Rosenfeld

Auf das Quartierskonzept folgen Klimawerkstätten: Rosenfeld will 2050 klimaneutral sein

27.02.2020

Von Rosalinde Conzelmann

Auf das Quartierskonzept folgen Klimawerkstätten: Rosenfeld will 2050 klimaneutral sein

© Rosalinde Conzelmann

Jetzt schon setzen die Rosenfelder, wie dieser Betrieb, auf regenerative Energien, wie Photovoltaik.

Nachdem Rosenfeld das erste Quartierskonzept im Zollernalbkreis umgesetzt hat und sich stolz als Pionier bezeichnen darf, soll es nun weitergehen mit dem Energiemanagement.

Jochen Schäfenacker von der Energieagentur Zollernalb informierte den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung über die weiteren Projekte, die geplant sind, um Rosenfeld energiepolitisch auf Kurs zu halten.

„Rosenfeld hat schon viel gemacht“, sprach der Energieexperte der Verwaltung und dem Gemeinderat ein großes Lob aus und spielte damit auf die Erstellung des Quartierkonzepts an, das der Gemeinderat 2016 beschlossen und von 2017 bis 2019 umgesetzt hat.

Stadt entwickelt Ausbaustrategie

In dem Gebiet wurden für 250 Gebäude mögliche Energiepotenziale erfasst und eine entsprechende Ausbaustrategie für die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien entwickelt.

2014 bis 2019 seien seit 1881 die wärmsten Jahre gewesen, als die Wettermessung begonnen hat, führte Schäfenacker aus. Dies ist für ihn ein Indiz, dass die Erderwärmung steigt. „Deshalb müssen wir weitere Maßnahmen ergreifen“, stellte er fest. Das Ziel sei, dass die Stadt bis 2050 klimaneutral ist.

Es werden Klimawerkstätten initiiert

Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Klimawerkstätten in allen sechs Stadtteilen durchgeführt werden. In den jeweils drei Tischrunden sollen die Teilnehmer folgende Fragen erörtern: „Welche Maßnahmen sind sinnvoll? Was soll umgesetzt werden? Wie sehen die Priorisierung und die Umsetzung aus?

Schäfenacker hofft auf eine gute Beteiligung der Gesprächsrunden. „Es kommt auf jeden Einzelnen an“, betonte er. Bürgermeister Thomas Miller stellte fest, dass das Bewusstsein für dieses Thema noch nicht in allen Köpfen angekommen ist. „Denn die Energiepreise sind noch nicht so hoch, dass die Menschen reagieren.“

Kosten liegen bei 6000 Euro

Die Verwaltung informierte zudem über die Kosten: Für die Planung und die Organisation der Klimawerkstätten berechne die Energieagentur insgesamt 6000 Euro. Davon bleiben abzüglich eines Zuschusses 2400 Euro an der Stadt hängen.

Ebenso gab die Verwaltung bekannt, dass die Umsetzung der Quartiersmaßnahmen und der Klimawerkstätten förderfähig sind. Der Zuschuss aus dem KfW-Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ betrage 65 Prozent. Bei einer Dauer von fünf Jahren liege der Höchstbetrag der Förderung bei 250.000 Euro.

Mit der Gegenstimme von Stadtrat Erik Wille beschloss das Gremium, den Prozess fortzusetzen und die Klimawerkstätten durchzuführen.

Erik Wille ist dagegen

Erik Wille begründete seine Ablehnung mit der Nahwärmeversorgung in Dotternhausen. Er habe mit einem Betroffenen geredet. „Das ist ein finanzielles Dilemma für die Gemeinde“, meinte er. Bürgermeister Thomas Miller wunderte sich über diese Aussage und erklärte, dass es bei der Naturenergie Rosenfeld keine Klagen gibt.

„Wir wollen zielgerichtet agieren und nicht in jedem Stadtteil ein Fernnetz aufbauen“, informierte er. Jeder könne frei entscheiden.

Auch Stadtrat Michael Halter sah keine Probleme: „Es geht einzig darum, ob wir das Quartierskonzept ausweiten.“ „Die Rosenfelder interessiert das Thema; es ist eine super Sache“, meinte auch Stadtrat Horst Lehmann.

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