorbeispitzelte (84.). Der TSG-Keeper war es aber letztlich, der in einer wilden Schlussphase den Punktgewinn für Balingen rettete, als er in der zweiten Minute der Nachspielzeit gegen Trischtler zur Stelle war.

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Griebsch, Wöhrle, Almeida Morais, Katsianas-Sanchez (75. Brugger), Awortwie-Grant, Ramser, Schmitz, Kuhn (39. Seeger, 75. Pilic), Eroglu (64. Ferdinand).

Tore: 0:1 Almeida Morais (4.), 0:2 Seeger (55.), 1:2 Notnagel (70.), 2:2 Trischtler (84.).

Schiedsrichter: Henning Reif (St. Sebastian).

Zuschauer: 350.